Reteid Resflet*24 Open Sources 7.3
Friday, 28. April 2006
Strom oder nicht Strom! — Energieprinzipien als kräftemessendes Experiment. Über das Spiel mit Zeug und seine meist fatalen Folgen. Über die Grenzen menschlicher Kräfte und ihre maskulinen Taktraten. Was unterscheidet eigentlich Inkongruenz in seiner öffentlichen Darstellung von jener, die wir letztendlich genauso sehen wollen? — Modernes Haveriemanagement als Notprogramm!

© Dieter Telfser 2006 — Strom oder nicht Strom! — Energieprinzipien als kräftemessendes Experiment. Über das Spiel mit Zeug und seine meist fatalen Folgen. Über die Grenzen menschlicher Kräfte und ihre maskulinen Taktraten. Was unterscheidet eigentlich Inkongruenz in seiner öffentlichen Darstellung von jener, die wir letztendlich genauso sehen wollen? — Modernes Haveriemanagement als Notprogramm!
Nicht das Experiment im Block 4. 1986 ist der Anlass. Vielmehr eine Art europäische Verwässerung von Haltungsprinzipien im Allgemeinen. — Gestatte mir etwas Kritik am Krisenmanagement an sich, zumal das Stopfen von Löchern als aktionistisches und vorgreifendes Aktenmodell in die Jahre kommt. Gelangweilt beobachte ich Pressemeldungen und seine Replikate von sowieso schon bewussten und klar gelegten Informationen. Journalisten die sich mühen, halbwegs Kante zu wahren, und Fragen nach zu erfüllenden Bildern inhaltlich nachstellen. Die Einfalt ist aber die Realität selbst, also gilt es nicht subjektiv zu schönen, sondern fast in hellsichtiger Voraussicht Kommunikation und so etwas wie »aktiven Dialog« zu pflegen damit auch niemand vor den Schirm fällt beim Wachhalten oder Einschlafen.

Tue ein Blog [und weiß bis heute noch nicht, was das wirklich ist] und komme mir manchmal selten doof dabei vor, Texte wie die meinen überhaupt in den öffentlichen Zapf zu geben, zumal es doch kaum mehr von Belang erscheint, menschlich nachvollziehbare Kommunikation undesignt zu halten. Ein Blog richtig zu führen bedeutet wohl gelebte Innereien mit gelebter Community so lange zu belegen, bis dann andere bewegt werden können. — Ja, es muss etwas Politisches an sich haben, digitale Stolas umzulegen und vollkommen auf Straußfedern zu verzichten. Es ist der persönliche Ruhm und die damit verbundene Selbstversprechung, aus dem Ärmel geschüttelt, fehlerfrei oder -haft nachgelinkt und trotzdem eine recht experimentelle Versprechung.

Neben der Pflege von Privatem, aber doch nicht ganz Privatem, bleiben die gerne trockenen Zungen in spannender Erwartung vor der eigenen Parallele, ihr Individuum nachgezeichnet, selbst vor dem Schirm in der Hand zu haben. Information »As Is« ist aber nicht der Grund der persönlichen Notizen als vielmehr die Erkräftigung des »Ich denke was ich will und eben bin«. — Habe doch das Gefühl, Mut ist auf seinem gesellschaftlichen Hochgewicht beim Begriff »iGo« angelangt und bildet ganze Flimmersehserien, die daraus ihren Stoff und Geschichten holen. Andererseits bleibt das Medium selbst auf der Suche nach seinen neuen Kanälen, zumal man analog doch in digital und diagonal gespalten hat und die autonome Zugänglichkeit dadurch gewährleistet weiß.

Die Grenze liegt in der Überwindung der Öffentlichkeit selbst. Schreiben, ohne zu glauben, es würde jemand lesen, ist wohl die ehrlichste Version davon, und trotzdem ist das gegebene Versprechen kein Dialog, sondern eine Einleitung in ein Meer von Zusätzen. — Der Rest sind Annahmen von erfahrenen Textaktionisten, die sich gerne über das Medium selbst treffen, ohne sich eigentlich treffen zu wollen. So bleiben Kommentare Toilette oder Salon und unterliegen dem ästhetischen Prinzip von Wortklaue und Hirnzange. Es geht am flimmerfreien Schirm wohl doch um den kleinen Blick in die Sterne, nur passiert der meistens untertags und in eher ungemütlich wirkenden Umfeldern, anstatt abends im Freien und in der Natur um das feurige Flackern, die Farben auch spirituell nutzend.

