Reteid Resflet*25 Open Sources 7.3
Friday, 7. April 2006
A Dream in Green! — Girlpower as Broadculture. Wie große Mädchen kleinen auf die Sprünge helfen und gesattelte Frauen im Alltag daraus werden. Ein persönlicher Einblick in Tricks und Glossen, soweit die Schuhe reichen. Über den Lullaby Generationssprung zu deren Vätern, die davon sicher nichts wussten, wohl aber auch sehr viel nebenbei zu tun hatten. — Girls Always Just Want to Have Fun!

© Dieter Telfser 2006 — A Dream in Green! — Girlpower as Broadculture. Wie große Mädchen kleinen auf die Sprünge helfen und gesattelte Frauen im Alltag daraus werden. Ein persönlicher Einblick in Tricks und Glossen, soweit die Schuhe reichen. Über den Lullaby Generationssprung zu deren Vätern, die davon sicher nichts wussten, wohl aber auch sehr viel nebenbei zu tun hatten. — Girls Always Just Want to Have Fun! — Noch nie habe ich so viele stille Beobachter auf der Suche nach ihrem eigenen »Girl« or »Boy« gesehen wie seit der Objektivierung der Bilder selbst. Aber, nicht die Objekte des Bildes, sondern die Subjekte des Blickes machen Girls erst zu Girls. Somit bleibt meine Verwunderung auch jener gegenüber zu stellen, deren Gesellschaft solche Bilder will und kauft, bzw. immer mehr danach zu funktionieren scheint. — Wir sollten den Versuch doch abbrechen!
Es wäre gut, Samthandschuhe zu tragen, nur leider hab ich die heute irgendwie verlegt. Irgendwo zwischen Trübies und Glitzersteinen verschwand das wichtigste Instrument eines Gentleman, den heute an und für sich niemand mehr braucht. Warum »Green Dreams« und »Girlpower« für mich so verwandt sind, liegt nicht am Ausschluss der Farbe Pink oder Nadelgrau, als vielmehr in einem verborgenen Erlösungskonzept, welches dumminant dahinter lauert. Ständig habe ich das Gefühl, Frauen, die sich als Mädchen wickeln, hätten immer noch zufrisierte Stirnhöhlen und sehen Style eben in direkter Verbindung zu einem männlichen Pendant, welchem sie sich mit eben neuen Instrumenten widmen. — Verzeihung: Widmen müssen!

Das Triple-Fun-Konzept [Fun, Fun, Fun] birgt wahre Schätze auch in seiner zwischenmmännlichen Beute. Es ist ansteckend, inmitten vollkommen aufgelöster und an und für sich frei wirkender weiblicher Geschöpfe musische Nahrung übergeschmissen zu bekommen. Es macht förmlich Spaß, und hey, Kritik bei Seite, wir lieben Mädchen, wir lieben sie alle, weil sie soooo suess sind, nicht? — Mann hat nie das Gefühl, als müsse er frechen Phantasien auf den Grund gehen, zumal doch gerade androgene Geschwindigkeit den Denkvorteil verschafft, bzw. erst wirklich bunt fächert. Die Kultur, die bereits in zweiter Generation bildet, dürfte wohl so um 1975 entstanden sein, und mündet für mich, nach wie vor in Klassiker, wie Cyndi Lauper, Madonna oder Paris Hilton, als für heutige Verhältnisse noch relativ erwachsenen Mädchen.

Dass Mädchen immer jünger werden, Frauen zu Mädchen und oder Mädchen zu Frauen bzw. das Spiegelbild direkt an Männer abgegeben werden musste, liegt wohl daran, dass die matten Gazetten sich mondäneren Farben wie Moos, Orange and some Cosmic widmeten und Glitter den glänzenden Aspekt von Feuchte auf den Lippen nahm. Vergleicht man die chemische Qualität von Grundierungen, die in den Achtziger Jahren noch durchwegs nicht aus der Weltraumforschung stammten, versteht man erst die Backen, die heute keine gezeichnete Betonung mehr vertragen dürfen. Schön ist, was Beute macht, schön bleibt, was dazu lacht, schön ist, was darüber überhaupt keinen Gedanken mehr verliert, sondern einfach nur mit Freude um sich sprüht und mit Witz und Charme sämtliche Zweifel mit überwältigender Mehrheit zum Lachen und Arbeiten bringt.

