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Saturday, 9. October 2004
Vitamin »i« – Stickstoffhaltige Lebensformen für den internationalen Sumpf an Datennahrung in Form von Provitaminen. Von Fetten und Gewässern rund um die Intrigen auf das menschliche Zellgewebe.

© Toni Seppi 1990 - © Dieter Telfser 2005 — Vitamin »i« – Stickstoffhaltige Lebensformen für den internationalen Sumpf an Datennahrung in Form von Provitaminen. Von Fetten und Gewässern rund um die Intrigen auf das menschliche Zellgewebe.

Der Botenstoff »i« existiert als nicht einheitlich chemische Stoffgruppe tatsächlich, indem man angeblich nachgewiesene Eigenschaften des Vitamin C in Form von Ascorbinsäure zu verbinden versucht. Als synthetisches Regulativ im menschlichen oder tierischen Organismus regulieren jene essentiellen Wirkstoffe tatsächlich die Aufrechterhaltung von Daten in Ihrer individuell gepredigten Gesundheit und die damit verbundene qualitative Datenleistungsfähigkeit, welche mittlerweile mit menschlicher Leistung gleichgestellt wird. Aber ist es wirklich so, dass uns das Internetz unter dem Code »i« das Letzte aus unserem Endorphin-Haushalt ringt?

Da Endorphine, in Form von selbst produzierten Glückshormonen, immer nur in Extremsituationen angeregt bzw. freigeschüttet werden, brauchen wir wohl so einen synthetischen Vitaminkomplex für eine erhöhte Wahrnehmung rund um die auf uns einwirkende Datenwelt in Form von dezentralen Verbindungssynapsen. Persönlich stelle ich eine direkte Verbindung zwischen Erfolg- und Zielmetaphern und der metaphysischen menschlichen Ebene fest. Das heißt, dass Menschen, die ihre eigene Meta in ihrer Realität nicht leben können, viel mehr an Vitamin »i« benötigen als jene, die einfach nur baggern und sich empor wühlen, damit sie auch genug Licht zum Wachsen bekommen.

Die Generalisierung von Natur in seiner Schärfe/Unschärfe und die damit verbundene Orientierungslosigkeit in den auf Zielgruppen abgebrühten Publikationen, zeigt uns doch allen nur, dass wir weder eine erhöhte Wahrnehmung lernen wollen, noch damit wirklich umgehen können. Wir diversifizieren uns für das Ziel der synthetischen Individualität, die man letztendlich kaufen können muss, denn das ist der rechtliche, also faktische Beweis, dass sie einem auch beweisbar zusteht. Als Eigentümer von rechtlich gesichertem individuellen Gut hat man leicht leben, denn man arbeitet auf die nächste Etappe von »i«-Gut hin. Da das Internet als Wort und Medium aber bereits eine Gleichstellung aller Rechte für alle in sich hat, arbeiten wir also kollektiv an einer Verbreiung der alles, allen gehörenden Masse.

Wir haben also beschlossen uns gegenseitig zu nutzen, denn als nutzende Individuen stählen wir unseren Marktwert unter täglich neu erfundenen Prämissen. Wir errätseln uns gegenseitig auf die mögliche kommerzielle oder individuelle Nutzbarkeit und verpönen kommerzielles Sichtgut als eine niedrige Ebene der Vitaminzufuhr. Horizontale wie vertikale Marktsegmente scheinen im Fadenkreuz genau das zu versinnbildlichen, was an Präzision der einzelnen Klassen nun mal notwendig ist. Kurz: wir kaufen uns gegenseitig und haben uns als fleischlichen Beweis nur mehr digital oder eben anal-og.