Sein demokratisches Prinzip überholt sich deshalb in der eigenen Darstellung, weil Beiträge bzw. Kreativität als Letztinstanz vom unausgegorenem Volk selbst geschrieben werden. — Das Medium spielt also, was das Medium spielen soll. Es ist also überhaupt nichts Neues anzumerken, dass damit keine Diskussion, als vielmehr eine Aktivierung der Reinformation in seiner breiten Flachheit den Unterschied in der zukünftigen Wahrnehmung ausmachen wird. Dies garantiert allerdings seine kompromisslose Individualität bzw. persönliche Autonomie von Leseschreibern. — Geschärfte Freaks wissen also, wo es lang geht, und wenn sie es nicht wissen, gibt es große Teile dazu bereits vorgeschrieben und es reicht die Aufbereitung der einzelnen Eckdaten für einen »neuen« Beitrag.

Hey, aber was finden wir jetzt wirklich spannend daran?













Results

Ich weiß es nicht, hab aber auch nicht die geringste neue Idee dazu.
Mein Beweggrund ist einfach: es gibt noch keinen wirklichen!
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© Dieter Telfser 2006

Strom scheint eine gerichtete Bewegung von Ladungsträgern, wie beispielsweise von Elektronen oder Ionen, in einem Stoff oder im Vakuum. Ursache eines elektrischen Stromes sind Kräfte auf frei beweglichen Ladungsträgern. Das können elektrische Feldkräfte aber auch Trägheitskräfte sein. Einmal in Bewegung, können sich die Ladungsträger auch in feldfreien Räumen weiter bewegen.

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Friday, 21. April 2006
Positionen des österreichischen TV Designs! — Das Designforum im Museumsquartier Wien präsentiert vom 21.04. bis 20.05. eine Ausstellung um die Entwicklung des österreichischen Fernseh-Designs, die sich als Ziel setzt, größtenteils unbekannte Designer als Autoren zu zeigen, die durch ihre Arbeiten einen nachhaltigen Einfluss auf das ästhetische Empfinden und den »Erinnerungs-Fundus« einer ganzen Generation haben.

© www.tv-design.at 2006 — © Peter Turtschi 2006 — © Markus Hanzer — © DMC 2006 — Vom 21.04. bis 20.05.2006 — <b>Positionen des österreichischen TV Designs</b> — Die Entwicklung des österreichischen Fernseh-Designs ist bis heute kaum dokumentiert. Neben den stilbildenden Eigenproduktionen der 70er und 80er [z.B: die Sende-Signets zu TV-Magazinen wie »Trailer« und »Panoptikum« oder die CI Entwürfe der »Ära Sokol«]  markiert das große ORF Re-design Anfang der 90er, umgesetzt von einer Gruppe von Designern um Neville Brody, eine bedeutende, aber nahezu unbekannte, Wende für TV-Design aus Österreich.  In den folgenden Jahren wurden einige der bekanntesten, deutschsprachigen Fernseh-Sender von Österreichern nachhaltig visuell geprägt, darunter ORF, ARD, RTL, PRO7, Sat1, VIVA1 oder VIVA2. — Ziel der Ausstellung tv-design.at ist es, größtenteils unbekannte Designer als Autoren zu zeigen, die durch ihre Arbeiten einen nachhaltigen Einfluss auf das ästhetische Empfinden und den »Erinnerungs-Fundus« einer ganzer Generationen haben. Dabei wird nicht an einer umfassenden Aufarbeitung des Themas gearbeitet, sondern eine subjektive Sichtweise gezeigt, welche die Arbeiten von einer handvoll Designern präsentiert. Anhand dieser Protagonisten wird ein Spannungsbogen von den frühen 70ern bis heute gezogen.
Fernseh-Design ist ein komplexer Prozess. — Die Gestaltung des audiovisuellen »Auftritts« eines TV-Senders umfasst so unterschiedliche Elemente wie Corporate Design, Set-Design, Mode Design, Design für Programm Trailer, Sendungs-Vorspänne und Promotion Materialien. Hierzulande gewann diese vielschichtige Disziplin besonders durch die Entwicklung des deutschen Privatfernsehens an Bedeutung. In diesem Kontext, verdient das österreichische TV-Design auch große Aufmerksamkeit, zeichneten doch viele österreichische Designer für die visuelle Gestaltung großer Sendeanstalten im deutschsprachigen Raum verantwortlich.

