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Sunday, 28. May 2006
Hansi has Gone! — Amnesty International, with the support of The Observer, is launching a campaign to show that online or offline the human voice and human rights are impossible to repress. — Just be irrepressible!

© Meinrad Hofer 2005 — © Dieter Telfser 2006 — Mein Vogel Hansi von Luft. — Hansi has Gone! — Amnesty International, with the support of The Observer, is launching a campaign to show that online or offline the human voice and human rights are impossible to repress. — Be irrepressible!
Chat rooms monitored. — Blogs deleted. — Websites blocked.Search engines restricted.People imprisoned for simply posting and sharing information.The web is a great tool for sharing ideas and freedom of expression. — However, efforts to try and control the Internet are growing. Internet repression is reported in countries like China, Vietnam, Tunisia, Iran, Saudi Arabia and Syria. People are persecuted and imprisoned simply for criticising their government, calling for democracy and greater press freedom or exposing human rights abuses, online.

But Internet repression is not just about governments.IT companies have helped build the systems that enable surveillance and censorship to take place. Yahoo! have supplied email users private data to the Chinese authorities, helping to facilitate cases of wrongful imprisonment. Microsoft and Google have both complied with government demands to actively censor Chinese users of their services.

Freedom of expression is a fundamental human right.
It is one of the most precious of all rights.
We should fight to protect it.

Be irrepressible!
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Dieter Telfser 2006 for Amnesty Internatinoal

The pledge: I believe the Internet should be a force for political freedom, not repression. — People have the right to seek and receive information and to express their peaceful beliefs online without fear or interference. — I call on governments to stop the unwarranted restriction of freedom of expression on the Internet and on companies to stop helping them do it. | via haboglabobloggin

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Sunday, 21. May 2006
Splitted Minds! — Erinnerungskultur als Versuch, Teile der Vergangenheit im Bewusstsein zu halten, um gezielter damit zu gestalten. — »Wir haben Brücke zu sein« meint Jakob Kaiser. — Sein Enkel Marcel gibt bildwerdende Gedanken zum Thema Vorstellungskraft in seinen interdisziplinären Windungen. — Etwas mehr als bürgerliche Sentimentalität!

© Dieter Telfser 2006 — © Marcel Albert 2006 — Jakob Kaiser gehörte neben Konrad Adenauer und Kurt Schumacher zu den herausragenden Politikern der Nachkriegszeit. Er wurde am 8. Februar 1888 in Hammelburg geboren. Nach Buchbinderlehre und Mitgliedschaft im Kolping-Verein wurde er ein bekannter Politiker der Weimarer Republik: seit April 1924 war er Landesgeschäftsführer der Christlichen Gewerkschaften für das Rheinland und Westfalen, seit 1928 auch Mitglied des geschäftsführenden Reichsvorstandes der Deutschen Zentrumspartei und bis 1933 Reichstagsabgeordneter. — Als ehemals führender christlicher Gewerkschafter knüpft Kaiser im Widerstand enge Verbindungen zu Wilhelm Leuschner und Max Habermann. Um ihn sammeln sich Regimegegner, die enge Kontakte zu Carl Goerdeler haben. 1938 mehrmonatige Haft wegen Verdachts des Hoch- und Landesverrats. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wird Jakob Kaiser von der Gestapo gesucht. Er taucht unter und überlebt in einem Kellerversteck in Potsdam-Babelsberg, während seiner Tochter Maria in Berlin ebenfalls versteckt lebt. Seine Frau Therese wird mit der zweiten Tochter Elisabeth im Rahmen der Sippenhaft von den Nazis nach Buchenwald deportiert.— 1945 gehört Jakob Kaiser zu den Mitbegründern der Christlich-Demokratischen Union und übernimmt deren Vorsitz für Berlin und die sowjetische Besatzungszone. Er war Mitglied des Vorbereitenden Gewerkschaftsausschusses Groß-Berlin und 1946/47 des FDGB-Bundesvorstands sowie des Landesvorstands Groß-Berlin. Im Dezember 1947 erfolgt durch die sowjetische Besatzungsmacht seine Absetzung, da er sich gegen die »Blockpolitik« und die Teilnahme der Ost-CDU am 1. Deutschen Volkskongreß ausgesprochen hatte.— Von 1946 bis 1949 gehört Kaiser der Berliner Stadtverordnetenversammlung an und vertritt die Stadt im Parlamentarischen Rat in Bonn. 1949 wird Jakob Kaiser als Abgeordneter der CDU in den ersten Bundestag gewählt und zum Minister für Gesamtdeutsche Fragen berufen. Zehn Jahre – zwischen 1948 und 1958 – arbeitet er als Vorsitzender der Sozialausschüsse in der CDU. Jakob Kaiser stirbt am 7. Mai 1961 in Berlin. — Kurzbiografie zitiert von www.jakob-kaiser.de
Der Kulturbetrieb misstraut unserem Gedächtnis. — Er neigt nicht immer zur Wahrheit, aber immer zur Aufbewahrung und musealisiert die Welt. Dem Kunsthistorischen stellt er am Wiener Marie-Theresien-Platz ein ebenso großes Naturhistorisches Museum gegenüber. Nicht weit entfernt liegen das erst 1954-59 gebaute Wien Museum und das Museum für Angewandte Kunst. Riesig, aber etwas aus der Mode gekommen ist das einzigartige Heeresgeschichtliche Museum. Zu den kleineren Häusern Wiens gehören das Bestattungs-, das Blinden-, das Fiaker-, das Film-, das Globen-, das Kriminal-, das Prater-, das Rauchfangkehrer-, das Sisi-, das Uhren- und das Pathologisch-Anatomische Museum. Anderswo findet man Museen für den Alltag, für Architektur, Bergbau, die Bibel, Binnenschiffahrt, Brauerei, Buchdruck, Eisenbahnen, Erotik, Frauen, Glas, Glocken, Homosexualität, Karneval, Krippen, Luft- und Raumfahrt, Möbel, Mode, Orden, Ostereier, Papier, Peitschen, Post, Puppen, Sandstein, Spielzeug, Sport, Theater, Tourismus, Traktoren, Weinbau, Yachten und Zucker.