Die Welt wird deshalb zur globalen Intrige, da wir mittlerweile einfach alle besser wissen, was wir vom anderen unwissentlich haben können. Wir nehmen uns andere also nicht wirklich für eigene Zwecke zur Brust, sondern lassen jenen auch noch die Lust des eigenen Zwecks, damit politische Intrigen auch ihren nutzbaren Marktwert bekommen. Die banale Intrige hinter dem Rücken wird also wirklich zum sich gegenseitig gecoachten Training mit dem Ziel männliche Intuition der weiblichen vorauszuschicken, als hätten unsere Hormone sonst nichts zu tun! So gewinnt das Unwissen des Intrigierenden dem Benutzten gegenüber eine wirklich neue Qualität, denn beide wissen vom anderen Ziel, welches es auch sein mag.

Die Täuschungsmanöver, genannt »Mobbing Skills« spielen sich in unseren Zellen genau so ab, wie wenn wir im Kino sitzen und uns von Lautstärke mal Bandbreite bewusst unsere Phantasie nehmen lassen. So haben alle Beteiligten eigentlich nur mehr Interesse ihr eigenes so genanntes selbst erdachtes Ziel so unbescholten wie möglich mit dem des für sich benutzten Zweckes zu erfinden. Was wer mit wem erreicht und auf welche Kosten, ist heute längst schon keine Frage des Nicht-Wissens mehr als vielmehr der vordergründig sichtbaren Fäden, welche zum Muster für alle passen sollten bzw. müssen. Instinkt ohne jegliche Duftqualität!

Reduziert auf den Code und so offen wie der Code selbst brüstet sich also Wasserlösliches mit Fetthaltigem zu einem einzigen vitaminreichen Schubfaktor, dem wir unglaubliche Eigenschaften zuschreiben wollen. Natürlich verwenden wir hierzu vorwiegend Vokale, denn Konsonanten wären hierfür nicht sonorisch stark und prägnant genug, um uns selbst in unsere eigene Intriganz zu hüllen. In welchen Sack wir uns auch lügen, es bleiben immer ausreichend viele davon übrig, deren Füllgehalt man täglich neu erfinden kann. »Invent Yourself« + »Xpress Yourself« * »i« ergibt genau jene Botenstoffe die sich organisch nachhaltig in unser Gewebe einbinden lassen. Ob es dann die Liebe ist, sagt uns sicher die sexuelle Qualität.

Würden Männer mehr intellektuelles Geschlecht leben, bräuchten Frauen dahinter oder davor nicht so viele Entscheidungen für ihre Männer arrangieren, damit sie sich über ihre Männer gemeinsam erhalten dürfen. Altgriechische Formeln wie Alpha*Beta/7, ergeben weder demokratische noch brauchbare politische Herde für das Geschlecht selbst. Noch nie waren »Gier« und »Gear« so nahe beieinander, wie seit der Erfindung des selbigen Blocker-Pillchens, die man als Gegensuchtmittel in der Medizin einsetzt.

Prosit! »i«
Es möge Nutzen!
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© Dieter Telfser 2004

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Monday, 13. September 2004
Mood Corrective Brillen als faktisch wirkungsvolles Stimmungs- und Wahrnehmungskorrektiv. Nutzbare Okulistik für mehr Freundlichkeit und Höflichkeit miteinander. Über die aktuelle Grundausstattung von Sichtgut im Alltag. Rot—Blau als Antidepressivum, Orange—Grün gegen somatische Tagesbeschwerden. Meine warmherzigste Empfehlung für dunkle Zeiten.