TV-Design.at: Ein historischer Abriss. — Die Entwicklung des österreichischen Fernseh-Designs ist bis heute kaum dokumentiert. Neben den ORF-Eigenproduktionen der 70er und 80er [z.B: die Sende-Signets zu TV-Magazinen wie »Trailer« und »Panoptikum« oder die CI Entwürfe des vielseitig begabten ORF-Grafik Chefs Erich Sokol], macht das große ORF Redesign, umgesetzt von Neville Brody, [und der von ihm gegründeten Design-Agentur DMC], Anfang der 90er Jahre auf die heimischen TV-Designer aufmerksam.

Zu den Architekten der deutsch-österreichischen Design-Beziehungen zählen auch zwei Medienmacher: Gerd Bacher und Leo Kirch. — Kirch, der damals zum Aufbau des deutschen Privatfernsehens maßgeblich beiträgt, hat Respekt vor der visuellen Qualität des österreichischen Rundfunks und holt sich bei seinem Kollegen aus Wien gerne Rat. In den folgenden Jahren werden einige der Bekanntesten deutschsprachigen Fernseh-Sender von Österreichern geprägt. Neben dem ORF, finden sich dabei bekannte Anstalten wie die ARD, RTL, PRO7, Sat 1, VIVA1, VIVA2 und Premiere wieder.

VIVA in 15 Minuten. — Die ORF-Schule machte sich für viele Designer bezahlt. Hubert Micheluzzi, ORF-Designer seit den 70er Jahren und später für die Art Direktion bei Pro 7 und Sat 1 verantwortlich, erinnert sich: »Als ich zum ORF kam, war alles stark von der Handschrift von Erich Sokol geprägt. Obwohl der Sokol das ästhetische Zepter beim ORF fest in der Hand gehabt hat, haben wir als Co-Designer viel experimentieren dürfen. Menschen wie Landauer, Wuchte, Stiedl haben damals erstaunliche Dinge wie den Trailer oder Panoptikum Vorspann mit der Trickfilmkamera gebastelt. Dieser experimentierfreudige Ansatz hat bei der Arbeit im Privatfernsehen später enorm geholfen«.

Obwohl die Ergebnisse dieser Zeit bis heute sichtbar sind, verläuft der kreative Prozess dahinter oft recht rasch. — »Bei Sat 1 habe ich mich einfach mit Thomas Kirch hingesetzt und in einem Nachmittag den Sat-1Sende-Ball entwickelt. Damals gab’s noch keine langwierigen Abnahmen und Freigabeprozesse erinnert sich Markus Hanzer, DMC Mitarbeiter, ehem. künstlerischer Leiter des ORF und von Sat 1. Auch Oliver Kartak, DMC Mitarbeiter, Fotograf und Regisseur weiß von ähnlichem zu berichten: »Das Viva-Logo habe ich in 15 Minuten entworfen – verwendet wird es noch heute.«

Die Ausstellung erhebt nicht den Anspruch eine flächendeckende und umfassende Aufarbeitung des Themas zu zeigen, sondern versucht eine subjektive Sicht- und Herangehensweise zugänglich zu machen, welche die Arbeiten von einer handvoll Designern präsentiert. Anhand dieser Protagonisten wird ein Spannungsbogen von den frühen 70ern bis heute gezogen:
© Heinrich Landauer für ORF — © www.tv-design.at 2006 — Vom 21.04. bis 20.05.2006 — <b>Positionen des österreichischen TV Designs</b> — Die Entwicklung des österreichischen Fernseh-Designs ist bis heute kaum dokumentiert. Neben den stilbildenden Eigenproduktionen der 70er und 80er [z.B: die Sende-Signets zu TV-Magazinen wie »Trailer« und »Panoptikum« oder die CI Entwürfe der »Ära Sokol«]  markiert das große ORF Re-design Anfang der 90er, umgesetzt von einer Gruppe von Designern um Neville Brody, eine bedeutende, aber nahezu unbekannte, Wende für TV-Design aus Österreich.  In den folgenden Jahren wurden einige der bekanntesten, deutschsprachigen Fernseh-Sender von Österreichern nachhaltig visuell geprägt, darunter ORF, ARD, RTL, PRO7, Sat1, VIVA1 oder VIVA2. — Ziel der Ausstellung tv-design.at ist es, größtenteils unbekannte Designer als Autoren zu zeigen, die durch ihre Arbeiten einen nachhaltigen Einfluss auf das ästhetische Empfinden und den »Erinnerungs-Fundus« einer ganzer Generationen haben. Dabei wird nicht an einer umfassenden Aufarbeitung des Themas gearbeitet, sondern eine subjektive Sichtweise gezeigt, welche die Arbeiten von einer handvoll Designern präsentiert. Anhand dieser Protagonisten wird ein Spannungsbogen von den frühen 70ern bis heute gezogen.
›» Heinrich Landauer | ORF | Grafik