Der Deutsche Museumsbund nutzt seine Homepage, um Ethik, nach dem ICOM-Code, und Standards für Museen vorzustellen. Dagegen verrät er nicht, wieviele Institutionen ihm angeschlossen sind. Ein Internet-Verzeichnis deutscher Museen befindet sich im Aufbau. Beeindruckend sind die Museumslisten bei Wikipedia. Das »Fachportal für Geschichte« Clio-online verzeichnet in der Rubrik Museen 766 Häuser vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum. Was höchstens noch fehlt, so könnte man meinen, ist ein Museum der Museen. Wer will, darf darin ein Zeichen mangelnder Selbstreflexion sehen.

Alles scheint der Erinnerung wert. Nichts darf vergessen werden. Kaum war 1961 die Berliner Mauer gebaut worden, da eröffnete man in einer Zweieinhalbzimmerwohnung an der Bernauer Straße 1962 das zunächst sehr bescheidene Mauermuseum, das ein Jahr später an den Checkpoint Charlie verlegt wurde. 1989 pulverisierte sich die Mauer. Die Berliner wollten sich auch von den letzten Erinnerungen an ihre Trennung befreien. Das Mauermuseum besteht jedoch noch immer und ist besser besucht denn je.

Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung. — Dieses stets verkürzt zitierte, Rabbi Baal Shem Tov [1698-1760] zugeschriebene Wort ist den Deutschen zum Credo geworden. Eine religiöse Färbung ist ihrer Erinnerungskultur nicht fremd. Es handelt sich jedoch um eine manichäische Religiösität: Erinnern ist gut, vergessen ganz schlecht. Man bedenke jedoch: Die Fähigkeit des Menschen, zu vergessen, ist größer als sein Erinnerungsvermögen. Wir vergessen mehr als wir behalten. Vergesslichkeit, unsere eigentliche Stärke, gilt als die illegitime, gern verschwiegene Halbschwester der Erinnerung. Familiärer Friede und versöhntes Dasein aber scheinen nur möglich, wenn es gelänge, die Abstände zwischen unseren Erinnerungsorten nicht als unwirtliches Nomansland wahrzunehmen, sondern als Freiräume. In Freiräumen ist es möglich, sich zu bewegen. Vergessen entzieht sich der Diskussion, da seine Inhalte, einmal bewusst gemacht, nicht mehr vergessen sind. So gehört das Vergessene dem Ungewussten an. Und nur in dessen Tohuwabohu ist es möglich, kreativ zu sein. Longtemps je me suis couché de bonne heure ...
© Marcel Albert 2006 — Jakob Kaiser gehörte neben Konrad Adenauer und Kurt Schumacher zu den herausragenden Politikern der Nachkriegszeit. Er wurde am 8. Februar 1888 in Hammelburg geboren. Nach Buchbinderlehre und Mitgliedschaft im Kolping-Verein wurde er ein bekannter Politiker der Weimarer Republik: seit April 1924 war er Landesgeschäftsführer der Christlichen Gewerkschaften für das Rheinland und Westfalen, seit 1928 auch Mitglied des geschäftsführenden Reichsvorstandes der Deutschen Zentrumspartei und bis 1933 Reichstagsabgeordneter. — Als ehemals führender christlicher Gewerkschafter knüpft Kaiser im Widerstand enge Verbindungen zu Wilhelm Leuschner und Max Habermann. Um ihn sammeln sich Regimegegner, die enge Kontakte zu Carl Goerdeler haben. 1938 mehrmonatige Haft wegen Verdachts des Hoch- und Landesverrats. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wird Jakob Kaiser von der Gestapo gesucht. Er taucht unter und überlebt in einem Kellerversteck in Potsdam-Babelsberg, während seiner Tochter Maria in Berlin ebenfalls versteckt lebt. Seine Frau Therese wird mit der zweiten Tochter Elisabeth im Rahmen der Sippenhaft von den Nazis nach Buchenwald deportiert.— 1945 gehört Jakob Kaiser zu den Mitbegründern der Christlich-Demokratischen Union und übernimmt deren Vorsitz für Berlin und die sowjetische Besatzungszone. Er war Mitglied des Vorbereitenden Gewerkschaftsausschusses Groß-Berlin und 1946/47 des FDGB-Bundesvorstands sowie des Landesvorstands Groß-Berlin. Im Dezember 1947 erfolgt durch die sowjetische Besatzungsmacht seine Absetzung, da er sich gegen die »Blockpolitik« und die Teilnahme der Ost-CDU am 1. Deutschen Volkskongreß ausgesprochen hatte.— Von 1946 bis 1949 gehört Kaiser der Berliner Stadtverordnetenversammlung an und vertritt die Stadt im Parlamentarischen Rat in Bonn. 1949 wird Jakob Kaiser als Abgeordneter der CDU in den ersten Bundestag gewählt und zum Minister für Gesamtdeutsche Fragen berufen. Zehn Jahre – zwischen 1948 und 1958 – arbeitet er als Vorsitzender der Sozialausschüsse in der CDU. Jakob Kaiser stirbt am 7. Mai 1961 in Berlin. — Kurzbiografie zitiert von www.jakob-kaiser.de
Als die Deutschen aus ihrem Schlaf erwachten, beschlossen sie 1991, Berlin wieder zu ihrer Hauptstadt zu machen. Das löste in der Spreemetropole einen Bauboom aus. Norman Forster stülpte über den in den 60er Jahren zum Flachbau degradierten Reichstag eine Glaskuppel, Axel Schultes errichtete sein Kanzleramt, allenthalben entstanden Behörden und Shoppingmalls. Der Bundestag benötigte nicht nur einen Kindergarten, sondern auch Arbeitsräume für seine mehr als 600 Abgeordneten und ihre Mitarbeiter. Nördlich und östlich des Reichstags ließ er von den renommiertesten Architekten des Landes drei gigantische Bürokomplexe anlegen.