»Natürlich« und »Echt« ist das allemal, denn das Urknötchen von Girlpower stammt aus einer in die Zukunft gerichtete und umgezeichnete Kinderstube und wohl nachgetragener Dialektfähigkeit zur väterlichen Führungsseite. Was immer den Vätern ihre Töchter abstrahierte, es lag wohl in der Luft, dass Zeit und körperliche Un- oder Nahbarkeit als das mangelndste Gut in wirtschaftlichen Profilierungsneurosen und/oder gar Überlebensstrategien bildete. Somit ist es allemal schlauer als direkter, in seiner eigenen Welt das Weltbild so real zu zeichnen, bis es für das »Gegenstück« wieder zum Anfassen an »Gute Gedanken« erinnert. Gut bedeutet aber nur, der Komplexität von »Troubles« die Luft zu nehmen und alles auf Muttis einfachen Hausverstand niederzubrechen, bzw. einfach schlauer darüber zu »strahlen«.Things are easy, if you can see them easily!

Praktisch ist es kaum möglich, Girlsculture auf einen Punkt zu bringen, bzw. gar so zu umschreiben, dass es für alle verständlich ist. Einerseits wurden die Tricks der Maske enthoben und andererseits bleiben Mädchen so lange Frauen, bis sie zu suggestiven Mitteln greifen, um ihr natürliches Zentrum in Schwung zu halten. Suggestiv bedeutet in diesem Falle mehr als schön und liebenswert: es weckt den Schutzinstinkt sämtlicher Beschauer und wenn nicht, ist es ein leichtes, es per Augenschwung und Liedbetonung nachzuholen. Die Augenformen erinnern wieder an Kullerpfirsiche und die Mieze bleibt so lange im Sack, wie sie nicht das Samstagfieber erwischt hat und aus gesundheitlichen Gründen unbedingt zum Beben gebracht werden muss.

Sex wird damit tatsächlich zu einer wasserlöslichen Geborgenheitsplazenta und die meisten knabbern an ihrer und anderen Krusten, bis ein kulturelles Schälen dem persönlichen alsbald nachgewiesen werden kann. Die Dinge verändern sich eben, sie bekommen Bauch, sie bekommen Volumen, werden schlanker, bauchfreier, und wieder zurück und als Kreislauf dazwischen wohl ein natürliches Konzept von Verständnis für diejenigen, die das noch nicht begriffen bzw. verstanden haben. Das Wörtchen »Nett« zählt mindestens genauso gewichtig wie »Lieb« oder »Wunderhübsch« in die Kombinatorik von Mundwinkel und trainierter Wuschelpracht.

Umgekehrt finde ich es interessant, zu beobachten wie erwachsene Frauen Girlstyle zurück beanspruchen, bzw. einfach aus einer Mischpalette von Bildern das eigene Selbstbild jenem der Medien nachspiegeln. Es kommen Geschöpfe zu Tage, die sich zwischen »Feen« und »Engel« einfach nicht entscheiden können. Das Realbild bleibt deshalb gezeichnet und nachhaltig »zäh«, weil damit ein Gefühlsspektrum gekoppelt wird, welches zum Überleben scheinbar notwendig ist. — Schwierig also, das Leichte mit den eigentlich schwierigen Realanforderungen in Einklang zu bringen, zumal doch Lebensfreude als sein absolutes Must zum persönlichen Teint zu gehören scheint. Naivität wird sein effizientester Selbstschutz vor Kränkungen und Erniedrigungen, jedweder Hausfrauengesetze zum Trotz.

Erwachsen werden ihre Männer ja meistens dann, wenn die Infrastruktur dafür gebettet ist. — Adaptive Farben, chromatische Unterblendungen und das klein bisschen »Unberechenbare« münden wohl oder übel in einer zukünftigen Umgangsform, die ihre männlichen Partner erst plausibel finden müssen. Noch nie habe ich so viele stille Beobachter auf der Suche nach ihrem eigenen »Girl« or »Boy« gesehen wie seit der Objektivierung der Bilder selbst. Aber, nicht die Objekte des Bildes, sondern die Subjekte des Blickes machen Girls erst zu Girls. Somit bleibt meine Verwunderung auch jener gegenüber zu stellen, deren Gesellschaft solche Bilder will und kauft, bzw. immer mehr danach zu funktionieren scheint.