© Dieter Telfser 2005 - © Dieter Telfser 1994 — Mood Corrective Brillen als faktisch wirkungsvolles Stimmungs- und Wahrnehmungskorrektiv. Nutzbare Okulistik für mehr Freundlichkeit und Höflichkeit miteinander. Über die aktuelle Grundausstattung von Sichtgut im Alltag. Rot—Blau als Antidepressivum, Orange—Grün gegen somatische Tagesbeschwerden. Meine warmherzigste Empfehlung für dunkle Zeiten.
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Der Begriff Brille stammt an und für sich von dem Begriff
Beryll, der als geschliffener Halbedelstein schon 1300 in Form von Linsenglas für besseres Sehen bzw. als Lesehilfe diente. Als Sehstein entpuppte sich das Instrument über das Monokel zur heutigen Brille, die wir entweder vollkommen modisch oder eben ganz zurückhaltend als Linse benutzen. Lange bevor sich die Schneider den Gestellen widmeten, die zu Ihren Gürteln passen mussten, gab es umfassende Experimente wie man sich seine Umgebung schärfen konnte. In der Tat war das bessere Sehen d.h. präzisere Wahrnehmen von Inhalten der Hauptgrund für den Einsatz der sich ständig intellektualisierenden Gesichtshalterung. Die Brille als Sichtgütertum bzw. als kultureller Beitrag für seine persönliche Koeffizienz in der Öffentlichkeit bekam erst Anfang 1960 populäre Breitenwirkung.

Hollywood-Diven und Pariser-Couturiers gaben sich die Hände, wenn es um die nicht zu ertragende Alltäglichkeit des Daseins ging. Neben kühlendem Sonnenschutz und effektivem Werkstoffschutz in den Betrieben, gab es kaum Neuentwicklungen in dem Bereich der aktiv und nachhaltig wirkenden Brillentypen. Die einzig technischen Hypes, die wir aufs Gesicht bekamen, waren anfänglich die 3D-Brille und dann gleich die VR-Monitore am Auge. Eine ganze Industrie von Produzenten und Fernsehmachern machte sich die Dreidimensionalität zu Nutze, um mehr räumliche Tiefe beim Sehen zu geben. Die Farben variierten sogar vom anfänglichen Grün–Rot Entwurf in Blau–Rot. Dies allerdings in Pappe und nur als Farbfolie, denn der Effekt reichte vollkommen um die Träger des Stücks zu begeistern. Die Technologie konnte sich weltweit aber nie wirklich umfassend durchsetzen, da man reales Wahrnehmen einer Kartonbrille bevorzugte.

Die Idee zu einer wirklich stimmungsverändernden Brille entstand 1991 als ich in Wien mit dem berühmten Grau d.h. dem langen Herbst und Winter zu kämpfen hatte. Die Menschen auf der Straße reagierten sehr sensibel und bezeichneten sich teilweise sogar selbst als »grantig«, weil doch Herbst und Winter so lange dauerten. Nach vielen Ergründungsgesprächen verstand ich, dass der missbilligenden Höflichkeit ein Lichtdefizit an Sonne zu Grunde lag, die gar auf andere Menschen abfärbte. In der Tat dem Wintersumpf an Stimmungen wollte ich mich nicht wirklich stellen und so begab ich mich auf die Suche nach den Ursachen und Prinzipien von Licht- und Farb-Wahrnehmung und den jeweilig damit verbundenen Hormon-Ausschüttungen im Hirn. Nach eineinhalb Jahren Farbpsychologie und deren neuronalen Verbindungen hatte ich die erste Farbkombination für mich gefunden. Die Farben Rot–Blau brachten nach dem anfänglichen 3D-Effekt binnen fünfzehn Minuten wahre Veränderung meines Gemüts und der damit verbundenen Stimmung im Alltag.

Die Haupterkenntnis für mich war, dass die beiden Farb-Glastypen ein Maximum an Farbintensität gegenkoppeln mussten. D.h. die Gläser an sich durften nicht nur farbgetönt sein, sondern mussten farbpigmentierte Komponenten enthalten, um die gewünschte Intensität und die damit verbundene Wirkung zu erreichen. Ich wurde fündig bei Zeiss zum Thema Rot und Rodenstock für das Blau. Bereits der Prototyp war viel versprechend, denn die Brille hatte trotz der ungewöhnlichen Zweifärbigkeit auch noch eine »Mitbewirkung« für den Beschauer, der mir in die Augen blickte. Da das Rot des rechten Glases nicht ganz blickdicht ist, ergab dies einerseits den Sichteffekt [d.h. man konnte sich wirklich in ein Auge schauen] und andererseits natürlich auch die Farbirritation an sich. Es war sogar für Nicht-Fachleute erkennbar, dass die Glasqualität mehr Inne hatte, als die reine Farbe.