Noch während der Bauphase beschloß der Ältestenrat 1997, die Gebäude nach angesehenen Parlamentariern zu benennen. Auswahlkriterium sollte sein, dass sie sowohl in der Weimarer Republik Mitglied des Reichstags wie in der Bundesrepublik Deutschland Mitglied des Bundestags gewesen waren und zudem als Gegner der totalitären Regime bekannt geworden sind. Damit konnten Politiker der Grünen und der Postkommunisten nicht zum Zuge kommen. Nun erinnert das Paul-Löbe-Haus an einen Sozialdemokraten, das Marie-Elisabeth Lüders-Haus an eine Liberale und das Jakob-Kaiser-Haus an einen Christdemokraten.

Der Gewerkschafter Jakob Kaiser war 1933 für den linken Flügel der katholischen Zentrumspartei in den Reichstag gewählt worden. Nach Hitlers Machtergreifung ging er in den Untergrund und beteiligte sich maßgeblich an den Vorbereitungen zum Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944. Im Mai 1945 gehörte er in Berlin zu den Mitbegründern der CDU. Zwei Jahre lang führte er die CDU in der Sowjetischen Besatzungszone, bis ihn die Militäradministration 1947 absetzte. Jakob Kaiser ging nach Westdeutschland. Zweimal wurde er in den Bundestag gewählt. Von 1949 bis 1957 leitete er das Bonner Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen. In diesem Amt stand er - anders als sein Parteifreund Adenauer - für eine aktive Deutschlandpolitik. Nach seinem Rückzug aus der Politik starb er am 7. Mai 1961. Bei seinem Staatsbegräbnis, das die politische Elite Westdeutschlands in seltener politischer Ökumene in Berlin versammelte, läutete die Freiheitsglocke des Schöneberger Rathauses.
© Marcel Albert 2006 — Jakob Kaiser gehörte neben Konrad Adenauer und Kurt Schumacher zu den herausragenden Politikern der Nachkriegszeit. Er wurde am 8. Februar 1888 in Hammelburg geboren. Nach Buchbinderlehre und Mitgliedschaft im Kolping-Verein wurde er ein bekannter Politiker der Weimarer Republik: seit April 1924 war er Landesgeschäftsführer der Christlichen Gewerkschaften für das Rheinland und Westfalen, seit 1928 auch Mitglied des geschäftsführenden Reichsvorstandes der Deutschen Zentrumspartei und bis 1933 Reichstagsabgeordneter. — Als ehemals führender christlicher Gewerkschafter knüpft Kaiser im Widerstand enge Verbindungen zu Wilhelm Leuschner und Max Habermann. Um ihn sammeln sich Regimegegner, die enge Kontakte zu Carl Goerdeler haben. 1938 mehrmonatige Haft wegen Verdachts des Hoch- und Landesverrats. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wird Jakob Kaiser von der Gestapo gesucht. Er taucht unter und überlebt in einem Kellerversteck in Potsdam-Babelsberg, während seiner Tochter Maria in Berlin ebenfalls versteckt lebt. Seine Frau Therese wird mit der zweiten Tochter Elisabeth im Rahmen der Sippenhaft von den Nazis nach Buchenwald deportiert.— 1945 gehört Jakob Kaiser zu den Mitbegründern der Christlich-Demokratischen Union und übernimmt deren Vorsitz für Berlin und die sowjetische Besatzungszone. Er war Mitglied des Vorbereitenden Gewerkschaftsausschusses Groß-Berlin und 1946/47 des FDGB-Bundesvorstands sowie des Landesvorstands Groß-Berlin. Im Dezember 1947 erfolgt durch die sowjetische Besatzungsmacht seine Absetzung, da er sich gegen die »Blockpolitik« und die Teilnahme der Ost-CDU am 1. Deutschen Volkskongreß ausgesprochen hatte.— Von 1946 bis 1949 gehört Kaiser der Berliner Stadtverordnetenversammlung an und vertritt die Stadt im Parlamentarischen Rat in Bonn. 1949 wird Jakob Kaiser als Abgeordneter der CDU in den ersten Bundestag gewählt und zum Minister für Gesamtdeutsche Fragen berufen. Zehn Jahre – zwischen 1948 und 1958 – arbeitet er als Vorsitzender der Sozialausschüsse in der CDU. Jakob Kaiser stirbt am 7. Mai 1961 in Berlin. — Kurzbiografie zitiert von www.jakob-kaiser.de
Später geriet Kaiser immer mehr in Vergessenheit. —Anstrengungen, ihn zu seinem hundertsten Geburtstag 1988 in der Öffentlichkeit wieder bekannt zu machen, führten zwar zu Sonntagsreden und zwei dickleibigen Publikationen, nicht aber zum Erfolg. Bundeskanzler Kohl meinte beim Festakt in Bonn, »daß sich das Wiedervereinigungsgebot, wie es in der Präambel des Grundgesetzes niedergelegt ist, möglicherweise erst in Generationen erfüllen läßt.« Egon Bahr SPD dagegen schrieb am 2. November 1988 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: »die deutsche Wiedervereinigung, wie ... Jakob Kaiser sie dachte, ist tot. Daß sie vordringlichste Aufgabe bleibt, wie eben das Programm der Union gegen besseren Rat noch einmal formuliert hat, ist geschichtslose Heuchelei.«

