Reteid Resflet*24 Open Sources 7.3
Thursday, 28. April 2011

© 1994 Toni Seppi —  © Dieter Telfser 2005 — Maske: Martin Geisler. — Wenn ich an die Zukunft denke, träume ich ständig von florealen Erwartungshaltungen und vorwiegend Situationen, die längst passieren könnten. Mein Herz und die damit verbundenen visuellen Gedanken gehen manchmal deshalb mit mir durch, weil ich mich ungerne in meinen Träumen ablenken lasse. Dies mag zwar egoistisch klingen, aber sogar wenn ich verliebt bin, sehe ich hinter dem Menschen, dessen Anziehung ich für mich empfinde, meistens jene Träume, in welche ich um Einlass bitte. Wie schön wäre es doch, wenn der Open Source-Gedanke auch endlich im Zwischenmenschlichen durchbrechen würde. Dann könnten wir direkt in unsere Gegenüber schauen und bräuchten kaum mehr Dialektik dazwischen, die ich meistens als sehr hinderlich empfinde. Überhaupt reden wir zu viel und denken zu viel dabei an die Formulierung des geglaubten Gefühls. Aber Dualismus war nie mein Ding, obgleich viele Zugänge tatsächlich genau über jene Techniken erlernbar sind: gut/böse, positiv/negativ, schwarz/weiß, stark/schwach, klein/groß, dünn/dick sind Findungsmethoden, liefern aber keinen wirklichen Beitrag für uns Menschen selbst. Die Wertung ist deshalb nicht notwendig, weil es jene bereits über Generationen vermittelt gibt. Wisch und Weg wird auch daran nichts rütteln können.

Gezeugt auf der Mastauner Alm, 1968
Weil es regnete...
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© Josef Telfser 2011

Lesetipps: »Alles von mir gelernt« — Peter Bichsel — Suhrkamp Verlag — ISBN 978-3-518-41099-8 — Peter Bichsel erzählt, erinnert sich, denkt nach, sagt seine Meinung, träumt und lächelt, und alles, was ihm begegnet, wird zu einer Geschichte, die mal im Bergdorf Barbiana spielt, mal in einem Restaurant in Norddeutschland, oft in einer Beiz in Solothurn oder, weit weniger oft, im fernen Amerika. Und er erzählt von seinen Leuten, von Schampi Gerwig, dem jüngst verstorbenen Änneli, von Beaujolais, dem alten Boxer, oder von Martina Hingis, einer Heldin unserer Zeit.

Alles von mir gelernt sind: die schönsten und treffendsten, die witzigsten und traurigsten Kolumnen, die Peter Bichsel von Januar 1995 bis Dezember 1999 geschrieben hat als einer, der sich und andere beobachtet und kommentiert. Wichtiges wie scheinbar Marginales notiert und, wenn nötig, sich einmischt. In diesen Kolumnen, die nicht mehr und nicht weniger sind als kleine Erzählungen, wird unser Alltag lebendig und farbig. Mit Staunen nehmen wir wahr, daß es Peter Bichsel immer wieder gelingt, aus kleinen Begebenheiten funkelnde Stücke Prosa zu zaubern – in denen alles »zur Wahrheit« wird, sofern »man es erzählen kann«. Und in denen anklingt, was schon vor vielen Jahren der berühmte Clown Grock in seiner Autobiographie zu sagen wußte, die da hieß: Ich lebe gerne!

»Nichts ist erledigt« — Klaus StaeckSteidl Verlag — ISBN 978-3865210968 — Zu den Leitmotiven Klaus Staecks gehört sein nicht zu bändiges Streben nach Aufklärung. Eine scharfe und unablässige Wachsamkeit im Ausbeuten der großen und kleinen Wechselfälle des Lebens treibt ihn. Es geht generell um das Böse und die Bösen und die tiefe Überzeugung, einer Gesellschaft, die besser, schlechter oder gar nicht Verdienende nur noch nach den Möglichkeiten ihres Konsumverhaltens unterscheidet, Freiheit und Würde entgegenzusetzen. Aufklärung, soweit gut. Aber wer klärt uns auf über die Aufklärer? Die theoretischen Grundlagen der Aufklärung sind nicht seine Sache. Klaus Staeck ist ein praktischer Mensch und Anwalt der kleinen Leute. In ihrem Interesse observiert, spioniert er und betreibt Gegenpropaganda. Die wichtigen Leute unserer Republik, die er so heftig angreift, mögen ihn natürlich nicht. Aber auch die linken Theoretiker in ihrem ganzen Ernst sind nicht gerade seine Freunde. Sie beschimpfen ihn als Oberlehrer, Dauerquerulanten und Handlanger der Bourgeoisie. Das Sprichwort »Viel Feind, viel Ehr« scheint auf Klaus Staeck gemünzt. — [Harald Falckenberg aus Klaus Staeck. Von Bitterfeld nach Heidelberg. Ein Stück Deutschland.]

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