Wir sollten den Versuch doch abbrechen!
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© Dieter Telfser 2006 © Dieter Telfser 2005 A Dream in Green

Unmögliche Positionen: Weibliche Homosexualität als Zeichen der Unreife? — Der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, ist der erste Forscher, der eine Dynamik speziell der weiblichen Homosexualität entwickelt. In seinen »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie« [1905] postuliert Freud eine grundsätzliche psychische Anlage zur Bisexualität, die aller menschlichen Entwicklung zugrunde liegt. Er spricht von mehreren Abstufungen der Homosexualität, die er auch Inversion nennt. Das junge Mädchen macht irgendwann im Spiel mit Jungen die nach Freud traumatische Entdeckung des physischen Geschlechtsunterschieds; manche Mädchen ignorieren das unterstellte Gefühl der Unvollständigkeit und halten fest an der Konkurrenz mit Männern. Der allen Frauen eigene Penisneid, folgert Freud ganz im Stil seiner Zeit, führe stets zu Kompensationsversuchen. Weibliche Homosexualität sei ein Versuch, die narzisstische Kränkung über das körperliche Defizit durch eine männlich geprägte Objektwahl zu überwinden. Da eine Frau eine andere aber nie so befriedigen könne wie ein Mann, ist eine ausgeprägte weibliche Homosexualität für Freud ein Zeichen von Unreife.

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Tuesday, 28. March 2006
Profanitäten als Vorgartendünger! — Das Gegenstück zu Laissez Mentir der daherschwätzenden Klassen. Inspiriert von Harry Gordon Frankfurt’s »On Bullshit«, getragen von Rezensionisten, in den wissenschaftlichen Stand enthoben und wieder ausgeschieden. — Über den Britischen Kreislauf von Eremitäten, wenn sie aus dem Volk mitfluchen. — Freeforms as Necessity, as everyone has to know it?

© Dieter Telfser 2006 — What is Bullshit? — Profanitäten als Vorgartendünger! — Das Gegenstück zum Laissez Mentir der daherschwätzenden Klassen. Inspiriert von Harry Gordon Frankfurt’s »On Bullshit«, getragen von Rezensionisten, in den wissenschaftlichen Stand enthoben und wieder ausgeschieden. — Über den Britischen Kreislauf von Eremitäten, wenn sie aus dem Volk mitfluchen. — Freeforms as Necessity, as everyone has to know it?
Sensationelle Verkaufszahlen in einem Meer von Rezensionen begleiten den charismatischen Professor der Philosophie an der Princeton Universität. Sein 1986 erstverfasstes Papier »On Bullshit« fand 2005 zur englischen Buchausgabe. Er bringt eine Diskussion ins Rollen, die Wahrheit von Lüge in einer unwissentlich geschärften Volksdummheit zeigen soll, dass es jede Menge an Bullshit in unserer Gesellschaft gibt. Es ist nicht der erhobene Zeigefinger des Herrn, als vielmehr die sich autonom fortbewegende Leserzahl, die an dem Experiment teilnimmt und weiterhin Mist produziert, aber zumindest ehrlich darüber redet.Das Buch ist beinahe eine Einladung, ohne Maulkorb daherzuplappern, ohne dem absoluten Wahrheitszwang, der zum perfekten Konstrukt Lüge wird, gerecht werden zu müssen.

Die Disziplin lautet also »Laissez Mentir« und dient der Verwertbarkeit der Lügen als philosophisches Modell. So dürfen Schnellschüsse ruhig heiß gekocht werden, wenn sie dazu ein Bewusstsein mitbringen, welches tatsächlich volkstauglich ist. Die ganz konkrete Wahr- und Weisheit, nämlich die des manipulativen Aspekts des Lüge selbst, sieht Herr Frankfurt gelassen, zumal er gar nicht mehr darauf eingeht, ertrinkend im Meer der sich selbst »bebullshittenden« Gesellschaft. Er merkt es an, sitzt ruhig und gelassen da und gibt Interviews darüber, ständig stichelnd, dass Denken möglicherweise hilft, aber die Realität selbst wohl wenig dazu beimengt.

