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Thursday, 28. April 2011
dieter
18:26h
Gezeugt auf der Mastauner Alm, 1968 Alles von mir gelernt sind: die schönsten und treffendsten, die witzigsten und traurigsten Kolumnen, die Peter Bichsel von Januar 1995 bis Dezember 1999 geschrieben hat als einer, der sich und andere beobachtet und kommentiert. Wichtiges wie scheinbar Marginales notiert und, wenn nötig, sich einmischt. In diesen Kolumnen, die nicht mehr und nicht weniger sind als kleine Erzählungen, wird unser Alltag lebendig und farbig. Mit Staunen nehmen wir wahr, daß es Peter Bichsel immer wieder gelingt, aus kleinen Begebenheiten funkelnde Stücke Prosa zu zaubern – in denen alles »zur Wahrheit« wird, sofern »man es erzählen kann«. Und in denen anklingt, was schon vor vielen Jahren der berühmte Clown Grock in seiner Autobiographie zu sagen wußte, die da hieß: Ich lebe gerne! »Nichts ist erledigt« — Klaus Staeck — Steidl Verlag — ISBN 978-3865210968 — Zu den Leitmotiven Klaus Staecks gehört sein nicht zu bändiges Streben nach Aufklärung. Eine scharfe und unablässige Wachsamkeit im Ausbeuten der großen und kleinen Wechselfälle des Lebens treibt ihn. Es geht generell um das Böse und die Bösen und die tiefe Überzeugung, einer Gesellschaft, die besser, schlechter oder gar nicht Verdienende nur noch nach den Möglichkeiten ihres Konsumverhaltens unterscheidet, Freiheit und Würde entgegenzusetzen. Aufklärung, soweit gut. Aber wer klärt uns auf über die Aufklärer? Die theoretischen Grundlagen der Aufklärung sind nicht seine Sache. Klaus Staeck ist ein praktischer Mensch und Anwalt der kleinen Leute. In ihrem Interesse observiert, spioniert er und betreibt Gegenpropaganda. Die wichtigen Leute unserer Republik, die er so heftig angreift, mögen ihn natürlich nicht. Aber auch die linken Theoretiker in ihrem ganzen Ernst sind nicht gerade seine Freunde. Sie beschimpfen ihn als Oberlehrer, Dauerquerulanten und Handlanger der Bourgeoisie. Das Sprichwort »Viel Feind, viel Ehr« scheint auf Klaus Staeck gemünzt. — [Harald Falckenberg aus Klaus Staeck. Von Bitterfeld nach Heidelberg. Ein Stück Deutschland.] ... Link Tuesday, 1. February 2011
Eigentumswohnungen zum Verlieben in Erfurt —
75 m², 83 m² und 97 m² auf dem Gelände, wo einmal sechs Wohnbaracken für NS-Zwangsarbeiter standen mit einer Grundfläche von jeweils 250 m² für einen gemeinsamen Schlafraum, einen Aufenthaltsraum und einen Waschraum, jede für ca. 50 Personen. Auf der Werbetafel des Bauträgers ist der Blick auf das ehemalige Verwaltungsgebäude eines Unternehmens zu sehen, das die industrielle Vernichtung von Menschen perfektioniert hat und billige Park- und Verkaufsflächen. Am Ende werden sich die Balkone abwenden. Nur das Wohlfühlbad mit Sekt wird auf der Nordseite liegen. — Vergessen?