›» Norbert Wuchte | Grafik Design Wuchte

›» Helmut Stiedl Helmut Stiedl Illustrationen

›» Markus Hanzer | DMC | Typemuseum.at

›» Hubert Micheluzzi | .net

›» Helmut Mark

›» Oliver Kartak | .com | Bruderliebe

›» Martin Machac | DV5 | Design and Research

Designforum im Museumsquartier | designforumMQ
Verein zur Förderung von österreichischem Design
Museumsplatz 1 | 1070 Wien

Mittwoch — Freitag: 1018 Uhr
Samstag — Sonntag: 1118 Uhr

Spreading the Word.
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Dieter Telfser 2006

Das designforumMQ — Verein zur Förderung von österreichischem Design - wurde im Mai 2005, auf Initiative von Design Austria und der Österreichischen Designstiftung gegründet. Das designforumMQ ist zu jeweils 50% von Design Austria, dem Berufs-, Service- und Interessensverband der Designer Österreichs, und der Österreichischen Designstiftung, finanziert. Mit dem designforumMQ entsteht ein Ort des Dialoges zu Fragen rund um das Thema Design und dessen Bedeutung in unserer Informationsgesellschaft. Das Fundament des Designforums bilden etablierte Disziplinen wie Grafik-Design, Multimedia, Produkt- Design sowie Interior-Design. — Das designforumMQ ist ein Dialog-, Kompetenz- und Vermittlungszentrum, dessen Aufgabe darin besteht, laut über Design und dessen Funktion in unserer Zeit nachzudenken. Es versteht sich als ein Ort, der die Möglichkeit bietet, design-relevante Themen für eine breite Öffentlichkeit aufzubereiten und in unterschiedlichen Formen zu thematisieren. Das geschieht über Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Symposien, Vorträge, Konferenzen und Events. — Über diesen mehrdirektionalen Dialog will das Designforum beraten, vernetzen, vermitteln, lernen und bilden.

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Friday, 14. April 2006
Everything Anytime! — Über das »Schöne Übel« und seine Inszenierung als Weltvormacht. DNAdresses als visuelles Additiv, um seiner unnötigen Komplexität saubere Luft zu versprechen. — You may expect more Knowledge Behind!

© Dieter Telfser 2006 — Everything Anytime! — Über das »Schöne Übel« und seine Inszenierung als Weltvormacht. DNAdresses als visuelles Additiv, um seiner unnötigen Komplexität saubere Luft zu versprechen. — You may expect more Knowledge Behind!
Ehrlich gesagt kann ich sie nicht mehr sehen! — Addierte Farbstreifen, die Identität als solche in Stoffmustern mithauchen. Die damit anskizzierte Vielfalt wird zur Dekorationssache, die im Grunde aus der Tapezierkunst Venedigs stammt und über mediale Labors und, seit dem Hype von Genetikas, nun auch in die visuelle Zunft gefunden hat. Ob es nun die neue Europaflagge, Wein aus Chile, Südtirols Dachmarke, die Rainbowflagge, oder Paul Smiths Mode sind, oder es noch viele folgende Farbspielereien zeigen werden, erschöpft sich hoffentlich bald mit der Pensionierung von Barcodes.Es ist schon recht klumpig, wie farbprächtig visuelle Markanzen, auf den Strich reduziert, ständig neue fiktive Ordnungsbilder einläuten wollen. Wie immer man sie versteht, bleibt eigentlich dem Interpretationsraum von persönlicher Tageswürze vorbehalten.