Kohl war ein schlechter Prophet und Bahr täuschte sich. — Zwei Jahre später kam die Wiedervereinigung. Jakob Kaiser erlebte eine Renaissance. Im Jakob Kaiser-Haus [ca. 53.000 m2 Hauptnutzfläche, mehr als 2000 Räume] des Bundestags steht an prominenter Stelle Alexander Gondas Kaiser-Büste. Eines der eindrucksvollsten Kunstwerke im Bundestag aber ist vielleicht das »Archiv der Deutschen Abgeordneten« Christian Boltanskis im Reichstagsgebäude. Dieses symbolische Archiv besteht aus ungefähr 5000 leeren Metallkästen. Sie sind in alphabetischer Reihenfolge mit den Namen aller Abgeordneten beschriftet, die von 1919 bis 1999 demokratisch ins Parlament gewählt wurden. Nach einigem Suchen findet man dort auch den Namen Jakob Kaiser.

Boltanskis Œuvre macht nachdenklich. — Stehen die leeren Kästen ungeachtet der Personen, an die sie erinnern sollen, nicht doch für eine inhaltsleere Politik? Scheuten Boltanskis Auftraggeber die Auseinandersetzung mit den Anliegen ihrer Vorgänger? Wollten sie eine nur ästhetische Aneignung der Geschichte?

Wer solchen Fragen nachgeht, scheut den Weg in die hervorragende Bundestagsbibliothek.Durstig verläßt man den Bundestag. Jenseits der Spree leuchtet an einer Hausfassade in großen Lettern: »Ständige Vertretung«. Zwei Bonner Gastronomen haben hier nach dem Regierungsumzug 1997 eine kölsche Kneipe eröffnet, sozusagen die ständige Vertretung des Rheinlands in Berlin. Bewusst suchten die beiden Wirte die Nähe zur Politik und den Medien. Im Inneren ist ihr Lokal mit vielen Photos und Erinnerungen an das politische Leben Deutschlands ausgestattet. Dort hängt auch der originale Abgeordnetensessel Jakob Kaisers aus dem ersten Deutschen Bundestag. In diesem immer gut gefüllten Lokal ist die Erinnerung an Kaiser mitten im Leben angekommen. Aber auch hier wirft der leere Stuhl Jakob Kaisers augenzwinkernd die Frage auf, mit welchen Inhalten sein Andenken in Zukunft gefüllt werden kann. Vielleicht lässt sich das ja doch bei einem Glas Kölsch bereden.

© Marcel Albert 2006 © Dieter Telfser 2005 Jakob Kaiser

Dieser Text entstand als Anregung und nach einem Besuch Marcel Alberts bei Dieter Telfser im Mai 2006. Das Thema Erinnerungskultur entgleitet der visuellen genauso wie der politischen Zunft. Aus einem Austausch über die Ratlosigkeit, sozial verantwortliche Gestaltung der Bühne zu entheben, entstanden Querverweise und Parallelen, die zeitlosen Anspruch haben. So lange Politik in ihren vernetzten Zielgruppen genauso »standalone« gezeichnet wird, wie ihre umschatteten Archive, bleibt die Erinnerung als einer der wichtigsten Motoren für weiterführende und wirklich innovative Gestaltungsprinzipien.Quellenangabe: Erich Kosthorst, Jakob Kaiser. Der Arbeiterführer, Stuttgart u.a. 1967. — Elfriede Nebgen, Jakob Kaiser. Der Widerstandskämpfer, Stuttgart u.a. 1967.— Werner Conze, Jakob Kaiser. Politiker zwischen Ost und West, 1945-1949, Stuttgart u.a. 1969.— Erich Kosthorst, Jakob Kaiser. Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen, 1949-1957, Stuttgart u.a. 1972.— Jakob Kaiser, Wir haben Brücke zu sein. Reden, Äußerungen und Aufsätze zur Deutschlandpolitik, hg. von Christian Hacke, Köln 1988.— Jakob Kaiser, Gewerkschafter und Patriot. Eine Werkauswahl, hg. von Tilman Mayer, Köln 1988.— Jens Liebchen - Andreas Kaernbach, Politik und Kunst - Kunst und Politik. Künstler und Ihre Werke im Reichstagsgebäude. Fotografien, Berlin 2004.— Franz-Josef Antwerpes - Friedhelm Julius Beucher (Hg.), Die Ständige Vertretung. Kneipe, Kölsch & Politik, Berlin 2001.

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Sunday, 14. May 2006
Die fruchtbaren Pausen des Lebens! — 1. Internationale Handwerksgespräche am Weissensee. Theorie und Praxis regionaler Wirtschaftsentwicklung, Erfahrungsaustausch und Vernetzwerkung. — Das Handwerk der Zukunft: Kooperationsmodelle, neue Strategien und erfolgreiche Beispiele aus der Praxis: vom 15. bis 17. Juni 2006.

