Reteid Resflet*24 Open Sources 7.3 |
Vorsprung durch weniger Technik! — Wenn die Macht den wirtschaftlichen Vorgaben nachjustiert werden muss, und dabei die eigenen Koordinaten ausgehen. — Von Kondition zu Motivation zu Rekapitulation zu windbareren Zielen!
dieter
13:26h
So entstanden auch Begriffe wie Wissens- und Vertrauensorganisationen, die sich darauf spezialisiert wissen wollen, weniger Widersprüchlichkeit an die Verhaltensanforderungen zu setzen. Die Trennung von verunsicherten und weniger verunsicherten wertschöpfenden Kernen führte zu Arbeitnehmern am Fließband, die im Grunde innerlich bereits an einer stillen Kündigung leiden, sich aber einem monotonen Betriebsbild anpassen müssen, um zu überleben. Die Bedingungen sind selten ausschlaggebend, als vielmehr, die persönliche Lüge seiner eigenen Widersprüchlichkeit nicht begegnen zu müssen. Der Wurzels quadratischer Kreis ist also eine konzipierte Unehrlichkeit, die zwar in einem Vertrag seine rechtliche Gültigkeit weis, weniger aber humane Nachvollziehbarkeit für beide Parteien gewährleisten will. Die Enttäuschung birgt in der eingenommenen Opferrolle ihre alltägliche Aggression, die selten gewinnbringend geschöpft werden kann. Lassen statt Tun ist eine ungewöhnliche Perspektive für Manager, die doch für ihr Tun, und nicht für ihr Lassen bezahlt werden. Das Prinzip von Schwäche, die gleichzeitig ihre größte Stärke sein soll, lässt sich genauso auf Vernunft und Unsinn ummünzen, und birgt jenes kreative und schaffende Potential, welches durch seine Mehrdeutigkeit einen direkteren Draht zu seinen meist demotivierten Mitarbeitern, in ihrer Funktionslustlosigkeit bieten kann. Der Pygmalioneffekt bekommt einfach eine ganz andere Dimension, wenn das Ergebnis ständig neu hinterfragt werden kann, und die im Grunde vernichtende Erwartungshaltung etwas menschlicher abstrahiert werden kann. Auch wenn die Zeit hierfür manchmal zu fehlen scheint, bleibt die im Grunde eher abwertende alltägliche Motivation eine Basis für die noch zu ergründende Leistungsbereitschaft des Mitarbeiters. Wer das Misstrauen allerdings in sein »Nicht-Zutrauen« ummünzt, bekommt genau jene Überraschung zurück, die im Grunde keine sein kann. Erwartung ist hierfür das denkbar schlechteste Wort, zumal Erwartung sein Gegenstück als Enttäuschung impliziert. Das aus der Verhaltensbiologie bekannte Sisyphos-Dilemma belegt in diesem Zusammenhang das Prinzip der »doppelten Quantifizierung«. Es erklärt eine Handlung aus dem Verhältnis von »Triebstärke«, also Motivation und »Reizstärke«, also Motivierung. Bei entsprechender Reizhöhe, ist demnach nur noch ein geringer Eigenantrieb nötig, um eine Handlung auszulösen. Je höher die Reizstärke, desto geringer die benötigte Triebstärke. Da Reize aber bekanntermaßen schnell abflachen, müssen sie immer höher geschraubt werden. Dies führt aber zu einer Anspruchsinflation im Allgemeinen. Entsprechend sinkt auch der Eigenantrieb. Die Mittel sabotieren sozusagen ihre Zwecke. Das aus diesem Zusammenhang abgeleitete Regelwerk nennt sich das Sisyphos-Dilemma und bedient die Formel: Alle Motivierung zerstört die Motivation! Ein Vorschlag, d.h. weniger demotivierende und für alle Beteiligten ertragreichere Unternehmenszukunft wäre also eine, in der sich die Wahlmöglichkeiten, d.h. die Freiräume erweitern und das auch dürfen. — Diese De-Regulierung, sprich, mehr Flexibilität, Durchlässigkeit, Veränderbarkeit, stellt dann eine stetig neue, d.h. auch vitale Ordnung in einer fast »autodefinierten« Praxis, die sich in ein »internes Unternehmertum« ummünzen kann, und die ihre Effektivität, bzw. fast Arbeitswissenschaft zum alltäglich verständlichen Konzept von »Freude an der Arbeit« manifestiert. Oder noch einfacher: Der Grundbaustein eines Gehirns bleibt also so lange ein »Neuron«, bis sich die damit verbundenen Nervenzellen in zu gut durchbluteter Intelligenz erübrigen, oder als Einheit vom Bauch aus steuern soll. Nebst patriarchalen Konzepten der wirtschaftlichen Erlösung, bleiben europäische Konzepte geistiger Umschichtung eher links liegen, weil sie eben nicht zueinander finden. Denotative Wörter, die konkretes andeuten, glauben damit konnotative Worte zu Fall zu messen. Die daraus gewonnene Spannung ist derzeit gut an seinem politischen Spektrum zu erkennen, welches Singlemoods zur Trennung von klaren Unterschieden braucht, die sich aber weder mischen, noch eindeutig propagieren lassen. Die Botschaften sind einfach zu wenig »aus einem