Alle auf ein Stoffmuster deklinierten Systeme haben das Prinzip »Sauber« und »Bunt« zu gleichen Teilen im Einsatz. Es ist der Quantensprung von grafisch eigentlich schwierig durchführbaren grafischen Lösungen, welche aber durch Inspiration bei Strichcodes doch wieder verständlich gemacht werden können. So würde sich auch niemand mehr davor fürchten wollen, als durchsichtiges Menschlein auf einem Streifen Papier, vollkommen anonym und doch identitätstragend seiner Funktion zu dienen. Der Zweck heiligt hier aber nicht die Mittel, sondern flacht jedwede räumliche Verbindung bzw. den in sich sowieso vorhandenen Reichtum auf eben jene Bälle ab, die wir elegant gepostet im Tor wissen wollen.

Dass dieses kaum verständliche Kryptikum aber gut funktioniert, muss wohl am Bühneneffekt seiner Anwendbarkeit liegen, denn überall wo bunte Verzierungen im grauen Alltag zu finden sind, springt jener Gehirnteil an, den die Phantasie tatsächlich dafür benötigt, um alles darum herum erneut zu vergessen. Die damit vermittelte Botschaft bleibt also das Rätsel der Farbenhoheit selbst. Darüber nachzudenken macht deshalb wenig Sinn, weil man dem einzig legitimierten Spiel von Chromatas eben seinen eigenen Anspruch nachträgt. Man bleibt staunend deshalb davor, weil man sich doch tatsächlich immer in einem winzigen Teil dieses Spektrums wieder finden könnte, und sei es nur für ein Foto davor.

Wenn Politiker bzw. Werber mit diesen Elementen umgehen, so tun Sie das genauso kleidend wie jene Tapezierermeister, die mit Anmut ihren Stuhl damit endschönen. Sie setzen sich nicht auf ein Muster, sondern bewundern mit Begeisterung die unverständliche Farbvielfalt, die das Kind in uns so anzusprechen vermag, bis wir dahinter gar nichts mehr vermuten wollen, als viel lieber ständig neue Dinge damit basteln können. Es bleibt dem Gedanken von Reduktion aber immer vorbehalten, damit auch seine mächtige und mögliche Intelligenz mitzuvermitteln. Das heißt im Falle der neuen Europaflagge: »wir gehören zu diesem Muster«, müssen uns nicht mehr suchen, sind vertreten, wissen das in unserer eigenen Buntheit durch Streifen so vermittelt, dass wir die Leistung automatisch an die Technik abgeben.

Technik die schönt, zumal die Zeitrechung und Postscript tatsächlich bunt zu machen scheinen, obwohl doch gähnende weiße Flächen mit Mikropunzen genau das sind, auf das unser Gefühl anzusprechen scheint. Am besten hochwertig produziert bleibt das hochwürdig gedruckte Produkt ebenso nur ein auf Raster zu reduzierender Code. Überhaupt wirkt jede Art und Weise, die mit dem Wort in Verbindung zu stehen scheint, als jene Erlösung der Ratlosigkeit, der zukünftigen vielfach zu zentralisierenden Strukturen Abhilfe schaffen soll. Es bleibt eine sehr zweischneidige Mischung aus Personal Impact und noch nicht entschlüsselter Silberpigmentierung:
© Dieter Telfser 2006 — Everything Anytime! — Über das »Schöne Übel« und seine Inszenierung als Weltvormacht. DNAdresses als visuelles Additiv, um seiner unnötigen Komplexität saubere Luft zu versprechen. — You may expect more Knowledge Behind!
Fotografie mahnt mit jedem Klick zu noch mehr Detail. Das wird sich mit den Plastikbildern nicht ändern und trotzdem bleiben die Bildbeiträge der letzen 10 Jahre einfach vorwiegend Torschüsse, die den Ball bzw. das Spiel selbst so flach wie möglich halten, um es nicht erneut ergründen zu müssen. Dass alles einfacher in der Dusche geht, hat ja nichts mit den Instrumenten zu tun. Wenn ich Gimp mit Photoshop vergleiche, verstehe ich erst den Unterschied an noch zu bewältigenden sozialen Verschiebungen und die Festgefahrenheit von Gestaltern, die sich das Instrument leisten oder eben nicht. Schön bleiben Silicons allemal, zumal weiße oder silberne Geräte ja nur reflektieren. Zudem leisten die »Geräte« immer noch nicht das, was man fein säuberlich, bzw. dualistisch als lernbaren Hard- und Softcore bezeichnet. Ich denke, das liegt an den Menschen und nicht an den Entwicklern.