Die, wie von einem Texteditor ausgedruckt wirkende, aber in Leinen gebundene Deutsche Fassung hebt den Kult-Charakter über den Ozean und hat lebensverändernden Anspruch an ein Phänomen, das seine neue Ernsthaftigkeit promoten soll. Nicht nur das Schriftstück selbst, sondern auch sein Hintergrund verleiten zu einem Britischen Vorgartenmodell, bedenkt man seine früheren Werke, die über die Cambridge Unversität [»The Importance of What We Care about« 1988 und »Necessity, Volition, and Love« 1999] ins öffentliche Licht fanden. Seine Zeit an der Oxford [1971-72] und Yale Unversität [1978-87] haben sicher maßgeblich dazu beigetragen seine Autorität und den typischen Vergleich des UK-Klassenmodells genauer unter die Lupe zu nehmen. So wirkt es für mich als Leser auch, wie einer Vaterfigur beim Tee zuzuhören.

Was mir an dem Stück gefällt, ist sein Düngeeffekt [auf den ich noch sehr gespannt warte] und Harry Gordon Frankfurt’s Voraussicht, zumal das erste Script ja bereits 1986 erschien. Die unglaublich breite Massenakzeptanz und fast Verbrüderung mit den Inhalten klingt heute so, als hätte man nur darauf gewartet endlich einen wissenschaftlichen Nährboden hierfür nutzen zu können: die Princeton Universität, vielmehr, das 1746 gegründete »College of New Jersey«, stellt heute mit einem Kapitalstock von über zehn Milliarden US-Dollar die fünft-älteste Universität in den USA. Trotz einer relativ liberalen Zulassungspolitik, welche auch Kindern aus unteren Einkommensschichten ein Studium an der renommierten Universität ermöglicht, wird ein großer Teil der Studentenschaft von Kindern aus wohlhabenden Familien dort gebildet.Wenn man so will, vermittelt »On Bullshit« zwischen den Klassen.

Neben den vielen sich bereits manifestierenden Interpretationen des Begriffs »Bullshit«, wie beispielsweise Bullshit-Generatoren [das sind scherzhaft gemeinte Listen aus Phrasen und Fachwörtern der unterschiedlichsten Disziplinen, aus denen der Leser mithilfe von Schablonen oder Computerprogrammen zufällige und sinnlose Sätze erzeugen kann. Damit soll die leere Rhetorik auch ernstgemeinter Texte aus dem jeweiligen Fachgebiet persifliert werden], oder Bullshit-Bingo [ein an Bingo angelehntes Spiel für gelangweilte Meeting- und Konferenzteilnehmer. Die Spieler erhalten eine Tabelle aus fünf mal fünf aktuellen Buzzwords. Fällt eins dieser Worte im Meeting, wird der Begriff angekreuzt. Wer als erstes eine Fünferreihe gefüllt hat, erhebt sich und ruft laut »Bingo!« oder wahlweise »Bullshit!« in den Raum ], oder den Bullshit-Deflector [Hörschutz zum selber Basteln als Schablone zum Ausschneiden mit Anleitung] — bleibt mir nur mein visueller Zugang, den ich wie folgt zupixeln würde:
© Dieter Telfser 2006 — Neben den vielen sich bereits manifestierenden Interpretationen des Begriffs »Bullshit«, wie z.B. Bullshit-Generatoren, Bullshit-Bingo oder  Bullshit-Deflectors bleibt mir nur mein visueller Zugang zum Thema. — Profanitäten als Vorgartendünger! — Das Gegenstück zum Laissez Mentir der daherschwätzenden Klassen. Inspiriert von Harry Gordon Frankfurt’s »On Bullshit«, getragen von Rezensionisten, in den wissenschaftlichen Stand enthoben und wieder ausgeschieden. — Über den Britischen Kreislauf von Eremitäten, wenn sie aus dem Volk mitfluchen. — Freeforms as Necessity, as everyone has to know it?
»Worum es hier geht, ist klar. — In früheren Zeiten ließen Handwerker sich nicht auf Pfusch ein. Sie arbeiteten sorgfältig und achteten auf jedes Detail ihrer Arbeit. Jeder Teil ihres Produkts war durchdacht und wurde genau so entworfen und gefertigt, wie er sein sollte. Diese Handwerker ließen in ihrer aufmerksamen Selbstdisziplin selbst dann nicht nach, wenn es sich um Teile handelte, die am Ende gar nicht mehr sichtbar sein würden. Niemand hätte bemerkt, dass diese Teile nicht ganz sauber gearbeitet waren, doch die Handwerker wussten es und konnten solche Schlampereien nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren. Nichts wurde unter den Teppich gekehrt. Man könnte vielleicht auch sagen: Es gab keinen Bullshit.« [S.28]