Da sich die Stimmung der meisten Menschen täglich ändert, reagieren wir auf verschiedenste Ereignisse, Stimmungen und Umgebungen und es lösen sich jene in raschem Wechsel ab. Bei starken oder gehäuften Erlebnissen, kann eine Stimmung auch über Stunden, ja Tage anhalten, bis sie sich wieder ändert. In diesem Sinn gehört der Wechsel von gedrückten Stimmungen, Ausgeglichenheit und gehobenen Stimmungen zum Gefühlsspektrum eines jeden Menschen. Die erste Mood Corrective Brille 1991 vermochte eine nachhaltige und ausgleichende Gefühlsveränderung nach ein bis zwei Stunden Tragedauer zu geben.

Die Farbe Blau dient am linken Auge, d.h. rechten Gehirnhälfte für das Anti-Stress-Programm und stimuliert innere Ruhe und Gelassenheit. Durch ihren Einsatz können Gemütserregungen gedämpft werden. Die stark beruhigende Einflussnahme auf den Körper lässt Hektik und Nervosität abflauen. Man fühlt sich umfassend entspannt.

Die Farbe Rot am rechten Auge, d.h. Einfluss nehmend auf die linke Gehirnhälfte, führt zu einer sehr belebenden Wirkung der Gefühle im Allgemeinen. Jenes Rubinat-Glas regt meine Vitalkräfte so sehr an, dass ich dadurch lebendiger und kräftiger wirkte und auch wurde. Jene Farbe Rot sollte an und für sich nicht länger als zehn Minuten für das Auge eingesetzt werden, da die Intensität auch sehr überreizen kann. Allerdings bedarft ich manchmal jener starken Reize, um meine Stimmung tatsächlich zu verändern.

Beide Glastypen haben also eine für das Gehirn in seinen Rezeptoren wahrgenomme kreuzende Wirkung auf die Gehirnhälften und damit Neuronen. Dadurch ergibt sich eine sehr ausgleichende Funktion für alle Empfindungsfelder. Ich fühlte mich nicht nur glücklicher als vorher, sondern realisierte vor allem »mehr« und intensiver. Zu Beginn erschrak ich etwas über die Wirkung, denn ich dachte ich wäre »high« und abgehoben. Allerdings gab mir der längere Einsatz dieser Mood Corrective Brille recht, denn die Wirkung ist und bleibt nachhaltig auch Stunden nachdem man sie ablegt. Einfach gesagt zwingt die Brille zu weniger kognitiver Wahrnehmung und aktiver vitaler Handlung in der Realität. Dies jedoch nicht unter einem therapeutischen Aspekt, als vielmehr nebenbei und am schönsten in der Natur selbst. Für mich ein wahres und sehr brauchbares Antidepressivum und sehr zu empfehlen für alle die unter Sonnenrarität leiden.

Mir gefiel das Konzept von Sehen, Wahrnehmen und Fühlen in seiner Dreisamkeit beeinflussen zu können. Daher entstand 2004 eine leichtere d.h. harmonisierende Variante, die ich als Anti-Somatikum bezeichnen möchte. Viele somatische Reaktionen des Körpers unter Tags lassen sich auf die psychische Befindlichkeit zurückführen und ein Farbausgleich führt letztendlich auch zu einem Abflauen der Tageswehwehchen. Durch die psychische Entspannung autoreguliert sich auch der Körper in seinem Wohlbefinden.