Ich bin schon sehr froh, dass sich die Mathematik an sich so langsam dem Malen von Bildern hingibt, denn es wird höchste Zeit, dass die Ingenieure, die sich die Intuition gar nicht zugestehen, endlich auf ihr Wissen »plumpsen«. — Natürlich ist immer mehr dahinter, als man davor erkennen mag, aber die Idiotisierung von Fächern hat uns wohl eine neue Spezialisierung von »Tu es einfach!« als Haupthaken übrig gelassen. Da nützen gar schnelle Sneakers nur dann, wenn kein Gegenwind die Farbe verändern könnte. Sauber wirken Identitäten heute deshalb, weil sie [überlegt oder unüberlegt] vorwiegend reproduziert bzw. penetriert werden. D.h. die Möglichkeit der persönlichen und somit autonomen Entdeckung bleibt als kaufbare und erlernbare Betreuungsdisziplin Neurolinguistikern im Topf. Die Mischung aus Gift und Heilmittel ist nach wie vor eine Frage der richtigen Etikette.

Die Erkenntnis, aus Fehlern tatsächlich glaubhafte Destillate zu gewinnen, bleibt nach meiner Erfahrung mittlerweile nur mehr eine Frage von Distanz und Ebenen. Ebenen, mit denen man mich gerne von der realen und tauglichen Kommunikation zu trennen versucht. Offen heißt im heutigen Sinne aber nur mehr »Offen zeigen«, d.h. die Darstellung überschattet das Ereignis von den Ressourcen selbst, zumal die Klarstellung von weniger verstecktem Kopfgut ja immer voraussetzt, dass dahinter mehr Farben stecken als sie davor brillieren. Die Negotiation als Stoffmuster beinhaltet aber jede Disziplin die »Schön sein muss«, da sie sonst in keinem Falle wahrgenommen wird. Wenn man so will, sind Farbcodes heute die Lollies von früher, mit denen man alles Mögliche interpretieren konnte, solange man nur den Zucker endlich intus hatte und daran lutschen konnte.

Die gedruckte Verpackung einer Identität [ich persönlich würde Logos ja auf Schuhsohlen als Stempel montieren, damit sie endlich wirklich gelebt werden] scheint sich tatsächlich mit und in seiner Technik zu erschöpfen. Was übrig bleibt, sind staunende Konsumenten, die mit ihrer eigenen Identität erst wieder zu persönlicher Farbe finden müssen; und das ist heute ja wirklich nicht unbedingt mehr hilfreich und ausreichend genug. Das einzige, was Farbstreifen wirklich geschafft haben, sind wirklich dekorierende Stoffmuster, wie sie beispielsweise Rubelli in Venedig oder die Brüsseler Werkstätten fabrizieren, einem an und für sich zu nüchtern gehaltenen Raum sein Leben zu vermitteln. Ich denke ernsthaft, dass Farbcodes, welcher DNA-Derivanz auch immer, wirklich am besten auf das persönliche Wohnumfeld in freundlicher Gesinnung abgestimmt werden sollten.

Der Rest ist wohl Europa.
Gott, ist mir heiß!
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© Dieter Telfser 2006

Der wohl erste selbst zensierte Beitrag.

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Friday, 7. April 2006
A Dream in Green! — Girlpower as Broadculture. Wie große Mädchen kleinen auf die Sprünge helfen und gesattelte Frauen im Alltag daraus werden. Ein persönlicher Einblick in Tricks und Glossen, soweit die Schuhe reichen. Über den Lullaby Generationssprung zu deren Vätern, die davon sicher nichts wussten, wohl aber auch sehr viel nebenbei zu tun hatten. — Girls Always Just Want to Have Fun!