Heute hingegen gibt es ganze Anleitungen zum Thema »How to Bullshit«. Es wird eine Disziplin und die wichtigsten 4 Hauptschritte, zitiert von WikiHow lauten:

1 © Dieter Telfser 2005 Think quickly. — If you take too long, people are not going to believe you. The first thing that comes into your head is probably not the best choice unless you are used to bullshitting... but after a half second, you should have about three or so thoughts, one of which will work.

2 © Dieter Telfser 2005 Make sure it’s believable.Use information that you already know, and extend it just beyond the realm of what you know.

3 © Dieter Telfser 2005 Any version of the popular Trivial Pursuit games can provide one with a great source of bullshitable material.Simply read the questions and their associated answers. This store of useless, but true, knowledge can provide the perfect platform on which to build a great bullshit tale. There’s nothing like having just enough knowledge to be dangerous!

4 © Dieter Telfser 2005 Say what you say with confidence. — If you say »um« and »stuff« nobody will believe you. If you say something like »In reality the sky is actually green«, you can convince someone if you only say it in a tone that makes it seem true. It is only afterwards, when they think about the logistics, when they realize it’s false.

Auch wenn dieses Englisch im Grunde nicht ins Deutsche gebracht werden kann, bleibt mir zu »On Bullshit« nur das Schmunzeln, wie wahrscheinlich vielen, die den vulgären Slang der Gassensprache auf dem Highway wissen. Die Freiheit über Form und Wissen, aus persönlichen Erfahrungen Produkte zu erstellen, hat tatsächlich alte Schule, obgleich ich mich schwer tue mit Harry Gordon Frankfurt mitzufluchen. Ich denke, das Experiment ist es allemal wert, restriktive wissenschaftliche Dogmen als Lügen in seiner zeitgemäßen sozialen Bauart nachzurüsten.

Alleine die individuelle Auseinandersetzung und das vertiefende Überdenken, sofern der Bildungshintergrund leistbar und zugänglich gemacht wird, werden Aufschluss darüber geben, mit wie viel Mist auch weiterhin gedüngt werden muss. Zwanghaft ist der Vorgang der öffentlichen Verbildung aber nur deshalb, weil europäische Bildung »Bullshitting« zu unterliegen scheint. Insofern ist es leicht, von der Princeton Universität aus auf eine weltweite geistige Verarmung und Verdummung zurück zuschließen, zumal der wissenschaftliche Aufschrei ja wieder in seiner philosophischen Grunddisziplin mündet.

Dieses Experiment hält seinen Vorsprung für angebracht.
Dieser Essay belegt das Ende eines natürlichen Kreislaufs.
Dieses Spiel bedeutet, sein persönliches Unwissen auszusetzen.
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© Dieter Telfser 2006

Bla, Bla, Bla: »Ein Epiphänomen ist das, was zu einem Phänomen hinzukommt. Die Pataphysik, deren Etymologie mit epi [meta ta physika] zu schreiben ist, ist die Wissenschaft von dem, was zur Metaphysik hinzukommt — sei es innerhalb, sei es außerhalb ihrer selbst — und die sich ebenso weit jenseits dieser ausdehnt, wie diese jenseits der Physik [...] Sie soll die Gesetze untersuchen, die diesen Ausnahmen unterliegen, und will das zu dem existierenden zusätzlich vorhandene Universum deuten.« — [Alfred Jarry, Doktor Faustroll]