Dabei vermittelt die Farbe Orange—Rechts über ihre Wärme das Gefühl der Geborgenheit und Vitalität. Jenes orange Licht versorgt mit der harmonisierender Kraft, die der Organismus manchmal benötigt, um gesund und leistungsfähig zu bleiben und sich rundum wohl zu fühlen. Die gegengekoppelte Farbe Grün—Links, dient als »Mittung« dieses als ausgleichend konzipierten Farbkonzepts zwischen den kalten und warmen Farben. Grün neutralisiert seelische und körperliche Befindlichkeit und stimuliert die Entfaltung von innerem Gedankengut.

Das Mood Corrective Brillen Konzept entpuppte sich als wirkungsvolles Instrument, ist jedoch sehr individuell zu gestalten. Glastypen bzw. -qualitäten sollten mit Augenarzt und Fachoptiker genau auf das jeweilige persönliche Sichtverhältnis abgestimmt und Probe getragen werden, um die Wirkung auch optimal einzusetzen. Ich empfehle bei der Auswahl der Formen und Gläser nachhaltige Qualität zu verwenden und sich ausführlich mit Ihrem Vertrauensoptiker zu beraten.

Wahren Sie Ihre Seele!
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© Dieter Telfser 2004 | © Mood Corrective 1991 (DT)

An Optimist and a Pessimist evaluate the same situation favorably or unfavorably, respectively. Such assessments apply also to expectations. The optimist looks at the world »through rose-colored [or lemon-colored] glasses«], i.e. with expectations of a favorable outcome, whereas a pessimist will tend to concentrate on the possibility of outcomes being unfavorable or unpleasant. — There is tentative evidence that the evaluation of situations is related to Neurotransmitter concentrations in the Brain. Different neurotransmitters appear to affect the processing of positive and negative outcomes, possibly by acting on different sub-systems within the brain.

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Sunday, 12. September 2004
Glauben Sie es sich? Niemand ist mehr, wie es ist, geschweige denn, wie es einmal war und/oder gar nicht mehr werden kann. Warum wir uns nichts mehr glauben, alles prüfen müssen und ergründen, ohne das meiste je wirklich wissen zu brauchen. Über die Lügen, die wir uns verkaufen, um unsere seelischen und inneren Systeme authentisch zu erhalten. Bohnermethoden für Parketttypen, die es nie gab.

Was man sich selbst glauben mag, ist eine der subjektivsten, aber doch gefestigtsten Vorstellungsmechanismen, die jeder Mensch für sein Überleben im System zu benötigen scheint. Das alles Subjektive auch einer individuellen Wahrnehmung unterliegt, bedingt eine bestimmte Unsachlichkeit und Voreingenommenheit, die mit situationsbezogenen Gefühlen und Interessensvorteilen zu tun hat. Wer uns dabei lenkt, hängt oft von unserer visuell-aspirativen Umgebung ab.

Wenn ich mir die Entwicklung der geistigen wie auch religiösen Begleitinstitutionen in den letzten zehn Jahren anschaue, stelle ich nur absolut, Absolutes fest. Jede der bis in die Einzelheiten verwurzelten Institutionen hegt ein Angebot der Vielfalt , das mehr Klarheit für individuelle Systeme bieten soll. Dass das Abgeben von geistig überschüssigem Gut in einen persönlichen oder gar universell geglaubten Glauben als Institution hilft, lasse ich mal dahingestellt. Es ist jedoch unübersehbar, dass religiöse Technik sich mit sozialen Systemen nicht so einfach verbinden lässt. Spätestens seit Buddhisten Bücher schreiben müssen, Scientologen sich selbst werten, Hugenotten weniger singen, Katholiken Ihren Weg zu verlieren scheinen und Moslems dazu Krieg machen, haben jene esoterischen Zweige, die wir kaufen können, ein viel leichteres Pflaster in den geistigen Netzwerken dieser Erde. Ist es persönlich noch eine eigenständige Person zu sein? Ist das Nicht-Glauben nur deshalb atheistisch weil die Realität der Atheisten nur ihr alleiniger Glaube sein darf?