© Dieter Telfser 2006 — A Dream in Green! — Girlpower as Broadculture. Wie große Mädchen kleinen auf die Sprünge helfen und gesattelte Frauen im Alltag daraus werden. Ein persönlicher Einblick in Tricks und Glossen, soweit die Schuhe reichen. Über den Lullaby Generationssprung zu deren Vätern, die davon sicher nichts wussten, wohl aber auch sehr viel nebenbei zu tun hatten. — Girls Always Just Want to Have Fun! — Noch nie habe ich so viele stille Beobachter auf der Suche nach ihrem eigenen »Girl« or »Boy« gesehen wie seit der Objektivierung der Bilder selbst. Aber, nicht die Objekte des Bildes, sondern die Subjekte des Blickes machen Girls erst zu Girls. Somit bleibt meine Verwunderung auch jener gegenüber zu stellen, deren Gesellschaft solche Bilder will und kauft, bzw. immer mehr danach zu funktionieren scheint. — Wir sollten den Versuch doch abbrechen!
Es wäre gut, Samthandschuhe zu tragen, nur leider hab ich die heute irgendwie verlegt. Irgendwo zwischen Trübies und Glitzersteinen verschwand das wichtigste Instrument eines Gentleman, den heute an und für sich niemand mehr braucht. Warum »Green Dreams« und »Girlpower« für mich so verwandt sind, liegt nicht am Ausschluss der Farbe Pink oder Nadelgrau, als vielmehr in einem verborgenen Erlösungskonzept, welches dumminant dahinter lauert. Ständig habe ich das Gefühl, Frauen, die sich als Mädchen wickeln, hätten immer noch zufrisierte Stirnhöhlen und sehen Style eben in direkter Verbindung zu einem männlichen Pendant, welchem sie sich mit eben neuen Instrumenten widmen. — Verzeihung: Widmen müssen!

Das Triple-Fun-Konzept [Fun, Fun, Fun] birgt wahre Schätze auch in seiner zwischenmmännlichen Beute. Es ist ansteckend, inmitten vollkommen aufgelöster und an und für sich frei wirkender weiblicher Geschöpfe musische Nahrung übergeschmissen zu bekommen. Es macht förmlich Spaß, und hey, Kritik bei Seite, wir lieben Mädchen, wir lieben sie alle, weil sie soooo suess sind, nicht? — Mann hat nie das Gefühl, als müsse er frechen Phantasien auf den Grund gehen, zumal doch gerade androgene Geschwindigkeit den Denkvorteil verschafft, bzw. erst wirklich bunt fächert. Die Kultur, die bereits in zweiter Generation bildet, dürfte wohl so um 1975 entstanden sein, und mündet für mich, nach wie vor in Klassiker, wie Cyndi Lauper, Madonna oder Paris Hilton, als für heutige Verhältnisse noch relativ erwachsenen Mädchen.

Dass Mädchen immer jünger werden, Frauen zu Mädchen und oder Mädchen zu Frauen bzw. das Spiegelbild direkt an Männer abgegeben werden musste, liegt wohl daran, dass die matten Gazetten sich mondäneren Farben wie Moos, Orange and some Cosmic widmeten und Glitter den glänzenden Aspekt von Feuchte auf den Lippen nahm. Vergleicht man die chemische Qualität von Grundierungen, die in den Achtziger Jahren noch durchwegs nicht aus der Weltraumforschung stammten, versteht man erst die Backen, die heute keine gezeichnete Betonung mehr vertragen dürfen. Schön ist, was Beute macht, schön bleibt, was dazu lacht, schön ist, was darüber überhaupt keinen Gedanken mehr verliert, sondern einfach nur mit Freude um sich sprüht und mit Witz und Charme sämtliche Zweifel mit überwältigender Mehrheit zum Lachen und Arbeiten bringt.

»Natürlich« und »Echt« ist das allemal, denn das Urknötchen von Girlpower stammt aus einer in die Zukunft gerichtete und umgezeichnete Kinderstube und wohl nachgetragener Dialektfähigkeit zur väterlichen Führungsseite. Was immer den Vätern ihre Töchter abstrahierte, es lag wohl in der Luft, dass Zeit und körperliche Un- oder Nahbarkeit als das mangelndste Gut in wirtschaftlichen Profilierungsneurosen und/oder gar Überlebensstrategien bildete. Somit ist es allemal schlauer als direkter, in seiner eigenen Welt das Weltbild so real zu zeichnen, bis es für das »Gegenstück« wieder zum Anfassen an »Gute Gedanken« erinnert. Gut bedeutet aber nur, der Komplexität von »Troubles« die Luft zu nehmen und alles auf Muttis einfachen Hausverstand niederzubrechen, bzw. einfach schlauer darüber zu »strahlen«.Things are easy, if you can see them easily!