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Tuesday, 21. March 2006

© Dieter Telfser 2006 — [Eine freie Interpretation] — Haldol ist ein Butyrophenonderivat, und zugelassenes sehr potentes Antipsychotikum. Die Wirkungsweise zielt auf die Blockade von Dopamin-Rezeptoren, während die Blockade der Rezeptoren, die vor allem Nebenwirkungen erzeugen, wie muscarinische und adrenerge, weniger ausgeprägt ist. Die Primärwirkung ist dämpfend und sedierend, kann also bei Erregungszuständen gewünscht sein. Erst bei längerfristiger Anwendung tritt die eigentliche »Heilwirkung« ein: Haloperidol wirkt stark antipsychotisch. — €pa in der sich ignorierendsten Psychose? — Haloperidol IM for €veryone?
Haloperidol wurde 1958 von Dr. Paul Janssen, [De Grootste Belg] entwickelt und auf den Markt gebracht. Es sollte dem einige Jahre früher eingeführtem Chlorpromazin angeblich an »Spezifität« bei Schizophrenien überlegen sein. Diese Ansicht liegt nahe, wenn man die hohe Affinität der Substanz zu den Dopamin-Rezeptoren im Gehirn bedenkt. In den vielen klinischen Studien, die bisher durchgeführt wurden, war jedoch kein Neuroleptikum wirklich effektiver als Chlorpromazin in der Behandlung der Schizophrenie.

Haldol ist ein Butyrophenonderivat, und zugelassenes sehr potentes Antipsychotikum. Die Wirkungsweise zielt auf die Blockade von Dopamin-Rezeptoren, während die Blockade der Rezeptoren, die vor allem Nebenwirkungen erzeugen, wie muscarinische und adrenerge, weniger ausgeprägt ist. Die Primärwirkung ist dämpfend und sedierend, kann also bei Erregungszuständen gewünscht sein. Erst bei längerfristiger Anwendung tritt die eigentliche »Heilwirkung« ein: Haloperidol wirkt stark antipsychotisch.

€pa in der sich ignorierendsten Psychose?
Haloperidol [IM] for €veryone?
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© Dieter Telfser 2006 © Dieter Telfser 2005 On Bullshit

Erschreckend einfache Erkenntnisse: der Name Schizophrenie bezeichnet eine Spaltung der psychischen Funktionen, eine mangelnde Einheit, eine Zersplitterung und Aufspaltung des Denkens, Fühlens und Wollens und des subjektiven Gefühls der Persönlichkeit, oft begleitet von inadäquater oder verflachter Affektivität. — Als gesichert gilt heute, dass der Wirkungsmechanismus von Neuroleptika auf einem Eingreifen in die synaptische Erregungsübertragung innerhalb des Gehirns beruht, wobei alle derzeitigen Neuroleptika die Übertragung des Neurotransmitters Dopamin hemmen. Zusätzlich können Neuroleptika mit Rezeptoren für Serotonin, Acetylcholin, Histamin und Noradrenalin interagieren. — Neuroleptika wirken symptomatisch, das heißt, sie können psychische Krankheiten nicht im eigentlichen Sinne heilen, aber Symptome wie Halluzinationen oder Wahn können damit zumeist beseitigt werden. Dies ermöglicht dem »Patienten« eine Distanzierung von der Erkrankunger kann also seinen Zustand selbst als krankhaft erkennen.

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Tuesday, 14. March 2006
Xee Zyklika! — Irrelevanzen der Neuzeit als sinnliche Träume. Über das Chaos und seine Bebilderung. Komplexität als Distanzgerüst und magisches Wertschöpfungsmodell im »Neumenschlichen«. Innovationsfieber gegen seine Replikate im Kreise und wieder zurück. — Science Friction Kissing Everymind!