dieter
10:35h
Das Unternehmen hat neben einer Vielzahl von Brauerei- und Lagerausrüstungen auch im Auftrag der SS Leichenverbrennungsöfen für Vernichtungslager gebaut. 1941 lebten insgesamt über 600 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus der Sowjetunion, Italien, Frankreich, Belgien und Holland in einem umzäunten und bewachten Barackenlager am Südrand des Firmengeländes. Sie ersetzten eingezogene deutsche Beschäftigte und stellten Flugzeugteile her. Einzelne mussten auch an den Ofenteilen für die Krematorien in den Lagern Buchenwald, Dachau, Mauthausen/Gusen, Mogilev, Groß-Rosen, und Auschwitz/Birkenau arbeiten. Hinter dem VW-Käfer steht der KdF-Wagen, eines der wichtigsten Projekte der nationalsozialistischen Organisation »Kraft durch Freude«. / In der ehemaligen Kölner Gestapo-Zentrale war nach 1945 das Standesamt untergebracht. / Die Sowjetarmee nutzte das KZ Buchenwald bis 1950 als »Speziallager Nr. 2«. / In die SS-Kaserne Nürnberg zog die US-Armee ein und etikettierte sie in Merrel Barracks um. / Opel organisierte in den 50-er Jahren Seifenkistenrennen auf der Betonbahn vor der Führertribüne auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. / Das mächtige Gebäude wurde und wird auch bei den Norisring-Rennen umkreist – »... der einzigartige Stadtrundkurs«. Start und Ziel waren und sind an der gleichen prominenten Stelle vor dem Torso der Haupttribüne, die heute wie ein verfaulter Zahn aussieht. / Das Nürnberger Volksfest am Dutzendteich blickt immer auf den Torso der Kongresshalle, deren Fassade mit Granit aus dem Konzentrationslager Flossenbürg bekleidet ist. / In Flossenbürg bauten Flüchtlinge und Vertriebene auf Grundstücken, wo vorher die Baracken des Konzentrationslagers standen. / Konrad Adenauer, dem oft der Satz von Franz Josef Strauß »Wer noch einmal ein Gewehr in die Hand nehmen will, dem soll die Hand abfallen« zugeschrieben wird, gab wohl dem Drängen ehemaliger Wehrmachts-Offiziere und der Industrie nach, als er 1955 über das »Amt Blank« die Bundeswehr einführte. / Die Beispiele ließen sich endlos fortsetzen. / Das wird umso erschreckender im Rückblick: Worauf etwa ist die Freiheit der Vereinigten Staaten von Amerika gegründet? — Auf Landraub und Völkermord.
»Das Leben muss weiter gehen« sagen wir Achsel zuckend. Wir fahren doch auch mit der Bahn, die die Logistik für die »Endlösung« bereit gestellt hat und in der DDR weiter Deutsche Reichsbahn hieß. Können wir immer die »schlimme Vergangenheit« [Christian Meier] im Kopf haben? Das Thema Erinnern, Verdrängen, Vergessen ist nicht neu. Die Amnestie in Athen von 403 v. Chr. nach dem Sturz der Dreißig und der Wiedereinführung der Demokratie sollte verhindern, dass durch eine Vielzahl von Verfahren und Verurteilungen der gesellschaftliche Zusammenhalt verloren geht. Die Forderung zu vergessen, nicht zu erinnern, was das Wort ›Amnestie‹ bedeutet, wurde in der weiteren Geschichte immer wieder aufgestellt. Die uralte Erfahrung, wonach man nach solchen Ereignisen bisser verdrängt und vergisst als sich tätig zu erinnern, ist keineswegs überholt. Und es ist auch nicht ausgemacht, dass tätige Erinnerung Wiederholung ausschließt. Wenn aber die Erinnerung an Gedenktagen und -orten fest gemacht wird, ist das nicht mehr als Tourismus in perfekter und wissenschaftlich abgesicherter Ausstattung. Nichts darf stören. Für Juden aber als der größten Opfergruppe gibt es kein Vergessen: Was wäre, wenn Deutschland als Zeichen gegen das Vergessen, Paul Celan — Die Todesfuge, Christian Meier: Vom Nutzen und Nachteil des Vergessens: Ein zentraler Glaubenssatz unserer Zeit lautet: Um eine Vergangenheit zu »bewältigen«, muß man die Erinnerung an sie ständig wachhalten. Christian Meier, einer der bedeutendsten deutschen Historiker, stellt diese Geschichtsversessenheit in seinem brillanten Essay in Frage. Er weist nach, daß in früheren Zeiten nicht Erinnern, sondern Vergessen das Heilmittel war, mit einer schlimmen Vergangenheit fertigzuwerden. — Christian Meier ist die Weltgeschichte