© Landschaft des Wissens 2006 — Die fruchtbaren Pausen des Lebens! — 1. Internationale Handwerksgespräche am Weissensee. Theorie und Praxis regionaler Wirtschaftsentwicklung, Erfahrungsaustausch und Vernetzwerkung. — Das Handwerk der Zukunft: Kooperationsmodelle, neue Strategien und erfolgreiche Beispiele aus der Praxis: vom 15. bis 17. Juni 2006. — Wie wirkt sich der grenzenlose Markt auf die Wettbewerbsfähigkeit der Kleinbetriebe aus? —Wird eine stets individueller produzierende Industrie die handwerkliche Maßarbeit in Zukunft vollständig ablösen? Wie kommt das Handwerk in den nächsten Jahren an den begabten Nachwuchs, wenn der Wettbewerb zwischen Schule und Lehre um die wenigen Jugendlichen in den deutschsprachigen Ländern voll entbrennt? Und wenn Eltern heute eine Handwerksausbildung ihrer Kinder als sozialen Abstieg empfinden? Wo liegen die Chancen für die erfolgreichen Handwerksbetriebe der Zukunft?— Bild: Stuhl »Delta«, Entwurf Christian Steiner, Wien, Produktion Schmidingermodul, Schwarzenberg. Foto: Rupert Steiner 2004
Landschaft des Wissens beschäftigt sich in Theorie und Praxis mit neuen Wirtschaftsförderungsmodellen für den ländlichen Raum in Europa. Besondere Aufmerksamkeit gilt innovativen Kooperationsstrategien. Der österreichische Verein mit Sitz in Kärnten publiziert dazu die gleichnamige Buchreihe und lädt zu den 1. Internationalen Handwerksgesprächen am malerisch gelegen, Weissensee nach Kärnten. Das Symposium präsentiert Antworten auf entscheidende Fragestellungen der Zukunft:

Wie wirkt sich der grenzenlose Markt auf die Wettbewerbsfähigkeit der Kleinbetriebe aus? © Dieter Telfser 2005 Wird eine stets individueller produzierende Industrie die handwerkliche Maßarbeit in Zukunft vollständig ablösen?Wie kommt das Handwerk in den nächsten Jahren an den begabten Nachwuchs, wenn der Wettbewerb zwischen Schule und Lehre um die wenigen Jugendlichen in den deutschsprachigen Ländern voll entbrennt? Und wenn Eltern heute eine Handwerksausbildung ihrer Kinder als sozialen Abstieg empfinden? — Wo liegen die Chancen für die erfolgreichen Handwerksbetriebe der Zukunft?

Geglückte Beispiele, wie einzelne Unternehmen oder auch ganze Regionen auf diese Herausforderungen mit verblüffendem Erfolg reagierten. Handwerkermeister, Experten und Regionalentwickler berichten von neuen Strategien, Kooperationsmodellen, Erfahrungen und Perspektiven. Das Handwerk der Zukunft: Handwerker gleich welcher Branche, Regionalentwickler, Unternehmer, die Lösungen suchen und umsetzen – nachdenkliche und mutige Menschen, die an neuen Konzepten für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Region interessiert sind:
© Landschaft des Wissens 2006 — 1. Internationale Handwerksgespräche am Weissensee in Kärnten. — Von Links nach Rechts: 1.Günther Karner | Trigon Entwicklungsberatung, 2. Christine Ax | Institut für Produktdauer-Forschung | Hamburg, 3. Axel Dietrich | Tectonet | Leipzig, 4. Rafael Salzberger | Tectonet | Leipzig
Günther Karner © Dieter Telfser 2005 Trigon Entwicklungsberatung | Klagenfurt

Er ist Unternehmensberater und Mitbegründer der Trigon Entwicklungsberatung in Klagenfurt. Seine Begleitungsschwerpunkte sind Kundenorientierungsprogramme, das Coaching von Führungskräften und die Entwicklung strategischer Unternehmenskonzepte. Er ist ein versierter Moderator von Großgruppenveranstaltungen, Experte für Netzwerkentwicklungen und betriebliche Kooperationsmodelle. Günther Karner ist Vater von zwei Söhnen, läuft, liest und reist gerne.

Christine Ax © Dieter Telfser 2005 Institut für Produktdauer-Forschung | Hamburg

Die Hamburger Unternehmerin und Wissenschaftlerin leitet das Maßschuhmachernetzwerk »Massschuh.de«, ein Beispiel für die Kombination alten Handwerks mit neuesten Produktionstechnologien. Neben einer Vielzahl an Publikationen zum Themenkreis »Handwerk, Nachhaltigkeit, Neue Kooperationsmodelle« wurde sie vor allem mit ihrem Buch »Das Handwerk der Zukunft« einer einschlägigen Leserschaft bekannt. Heute gehört sie zu den renommiertesten Handwerksexperten des deutschsprachigen Raums.