© Dieter Telfser 2006 — Xee Zyklika! — Irrelevanzen der Neuzeit als sinnliche Träume. Über das Chaos und seine Bebilderung. Komplexität als Distanzgerüst und magisches Wertschöpfungsmodell im »Neumenschlichen«. Innovationsfieber gegen seine Replikate im Kreise und wieder zurück. — Science Friction Kissing Everymind! — Ich halte es für einen bemerkenswerten Irrtum zu glauben die dargebotene Vielfalt würde auch wirklich diversifizieren, nur weil die unterscheidende Wirkung auf Vorlieben und Abneigungen, heute präzisier eingeht, als in seiner bisherigen visuellen Geschichte. Vielmehr verfügt das immer unübersichtlicher werdende Potential über eine beträchtlich destruktive Kraft alle Unterschiede zu verwischen. Der Anspruch eine unverwechselbare Persönlichkeit mit seiner unverwechselbaren Geschichte zu verbinden, mündet in jener abarbeitbaren Gangart die ihr Begehren überflüssig macht. Das Abendteuer endet in seiner Ähnlichkeit.
»Xee« als Drittes und mentales Auge, stammt aus der tibetischen Geisteslehre und mündet gut und gerne in Softwaretiteln. Der Anspruch an Bewegkraft heutiger Programme, und seien es nur die Lehren, um ihre Verwendung in ihrem unendlich verwertbaren Nutzen, bekommen ihre Bilder aus vielen Geistesrichtungen. Das mag am Wort selbst liegen, zumal es in seiner Vieldeutigkeit und vor allem in Kombination beliebige Interpretationswege zulässt, aber sich auch selbst in seiner Ergründung sucht. Es geht mir vor allem um das Aufzeigen einer Abflachung von Zyklen selbst. Es ist ja nichts Neues, dass das ewig Gleiche seine neuen Kleider sucht, um seine Spannung erneut darzubieten.

Es ist keine Frage von Fachkompetenz, wie viel Routine die eigene Ordnung zu Gewohnheit führt, als vielmehr eine lebenserhaltende Lust am Prinzip selbst. Vielfach atmet in heutigen Anordnungen, ja vielmehr Prototypen, eine Art Unverrückbarkeit, die mit erhobener Schere die Richtung vorgibt. Das aktive Wohnen im eigenen Dasein verstärkt verschiedene Formen von menschlichen Empfindungen und formt neue Charakter im gut behüteten Drinnen. — »Wo leben Sie?« ist deshalb eine berechtigte Frage, weil sich deren Bemessung kaum erneuerbaren Zyklen stellt. Nein, vielmehr geht es um das Maß an Kontrolle in seinen vielfältigen Zwängen an gut verständlichen Symbolen.

Wenn das uns verbindende kulturelle und visuelle Erbe in kanonisierten Texten aufbewahrt wird, könnte es erst recht in seiner jeweiligen Auslegung einen breiten Spielraum von Variationen zeigen. Offensichtlich fehlt seit geraumer Zeit ein großes Stück an Muse, an Bildern, an Liebe zum Detail, zumal »Tun« und »Ritus« nur mehr abrufbare Gedächtnisstücke aus überbrachten Gefühlen darstellen. Das Thema Kunst verrichtet seine Dinge ja in mindest gleich gezählten Kapseln wie seine dazu präzise studierten Zielgruppen. Das »kulturelle Gedächntis« macht müde, weil es viele Stücke an anscheinend unüberwindbarer Geschichte träge macht. Für mich ist es ein Fakt für den human degenerierenden Zyklus, der seine Impulse mit einem Spagat in die Sience Ficition Welt zu überbrücken versucht.

Wenn Erinnerungen, die ja eine direkte Verbindung zum menschlichen Zellgewebe haben, reduziert auf ihre Archetypen, einfach nur ständig neu bekleidet werden, bleibt die Interpretation in seiner Ab- oder Anlehnung sich selbst wundernd übrig. Es scheint, als gäbe es wenig direkten seelischen Bezug zu den uns umgebenden visuellen Ergüssen, zumal sie auf der Summe der Wiederholungen selbst basieren. Haben wir da was an der Geschichte verdreht?Haben Faschismus und autistische Kriegsmodelle das kindliche in uns so zurecht gestutzt, dass wir es nicht mehr wagen, die Flächen an Phasen in all ihren Facetten wirklich anders zu formen? — »Neu« als Schlagwort für seine »mutige« Markteinführung?