Warum wissen wir soviel über uns und das, was wir zu unserem Überleben brauchen, wenn wir jene bewusst verankerten Instrumente faktisch gar nicht mehr nützen. Die Welt scheint ein Friseursalon ohne Farbstabilisatoren geworden. Wer seine Farbe ändert, erneurt sich mit Tönungen so lange rund, bis die zuvor eingesetzte Farbchemie eben nachlässt. Der Rest wird geschnitten oder eben neu und intensiver eingefärbt. Sogar das Volumen kommt aus der Dose und facettiert Backenknochen mit Kieferbreite zu einem wunderbar geschlechtstauglichen Gesichtsdreieck.

Derweil trennen wir mit Real und Virtuell alles was Bluetooth noch nicht als System bietet. Wenn man berücksichtigt, was uns der drahtlose Wunsch in unseren Geräten vorgaukelt, ist es ein Leichtes, uns auf die geistige Unverbindlichkeit der auf uns zukommenden Jahre einzustellen. Ich finde es teilweise jetzt schon erschreckend wie viel Papier und Verbindlichkeiten es in der heutigen Zeit braucht, nur um banale Lebensvorgänge abzuwickeln bzw. überhaupt zu handeln. Wenn das »Miracle« ein zu mimendes »Oracle« werden wird, brauchen wir wohl noch einiges an visueller Verfremdung und Zwangsrichtlinien, um zumindest eine gewisse Spannung am Leben selbst zu erhalten. Das alles »immer schlimmer« wird, ist nur ein Versuch der Wertung in der längst eingetretenen Werteuntauglichkeit selbst.

Da wir mit allen Mitteln und Medien eine ständige Wiederholung der Geschichte verhindern wollen, und uns mehr auf die musikalische und modische Wiederverwertung spezialisiert haben, dürften wir so langsam an den Punkt gekommen sein, an dem die Mischung aus Sechzigern und Achtzigern nur zu den Zwanzigern führen kann, die wir in Ihren Werten nicht mehr halten können. Von dort geht es über archetypische Modelle zum Sprung über die Jahrtausende und in die ach so humanistisch gezeichnete Zukunft. »Mehr Mensch für weniger Geld« könnte die Zusammenfassung hierfür lauten und das hat so gar nichts mit dem Urinstinkt in uns zu tun. Trotz allem bekommt sogar die Pornoindustrie einen erheblichen Status-Definitions-Faktor in unserer Gesellschaft, denn wer kann, der kann auch! Ob bei den schlendernden Extasetechniken auch noch das Fünkchen Spontaneität, tantrisch verstanden als TAN, was Weite, Totalität, Vollkommenheit verspricht, zur Geltung kommt, müssen wir wohl den Regisseuren jener zu trainierenden Drüsen überlassen.

Wie erhalten wir jenes Leben, welches wir mit unserem persönlichen Begriff von Ego und Alter Ego irgendwie in Einklang bringen müssen? Wir leben jenen Begriff und tun das glaube ich bewusster, als uns das bewusst ist. Ich selbst, der ich gerne in die Ecke der Egozentriker, Schillerlinge und Flatterwesen gestellt werde, konnte viel Erfahrung mit authentifizierenden Lebensmodellen sammeln. Nach wie vor müssen Egozentriker so lange schillern, bis sie zur hysterischen Geburt kommen. Daran hat sich nichts geändert, jedoch an den Niederkunftsformen. Ein starkes Ego in der heutigen Definition verschmäht sämtliche Absonderlichkeiten und will auf einem klaren Weg mit einem klaren Plan zu einem eindeutigen Ziel. Wer also seinen starken und klaren Weg geht, wird nicht schöner blühen, sondern omnipotent werden und andere in sein System einladen, um mehrere Ziele gemeinsam zu verfolgen. Damit verbieten wir uns unsere Vielfalt in den meisten Fällen selbst, da Stärke in seiner Konsistenz der vollkommenen Vielfalt eben zu unterliegen scheint.