Axel Dietrich und Rafael Salzberger © Dieter Telfser 2005 Tectonet | Leipzig

Wie können kleine und mittlere Handwerksbetriebe bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand erfolgreich mitbieten? Wie kann die hohe handwerkliche Qualität kleinerer Betriebe auch bei Großaufträgen zum Wettbewerbsvorteil werden? Die Antwort auf diese Fragen bietet ein außergewöhnliches Bauhandwerkernetzwerk in und um Leipzig. Das junge Unternehmen zeigt erfolgreich, wie eine professionell navigierte Flotte von Kleinbetrieben die Tanker der Baukonzerne herausfordert. Der Maschinenbaukonstrukteur Axel Dietrich und der Wirtschaftsingenieur Rafael Salzberger sind die Gründer und Geschäftsführer des Netzwerks.
© Landschaft des Wissens 2006 — 1. Internationale Handwerksgespräche am Weissensee in Kärnten. — Von Links nach Rechts: Arnold Feuerstein | Dorf-Installateur | Götzis , 2. Kurt Hämmerle | Energieinstitut | Vorarlberg, 3. Christoph Hinderfeld | Die Zunft AG | Stuttgart , 4. Markus Faißt | Werkraum Bregenzerwald Vorarlberg
Arnold Feuerstein © Dieter Telfser 2005 Dorf-Installateur | Götzis

Die Firma »Dorf-Installateur« gehört zu den meistausgezeichneten Unternehmen Österreichs. Hinter diesen Erfolgen verbergen sich ein außergewöhnliches betriebliches Organisationsmodell sowie eine Reihe erfolgreicher Kooperationen. Zum Beispiel die regionale Marke »Vollbad«, in der vier selbständige Handwerksbetriebe gemeinsam die Ausstattung kompletter Badezimmer anbieten. Nach seinem Rückzug aus der operativen Führung des Unternehmens begleitet Arnold Feuerstein heute Unternehmer, die sich neu orientieren und Verantwortung für das Tagesgeschäft abgeben wollen.

Kurt Hämmerle © Dieter Telfser 2005 Energieinstitut | Vorarlberg

Er leitet das Netzwerk »Traumhaus Althaus Partnerbetriebe« – eine Plattform von rund 50 Handwerksbetrieben, deren Hauptzielsetzung die Qualifizierung und Zusammenarbeit im Bereich energieeffizienter Altbausanierung ist. Kurt Hämmerle ist Bereichsleiter im Energieinstitut Vorarlberg, einer Institution des Landes, die Beratung und Weiterbildung zu den Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger anbietet.

Christoph Hinderfeld © Dieter Telfser 2005 Die Zunft AG | Stuttgart

Christoph Hinderfeld ist ein ausgewiesener Vertriebsexperte für handwerklich produzierte Qualitätsprodukte. Hauptanliegen der »Zunft AG« ist die Bündelung von authentischen, handwerklich nachhaltig und regional erzeugten Gütern und Diensten. Ihr Konzept sieht vor, ausgewählten Manufakturen in der Architektur von Industriedenkmälern ein komplexes Bündel an Dienstleistungen anzubieten: das Kaufhaus der Werkstätten. Der Betriebswirtschafter und ehemalige Leiter eines Weinguts ist Mitbegründer des Unternehmens.
© Landschaft des Wissens 2006 — 1. Internationale Handwerksgespräche am Weissensee in Kärnten. — Von Links nach Rechts: 1. Johannes Mohr | Werkraum Bregenzerwald Vorarlberg, 2. Herbert Steiner | Lavanttaler Tischler Gemeinschaft, 3. Erwin Sterling | Lavanttaler Tischler Gemeinschaft, 4. Hans Zarfl  | Lavanttaler Tischler Gemeinschaft
Markus Faißt und Johannes Mohr © Dieter Telfser 2005 Werkraum Bregenzerwald | Vorarlberg

Organisiert in einem Verein bietet der »Werkraum« für rund 70 Mitglieder Hilfestellung in den Bereichen Produkt- und Designinnovation, Aus- und Weiterbildung sowie Baukultur. Höhepunkt ist der alle drei Jahre stattfindende Designwettbewerb »Handwerk und Form«, der aus der Kooperation regionaler Handwerker mit überregional tätigen Produktdesignern schöpft. Der Werkraum Bregenzerwald gehört zu den meistpublizierten Handwerksinitiativen im deutschsprachigen Raum und ist ein inspirierendes Vorbild für viele Regionen und Branchen in Europa. Markus Faißt ist Tischler, Johannes Mohr Sattler und Tapezierer. Beide Unternehmer sind ausgeprägte Meister ihres Gewerks.

Herbert Steiner, Erwin Sterling und Hans Zarfl © Dieter Telfser 2005 Lavanttaler Tischler

Die Lavanttaler Tischler Gemeinschaft besteht aus neun spezialisierten Unternehmen, die ihr Produktsortiment aufeinander abgestimmt haben und mit einer vielfältigen Kooperationsstrategie sehr erfolgreich am Markt agieren. Ein außergewöhnliches Beispiel für eine intensive »Kooperation unter Selbständigen«. 2005 wurde das Netzwerk mit dem Österreichischen Staatspreis für Marketing ausgezeichnet. Herbert Steiner ist externer Berater der Kooperation, Erwin Sterling und Hans Zarfl sind Mitglieder der Gemeinschaft.