Praktisch ist es kaum möglich, Girlsculture auf einen Punkt zu bringen, bzw. gar so zu umschreiben, dass es für alle verständlich ist. Einerseits wurden die Tricks der Maske enthoben und andererseits bleiben Mädchen so lange Frauen, bis sie zu suggestiven Mitteln greifen, um ihr natürliches Zentrum in Schwung zu halten. Suggestiv bedeutet in diesem Falle mehr als schön und liebenswert: es weckt den Schutzinstinkt sämtlicher Beschauer und wenn nicht, ist es ein leichtes, es per Augenschwung und Liedbetonung nachzuholen. Die Augenformen erinnern wieder an Kullerpfirsiche und die Mieze bleibt so lange im Sack, wie sie nicht das Samstagfieber erwischt hat und aus gesundheitlichen Gründen unbedingt zum Beben gebracht werden muss.

Sex wird damit tatsächlich zu einer wasserlöslichen Geborgenheitsplazenta und die meisten knabbern an ihrer und anderen Krusten, bis ein kulturelles Schälen dem persönlichen alsbald nachgewiesen werden kann. Die Dinge verändern sich eben, sie bekommen Bauch, sie bekommen Volumen, werden schlanker, bauchfreier, und wieder zurück und als Kreislauf dazwischen wohl ein natürliches Konzept von Verständnis für diejenigen, die das noch nicht begriffen bzw. verstanden haben. Das Wörtchen »Nett« zählt mindestens genauso gewichtig wie »Lieb« oder »Wunderhübsch« in die Kombinatorik von Mundwinkel und trainierter Wuschelpracht.

Umgekehrt finde ich es interessant, zu beobachten wie erwachsene Frauen Girlstyle zurück beanspruchen, bzw. einfach aus einer Mischpalette von Bildern das eigene Selbstbild jenem der Medien nachspiegeln. Es kommen Geschöpfe zu Tage, die sich zwischen »Feen« und »Engel« einfach nicht entscheiden können. Das Realbild bleibt deshalb gezeichnet und nachhaltig »zäh«, weil damit ein Gefühlsspektrum gekoppelt wird, welches zum Überleben scheinbar notwendig ist. — Schwierig also, das Leichte mit den eigentlich schwierigen Realanforderungen in Einklang zu bringen, zumal doch Lebensfreude als sein absolutes Must zum persönlichen Teint zu gehören scheint. Naivität wird sein effizientester Selbstschutz vor Kränkungen und Erniedrigungen, jedweder Hausfrauengesetze zum Trotz.

Erwachsen werden ihre Männer ja meistens dann, wenn die Infrastruktur dafür gebettet ist. — Adaptive Farben, chromatische Unterblendungen und das klein bisschen »Unberechenbare« münden wohl oder übel in einer zukünftigen Umgangsform, die ihre männlichen Partner erst plausibel finden müssen. Noch nie habe ich so viele stille Beobachter auf der Suche nach ihrem eigenen »Girl« or »Boy« gesehen wie seit der Objektivierung der Bilder selbst. Aber, nicht die Objekte des Bildes, sondern die Subjekte des Blickes machen Girls erst zu Girls. Somit bleibt meine Verwunderung auch jener gegenüber zu stellen, deren Gesellschaft solche Bilder will und kauft, bzw. immer mehr danach zu funktionieren scheint.

Wir sollten den Versuch doch abbrechen!
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© Dieter Telfser 2006 © Dieter Telfser 2005 A Dream in Green

Unmögliche Positionen: Weibliche Homosexualität als Zeichen der Unreife? — Der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, ist der erste Forscher, der eine Dynamik speziell der weiblichen Homosexualität entwickelt. In seinen »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie« [1905] postuliert Freud eine grundsätzliche psychische Anlage zur Bisexualität, die aller menschlichen Entwicklung zugrunde liegt. Er spricht von mehreren Abstufungen der Homosexualität, die er auch Inversion nennt. Das junge Mädchen macht irgendwann im Spiel mit Jungen die nach Freud traumatische Entdeckung des physischen Geschlechtsunterschieds; manche Mädchen ignorieren das unterstellte Gefühl der Unvollständigkeit und halten fest an der Konkurrenz mit Männern. Der allen Frauen eigene Penisneid, folgert Freud ganz im Stil seiner Zeit, führe stets zu Kompensationsversuchen. Weibliche Homosexualität sei ein Versuch, die narzisstische Kränkung über das körperliche Defizit durch eine männlich geprägte Objektwahl zu überwinden. Da eine Frau eine andere aber nie so befriedigen könne wie ein Mann, ist eine ausgeprägte weibliche Homosexualität für Freud ein Zeichen von Unreife.

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