Das Spannende dabei bleibt die Möglichkeit, alle Vorgänge in ihren vielfältigen Verästlungen beobachten zu können. Wir geben uns selbst das Gefühl der Macht und des Könnens, indem wir alles virtuell nachlesen, manchmal programmieren und in den meisten Fällen einfach nur abrufen. Musterverhalten in der Psychologie weisen auf fatales Wiederholverhalten hin und zupfen an Erlösungsgedanken von einem Weltschmerz, den wir nur mehr neuronal und nicht real wahrnehmen können. Wir trainieren sogar die Wahrnehmung über diätistische Konzepte, damit uns an Wahrheitsmodellen ja nichts entgehen kann.

Es ist nicht alles Grau was Schwarz daherkommt und nach Farbkontrasten sucht. Mut als Zivilcouragemodell äußert sich nicht nur in Stoffgeweben, sondern vorwiegend in Messvorgängen sozialer Natur. Doch auch damit werden kaum neue Werte, als viel mehr neue Messlatten geschaffen. Die Welt als Sportplatz für mehr Kreislauf und weniger Venenprobleme. Der Turnschuh als Überbrücker zu mehr Straßentauglichkeit. Das Gesicht als Wegbereiter zu mehr Körperkultur. Weniger Spannung für mehr Einheitlichkeit, um uns das System verständlicher, einfacher und nutzbarer zu gestalten.

Gelb hilft!
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© Dieter Telfser 2004

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Friday, 6. August 2004
Gesicht und Bildschirm: digitale Aktion und Reaktion als zwischenmenschliche Krücke. Von digitaler Hormonausschüttung, 3D im Flachbildschirm und verschnörkelten Inhalten. Eine Abhandlung für alle, die mehr wollen, als sie auf der Bank haben.

© Toni Seppi 1994 - © Dieter Telfser 2005 - Maske: Martin Geisler — Gesicht und Bildschirm: digitale Aktion und Reaktion als zwischenmenschliche Krücke. Von digitaler Hormonausschüttung, 3D im Flachbildschirm und verschnörkelten Inhalten. Eine Abhandlung für alle, die mehr wollen, als sie auf der Bank haben.

Ein menschliches Gesicht gibt den ein- oder ausladenden Impuls der Aktion, man will tiefer in den Menschen und näher, durch die Augen, in die Seele des Menschen vordringen, oder eben nicht. Ein Gesicht zwingt zur Aktion und lädt ein zur Reaktion. Das kann man mit einem Flachbildschirm nicht wirklich erleben. Die Regung bleibt bestenfalls in der Lendengegend. Alles andere passiert über Hormonausschüttungen im Kleinhirn. Der Klick als Blick, die Maus als Knüppel, LCD als LSD führen über die Welt der Farben, der flashigen Erfahrungen mit der dritten Dimension der vierten Erfahrung, womit wir auch gleich 3D entmystifiziert hätten. Der plastische Wunsch entgleitet uns wie die Grenzen des Hirns zur Geschwindigkeit der Herzdurchsiebung.

Welchen Impuls kann die Gestaltung einer Bildschirmmaske beim User, d.h. Benützer auslösen. Bestenfalls, wie das Wort schon sagt, einen benützenden. Das menschliche Marketing will jedoch noch viel mehr dazusetzen, damit auch wirklich der Euro rollt. Da gibt es eine ganze Generation von Menschen, die Knete mit Rollovers machen. Wie wir jedoch wissen, entsteht die Fülle erst durch den Inhalt und Content-Design ist wiederum Hirnsache, also ohne Struktur kein Wandel. Die Schweden, Amis und chinesischen Patriarchen kämpfen gegen die indischen Breithirne um die Höhe mal Tiefe durch die Breite. Genau jene Formel ergibt dann die klebrige Masse an Text und Grafik, die Europa sich gibt und automatisch mitbeeinflusst. Diese Systematik ist eine wirklich weltumspannende und ergibt ein globales »Hey! – die tun das auch«. Alle gemeinsam am gleichen Napf, als hätten wir nie etwas anderes gebraucht als wirklich gutes Datenfutter und zwar geschwind und intelligent für alle.