Tanguy Adam © Dieter Telfser 2005 Compagnons du Devoir Paris | Köln

Eine französische Handwerksbruderschaft, die seit Jahrhunderten erfolgreich eine Handwerkselite ausbildet. Ihre Mitglieder sind so hoch qualifiziert, dass sie in der ganzen Welt gerne genommen werden. Bei den Compagnons wird nicht nur auf die ständige Perfektionierung der handwerklichen Fertigkeiten und Techniken Wert gelegt, auch ästhetische Bildung, Fremdsprachen, Persönlichkeitsentwicklung und Betriebswirtschaft stehen auf dem Stundenplan. Ein altes und hochaktuelles Beispiel für eine Ausbildung zum Handwerkermeister, die ihrem Namen gerecht wird. Tanguy Adam ist Koordinator für den deutschsprachigen Raum, Ungarn und Dänemark.
© Landschaft des Wissens 2006 — 1. Internationale Handwerksgespräche am Weissensee in Kärnten. — Von Links nach Rechts: 1. Nicola Rath |  Die Meisterstraße | Wien, 2.  Christoph Rath | Die Meisterstraße | Wien
Nicola und Christoph Rath © Dieter Telfser 2005 Die Meisterstraße | Wien

Gegründet von den beiden Handwerksberatern präsentieren sich heute rund vierzig Qualitätsbetriebe unter der Dachmarke »Meisterstraße Salzkammergut«. Diese Handwerker haben sich strengen Qualitätskriterien verpflichtet. Ergebnisse, Erfolge, Erfahrungen und was andere davon lernen können werden auf diesem Symposium präsentiert. Nicola und Christoph Rath gehören zu den profiliertesten Handwerksexperten im Bereich Marketingkooperationen Österreichs. Die Erfahrungen der Meisterstraße werden nun über ein EU-Programm in einer Reihe von weiteren österreichischen Regionen umgesetzt.

1. Internationale Handwerksgespräche am Weissensee
Die fruchtbaren Pausen des Lebens!
Vom 15. bis 17. Juni 2006

handwerk der zukunft

(application/pdf, 163 KB)

Spreading the Word.
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© Dieter Telfser 2005 für Landschaft des Wissens

Landschaft des Wissens, Verein zur Förderung der Wissenschaft, Wirtschaftskultur und Regionalentwicklung, c/o Lakeside Science & Technology Park, Lakeside B01, A-9020 Klagenfurt. — Buchreihe: Konzeption, Leitung der Textredaktion, Projektrecherche, Autorenauswahl und Autorenbetreuung, Endredaktion: Hans-Joachim Gögl, Strategie und Kommunikation, A-Bregenz — Konzeption, Leitung der Bildredaktion, Fotografenauswahl und Fotografenbetreuung, Bucharchitektur und visuelle Gestaltung: Clemens Theobert Schedler | Büro für konkrete Gestaltung: tipps ums geld und honorar

(application/pdf, 469 KB)

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Sunday, 7. May 2006
Frequenz Modulation Vier! — Sequencing the Markets. Ein Radioentwurf aus dem Jahre 1994; so einfach wie die Idee dahinter. Vom Geheimtipp über Joséphine Lauder zum Kult der Alternative Grounds of Mainstream. Musik ist wie die Liebe. Ein bisschen ist nie genug. — Feel at home Sweetheart, you can retrieve this download anyway!

© Dieter Telfser 1994 | 2006 — Frequenz Modulation Vier! — Sequencing the Markets.  Ein Radioentwurf aus dem Jahre 1994; so einfach wie die Idee dahinter. Vom Geheimtipp über Joséphine Lauder zum Kult der Alternative Grounds of Mainstream. Musik ist wie die Liebe. Ein bisschen ist nie genug. —  Feel at home Sweetheart, you can retrieve this download anyway! — Das hier wiedergegebene Bild ist nicht urheberrechtlich geschützt und darf ohne jede ausdrückliche Erlaubnis in jeder Form wiedergegeben oder kopiert werden. Jede Form des kommerziellen Gebrauchs, insbesondere die Reproduktion, Verbreitung, Veröffentlichung durch andere Personen oder Institute, oder nicht in Übereinstimmung mit dem Urheber abgeklärten Inhalte, ist ausdrücklich erwünscht.
Es musste wohl zwölf Jahre dauern, bis ich den Mut fand, diesen eigentlich verschollenen Entwurf wieder auszugraben und endlich öffentlich nachzulegen. — Es war 1994 und FM4 wurde frisch aus der Pipette erklärt: ein ungestümes Projekt für den damals festdesignten ORF. — Frequenz Modulation Vier sollte definitiv nicht zum damaligen ORF passen und seine protonische Befruchtung abseits finden. Als Mitglied des Redesign-Teams unter Neville Brody hatte ich tatsächlich das Gefühl, ein wirklich experimentelles »Baby« auf die Welt bringen zu müssen. Ich erinnere mich nicht mehr an die Menschen, die diesen Originalentwurf kurz gesehen haben, aber ich glaube, die waren ungewöhnlich locker und freundlich, ja um nicht zu sagen »offen« in ihrem erwachsen gehaltenen, kindlichen Element.

Es ist heikel zu umschreiben, aber in Wirklichkeit fand dieser Vorschlag nie seine wirklichen Wege, zumal man 1994 äußerst utriert auf meine Entwürfe reagierte. Dafür hatte ich allerdings nie Verständnis, denn ich war hochrote Köpfe schon von Kind an gewöhnt. Ich erinnere mich gerne an die liebe Dame aus der Schweiz, die mich zum Besseren erziehen sollte und gerade mal zwei Wochen hielt. Heroisch [um sie los zu werden] täuschte ich mit fünf Jahren einen Selbstmordversuch vor, sprang vom Balkon in die kratzbürstige Zypressenstaude, und schon fiel die Dame vollkommen luftlos um und kündigte. Mein Kater Max sprang mit mir, und ich fand das definitiv cool.