Die Überlastung an Innovationen ergibt für den heutigen Beschauer wohl nur mehr jenen Kontinuitäts- und Kompensationsbedarf, der eine strukturelle Welt von mündigen Konsumenten bedient. Es gibt zwar die eigensinnigen Gesetze der Wirtschaft, die demokratisch gewählte politische Modelle abstrahieren, jedoch bleibt die Moderne ein sich daraus zitierendes Tröstungsbedürfnis. Es fehlt nicht an Luft, sondern wohl an Puste, die daraus entstehenden »Vereehrungsdeponien« in ein neuzeitliches Gedächtnis zu verwerten. Das führt wohl zwangsläufig in den Versuch einer betagten zeitlichen Ordnung, ständig jenes Fieber entgegenzusetzen, welches wir als die Spannung an der Wiederholung selbst empfinden.

Das revolutionäre an solchen »Pathen« liegt den »Innovatoren« meist selbst fern, zumal Zukunftsprojekte das aus dem Weg räumen von »Stein um Stein« verstehen. Man empfindet eine Enttoxifizierung von geschichtlichen Giften als einen körperlichen Schlüssel für neue geistige und erkräftigende Metaebenen, in denen solche Zitate keinen Platz mehr finden. Die Erlösungsmodelle sind viele und reichen von Lebenshaltung bis –führung jenen die Hand, denen ihr eigenes Stück an Persönlichkeit dafür fehlen könnte. So als wären sie eben »Alleine« in jenem unüberwindbaren »Ego«, welches sich als solches nur öffnen müsste. Heutiger »Ichismus« basiert auf überstrapazierter »Wirpflege« — als Azyklus seinen Zyklus überwindend.

Das Uniforme am Unikat garantiert seine Selbstwahrnehmung. Alles andere wäre wohl der Verlust seines eigenen Gesichts in einer Öffentlichkeit die »Totalität« mit der dazugehörenden »Moral« selbst in den Schatten stellt. Der Versuch einer Entindividualisierung erlebt seinen Aufschwung in einem neuen Ganzen, wo sich das Individuelle, überdrüssig seiner selbst, der politischen Wehrlosigkeit ergibt. Somit kann erneut alles mit allem solange verglichen werden, bis sich existentielle Theorien erneut als Phänomene über das Chaos seiner Abgründe hinwegsetzen. Die Zutaten schlagen die Brücke zwischen Mut und Optimismus und garantieren ihre gesetzte Symbolwelt. So zeigt die Natur recht präzise, mit wie viel weniger an Zutaten »Pures«, viel weniger an Anstrengung bedarf.

Ich halte es für einen bemerkenswerten Irrtum, zu glauben, die dargebotene Vielfalt würde auch wirklich diversifizieren, nur weil die unterscheidende Wirkung auf Vorlieben und Abneigungen heute präzisier eingeht, als in seiner bisherigen visuellen Geschichte. Vielmehr verfügt das immer unübersichtlicher werdende Potential über eine beträchtlich destruktive Kraft, alle Unterschiede zu verwischen. Der Anspruch eine unverwechselbare Persönlichkeit mit seiner unverwechselbaren Geschichte zu verbinden, mündet in jener abarbeitbaren Gangart, die ihr Begehren überflüssig macht. — Das Abendteuer endet in seiner Ähnlichkeit.

Perfektion als garantierte Wiederholbarkeit?
Kreativität als uniforme Selbstwahrnehmung?
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© Dieter Telfser 2006

Anscheinend machen gerade Wiederholungen die Beobachtung von Zyklen so attraktiv. Sollten wir tatsächlich aus der Geschichte, bzw. Fehlern der Vergangenheit und auch aus den Erfolgsrezepten der früheren Versuche lernen können? — Eine Vernetzung von Zyklen gibt Aufschluss darüber, ob Vertrauen und Zuversicht tatsächlich in ein Denk- und nicht nur Marktrepertoire aufgenommen werden könnten. Aufschwung, Höhepunkt, Abschwung und Tiefpunkt unterliegen aber nicht nur künstlichen Wartungssystematiken. — Zyklen bleiben eine der wichtigsten Naturstudienmodelle, welche die Spezies selbst durch ihre Herkunft nutzen könnte.

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