Das Internet basiert auf einer einfachen mathematischen Formel: der Multiplikation. Je mehr desto mehr . Die Folge ist eine kollektive Vergrauung der Hirnzellen, weil durch die ständige Wiederholung nur mehr Farben unterschieden werden, nicht mehr Inhalt, Form und Herz. Schön zu beobachten ist, was wir mit dem Gesicht tun. Wir kommen ähnlich wie im digitalen Bereich zu einer Vermischung von Content versus Visual. Das Geschlecht vermischt die Ästhetik und wird dadurch zu einem neuen Resultat. Der Typus Androgynus, oder die flache Flasche von nebenan ist die Büste von Morgen, denn diese Typen wirken, weil sexuell nicht kodifizierbar. Man muss wiedermal denken, nachdem man ins Gesicht geschaut hat.

Die Verantwortung der heutigen Gestaltungsgeneration vor allem im Webbereich endet am Hungertuch. Die Mädelsjunx brauchen heute vielleicht nicht so viel, wie wir ursprünglich geglaubt haben, denn der virtuelle Hype ist Nahrungsmittelersatz für emotional ausgehungerte Knochengerüste. Die Geistigkeit verkörpert sich im Web und findet durch die kollektive Fiktive weltweite Verbreitung durch anonyme Abfrage. Je mehr abgefragt wird, desto aktiver der Hormonhaushalt. Der materielle Verbrauch an emotionalen Nichtgütern prägt das Gestaltungsbild der meisten GrafikerInnen und so schaut das Ganze auch aus, nachdem die Site auf dem Schirm ist.

Der Zugang zu Farbe reduziert sich auf Hexadezimal und jener zur Typographie am besten auf einen Schnitt, der je nachdem größer oder eben kleiner eingesetzt wird. Rastersysteme werden aus Jan Tschicholds Zeiten von der Quetsche auf den Bildschirm in Frames gesetzt. Damit ja alles klappt, verwendet man aber am besten keine, denn so intelligent muss der Content schon sein, dass er eigentlich gar keine Verpackung braucht. Das ist die wahre Site. Content before Visual als Nachfolger für Form nach Zweck oder form follows function. Wenig Content ergibt immer zu viel Gestaltung; und zu viel Gestaltung verwischt immer den Content. Das Mittelding bleibt irgendwo im Hals stecken, denn es kommt nie wirklich ins Hirn.

Die Disziplin von Interfacegestaltung als digitales Gesicht birgt einen Widerspruch in sich, denn beide suchen zueinander ihr Gegenstück. Meiner Meinung nach wäre die eigentliche Aufgabe der Pixeldrainagen als VermittlerIn, um den beiden mehr Reibungsfläche zu bieten. Nicht aber die Plattform für Dödeleien! Die Gedanken für diesen Beitrag entsprangen aus Sturm im Drang im Einklang mit der köstlichen Wiener Luft und einer guten Volksgazette im Park. Die geistigen Reisen, die ein Text zu ermöglichen scheint, wollen wohl viele tatsächlich digital im Internetz zugänglich machen. Der gemeinsame Nutzen bleibt aber immer noch ein eklatant feinsinniges kollektives Hungergefühl nach Bildung.

Aber, wann kommen wir denn nun wirklich zusammen?

© Dieter Telfser 2004
der titel - kritische auseinandersetzung mit interfacedesign und dem menschlichen gesicht

(application/pdf, 391 KB)

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