Cool und Downstream [was immer das heißt] sollte diese Gruppe von wirklichen Musikinsidern gekleidet werden. Das waren schon fast »höhere Wesen« der schmackhaften Vokalisierung von Inhalten und stark an deftiger Lustigkeit interessiert. Ich hatte keine Idee, aber gute Musik aus England, um genau zu sein, einen fünfstündigen Loop von The Sabres Of Paradise und deren Haunted Dancehall. Als ich nach der üblichen Recherche verstand, warum man diese freundlichen Menschen auf Frequenz Modulation entheben wollte, begann ich einen Code daraus zu stricken, um zumindest die Salontauglichkeit zu gewährleisten. Die Frequenzmodulation [FM] ist ja ein Modulationsverfahren, bei welchem die Trägerfrequenz durch das zu übertragende Signal beeinflusst wird und gegenüber der Amplitudenmodulation einen höheren Dynamikumfang des eigentlichen Informationssignals ermöglicht.

Tja, und das galt für mich nun auch für die Entwicklung der paar Stricherln die es ausmachen sollten. Ich begann von hinten [warum auch nicht] und dachte an die Visualisierung von Equalizern, schließlich ging es ja um Brot und nicht die damit verbundenen Fette. Der fixierte, auf Kuben ausgelegte Raum, wurde nun bis zur Antenne des »F« zurückdekliniert, und ich feilte an der eigentlichen runischen Unverständlichkeit. Kein Mensch konnte das Lesen, ja geschweige denn begreifen, dass es sich um das gute lesbare Wörtchen »Frequenz Modulation hoch Vier« handeln sollte. Erneut half mir die Musik. Ich hab darauf »gehustet« und machte einfach weiter. Nach ca. drei Stunden Backzeit auf 40 Grad war der Braten endlich leicht und cross:
© Dieter Telfser 1994 | 2006 — Frequenz Modulation Vier! — Sequencing the Markets.  Ein Radioentwurf aus dem Jahre 1994; so einfach wie die Idee dahinter. Vom Geheimtipp über Joséphine Lauder zum Kult der Alternative Grounds of Mainstream. Musik ist wie die Liebe. Ein bisschen ist nie genug. —  Feel at home Sweetheart, you can retrieve this download anyway! — Das hier wiedergegebene Logo ist nicht urheberrechtlich geschützt und darf ohne jede ausdrückliche Erlaubnis in jeder Form wiedergegeben oder kopiert werden. Jede Form des kommerziellen Gebrauchs, insbesondere die Reproduktion, Verbreitung, Veröffentlichung durch andere Personen oder Institute, oder nicht in Übereinstimmung mit dem Urheber abgeklärten Inhalte, ist ausdrücklich erwünscht.
Wie man unschwer erkennen kann, glaubte ich damals noch, die Begrenzung der Marke müsste dem Ziegelbauphänomen des Landes nachgerüstet werden. Auf den ersten Blick wirkte es mehr als kühl und ungemütlich, aber, brauchte dieses Projekt denn überhaupt eine Marke, ein Logo? — Në, also für mich eigentlich nicht, und so fiel die Umrandung auch im flexiblen Spiel mit seinen drei Runen. Das Hauptproblem war, dass das Thema »Jungsender« immer eine Marktgeneration vorrecycelt werden sollte. — So habe ich auf die Zeichnung von Menschen, die Zeitgemäßes ausdrücken konnten, verzichtet und blieb bei abstrahierenden Charakteren der »Dreamtawayity«.

Niesler und Wuschlerinnen ergeben sich mittlerweile ihrem Gruppenziel und münden in einer Plattform, die im Grunde »underdesignt« am Besten wirkt. — Obwohl ich, nach wie vor, Gehegtes für die Frequenz empfinde, habe ich das Gefühl, dieses Zeitdokument könnte möglicherweise verblumen; und ja, »Musik ist wie Liebe«, meint Joséphine Lauder, und daher auch etwas Patisserie hinter den Links. — Übrigens, die erste Arbeit, die ohne meine Zustimmung und rechtliche Abklärung verwendet und gespielt werden kann:

© Dieter Telfser 1994 | 2006 — Frequenz Modulation Vier! — Sequencing the Markets.  Ein Radioentwurf aus dem Jahre 1994; so einfach wie die Idee dahinter. Vom Geheimtipp über Joséphine Lauder zum Kult der Alternative Grounds of Mainstream. Musik ist wie die Liebe. Ein bisschen ist nie genug. —  Feel at home Sweetheart, you can retrieve this download anyway! — Das hier wiedergegebene Logo ist nicht urheberrechtlich geschützt und darf ohne jede ausdrückliche Erlaubnis in jeder Form wiedergegeben oder kopiert werden. Jede Form des kommerziellen Gebrauchs, insbesondere die Reproduktion, Verbreitung, Veröffentlichung durch andere Personen oder Institute, oder nicht in Übereinstimmung mit dem Urheber abgeklärten Inhalte, ist ausdrücklich erwünscht.

Feel at home Sweetheart,
you can retrieve this download anyway:
fm4 logo 1994 encapsulated

(application/postscript, 28 KB)


fm4 logo 1994 leveled

(application/x-photoshop, 267 KB)


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Dieter Telfser 1994 | 2006

Alle in diesem Beitrag wiedergegebenen Bilder bzw. Logos sind nicht urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne jede ausdrückliche Erlaubnis in jeder Form wiedergegeben oder kopiert werden. Jede Form des kommerziellen Gebrauchs, insbesondere die Reproduktion, Verbreitung, Veröffentlichung durch andere Personen oder Institute, oder nicht in Übereinstimmung mit dem Urheber abgeklärten Inhalte, ist ausdrücklich erwünscht.

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