durchgegangen, um herauszufinden, was die Menschen früher taten, wenn sie nach Kriegen oder Bürgerkriegen Versöhnung suchten. Sein Befund ist ebenso erstaunlich wie einfach: Die Welt setzte seit den alten Griechen auf Vergessen. — Die deutschen Verbrechen der NS-Zeit aber konnten nicht vergessen werden. Die öffentliche Erinnerung an sie war und ist unabweisbar. Und bei allem Ungenügen: Die Auseinandersetzung damit hat sich gelohnt. Gilt also seitdem eine neue Regel? Wie ist etwa mit der Erinnerung an das Unrecht später gestürzter Diktaturen, zumal des SEDRegimes, umzugehen? Wäre vielleicht auch heute Vergessen eher angebracht als Erinnerung? — Das Gebot zu vergessen und die Unabweisbarkeit des Erinnerns. Vom öffentlichen Umgang mit schlimmer Vergangenheit. — München : Siedler, 2010 — Auch als Lizenzausgabe bei der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, erschienen — fast umsonst. “Stets gern für Sie beschäftigt, ...". — Menschheitsverbrechen und Berufsalltag. Ein Film von Aldo Gugolz. DVD, 30 Min. Stadt Erfurt. Erinnerungsort Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz. 2011 — Über Leichen (Arbeitstitel) — Als in Auschwitz und den anderen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern Millionen Menschen ermordet wurden, standen die Mörder vor technischen Problemen. Tötung und die Beseitigung der Leichen sollten ohne Unterbrechung, kostengünstig und Brennstoff sparend vonstatten gehen und möglichst wenig Spuren hinterlassen. Um dies zu bewerkstelligen, war die SS auf zivile Experten angewiesen, die keine Skrupel hatten, sich in die praktischen Probleme der Vernichtung hineinzudenken und entsprechende Lösungen zu entwickeln. Die Erfurter Firma Topf & Söhne hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Die Geschichte dieser ganz normalen deutschen Firma beginnt im Erfurt des 19. Jahrhunderts und führt bis in die Krematorien von Auschwitz. — Regisseur Aldo Gugolz drehte mit Steadycam Operator Istvan Imreh auf dem ehemaligen Fabrikgelände, das inzwischen abgerissen wurde. ... Link Thursday, 6. January 2011
Toolability@Sense! — Puredistance M is a shoot into 2074 reminding that a second hand mind has the inspiration of keys we yet have not imagined. Jan, here is my tribute to your way of creativity supported and loved; apprechiated and wanted. Presenting Puredistance M. — Gentlemen, it is my honour and pleasure to be able to share that gorgeous creation with You today! — Open Your Universe, please!
dieter
15:57h
The moments you expect life turns back are senselsess. A scent is inspiration of knowing more on hope and re-learning about human beauty again. What Puredistance M is giving you is a warm feel of beeing able to stand your points on humanistic angles. Certainly NewYork seems up to the minute and gone with it, but if you really come down to Balance you will notice that it is »simple«. So what was so complicated to make it that abstract? — What congruence is able to do is not yet told in images, but in hidden code. The world of exclusivity seems to need a room for it’s own. It is the place where things begun and follow: If visual images should ever become feelable reality, we need more than Tablets. If taste ever should become luxury, we need to buy time. Time is not exclusive, time is not buyable, but time gives sense and sensitivity. »M« stands for a sexual difference, but it is not. »M« stands for it’s generosity, it’s mildness and for a simple bounce of colour far beyond black. This fragrance is simply complex, a paradoxon, a very true and honorable thought by it’s creators. As visual engineer it reaches a point of communication, visuals 2011 will not be able to reach anymore. Gentlemen, Open your Heart! ... Link Friday, 31. December 2010
dieter
17:36h
...um die Perspektiven junger Vinschger geht. ...natürlich auf deine Person. ...die Motivation zu durchleuchten, die junge Vinschger dazu bringt, ihren Vinschgau zu verlassen. Never Fuck Alone! ... Link ... Next page
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