Guss«, verfolgen zu einfältig das Ziel von lebendigen »Corporate Colours« und bleiben übrig im Meer von Penetranz ohne Berührung. — Wählen kann man wohl keinen davon, zumal sich viele meist hinter ihrer Gruppenidentität brüsten. Woher der ausgeklügelte Schutz zur Bekämpfung der meist bewussten Verwirrung? — Die Techniken: Rückzug, seine Intellektualisierung, Einschüchterung durch eigensinnige Rituale, offensive bzw. dominante Blickkontakte und oder alternierendes Vorhersagen in Menschenseelen sind nur Auszüge von jenen zwischenmenschlichen Verträgen, die im Grunde fern von sich und damit anderen sozialen Kontakten halten sollen. So sehr pathologische Bilder heute gemalt werden sollen, so sehr bleiben jene Menschen damit still und leise übrig, die im Grunde gerne und freiwillig beitragen möchten. — Die Vielfalt sucht also immer seine irritierende Verwirrung, zumal der Schutz für seine Entfaltung kaum gegeben ist. »Ihr habt ja keine Ahnung« meint also »Ich will es gar nicht wissen«, weil der intime Bereich für das kreative Schaffen offensichtlich nicht gegeben ist. Das Unverstandene bleibt die letzte Instanz in seiner notwendigen Abschirmung, für besonders wertvolles geistiges Gut und den damit verbundenen Aussagen. Die Kryptik dahinter dokumentiert, dass der menschliche Boden für das Bauen von sozialen Horten immer mit geschichtlichen Brüchen, seine im Grunde unerwachsenen Brücken sucht. Der Verbund besteht im Zelebrieren von fast wissenschaftlicher Unsicherheit, die eine sonderbare Stärke von Integrität zu seinen Nischen herauszeichnen soll. — Wagen Sie wieder etwas Herz. Ihr Wissen wird es Ihnen Danken! ... Link
Sex Smells! — Flüssige Quadraturen im Kreise als Gommage für Persönlichkeiten mit der ein oder anderen Schwäche für das Wesentliche im Leben. Über die Zelebrierung des Immune Deficiency Syndroms.
dieter
07:57h
Schaut man sich Zellen genauer an, kommt man recht schnell dahinter, dass der rein chemische Vorgang zwar minutiös und auch plausibel erklärbar scheint, nicht jedoch die scheinbar autonome Intelligenz der Bildungsformen von Proteinen und der damit verbundenen genetischen Informationen, die ja einen ausschlaggebenden Part beim Akt der Fortbildung selbst spielen. Dass es für die Bildung eines Syndroms immer mehrere Faktoren, Menschen oder chemische Stoffe braucht, ist ja nichts Neues; sehr wohl aber die Behauptung, den in einem Krankheitsbild zusammengefassten Komplex mit gleichen rückführenden Entstehungstechniken behandeln zu wollen. Da Krankheitssymptome meistens die am vehementesten einfordernden Erinnerer für eine gestörte Interaktion mit unserer Gesellschaft und teilweise auch Ärzteschaft sind, müssen wir unbedingt einen zumindest sozial aufrechten Dialog mit den komplexen Auswirkungen suchen. Das passiert im Falle von Immune Deficiency und dessen humaner Penetranz sehr populär, denn schließlich war und bleibt der Auslöser hierfür unhygienische Sexualität, egal ob [Homo] [Hetero] [Trans] [Inter] [Bi] [Metro] [Objekt] [Auto] [A] [Hyper], ohne die anderen Kontaktmöglichkeiten vergessen zu wollen. Es scheint also fast so, als würden wir uns gerade recht deutlich die Frage stellen, warum wer mit wem und wie sich welchen Körperöffnungen widmen sollte. Zumindest tun das 40.000.000 Menschen auf unserem Planten, welche die 100nm große Frage in sich nicht wirklich »positiv« beantworten können. Elsa Schiaparelli lieferte die »schockierende« Idee für die Marke Ribbon und so lernen wir seit geraumer Zeit über verschiedene Tochterinstitutionen, wie viel menschlicher und gesünder diese Welt noch werden muss. Die Schleife als persönliches Schmuckstück für mehr Solidarität mit den Schwächeren, weil unlösbar »infizierten« Mitmenschen unter uns. Seitdem staunen wir über Zahlen und bunte Formen der Darbietung des Social Fund Raisings, weil es Einzelschicksale nicht mehr schaffen können, mit der autoimmunen Krankheit umzugehen. Die Meinungen divergieren und rege diskutieren wir uns gut bestückt durch den Dschungel an medizinischer Realität und einer völlig neuen Disziplin: Jagen durch Sammeln für mehr Jäger unter uns. Das Zelebrieren eines komplexen, unverständlichen, noch nicht gelösten Krankheitsbildes mit einem sozialen Spiegel der Schwächeren und möglicherweise Stärkeren, die den Schwachen ihre Stärke und Freude am Leben wieder zurück geben, birgt einen »großen« Gedanken in sich. Es ist das Wissen in Form von Macht über einen anderen Menschen zu entscheiden, welches wir als essentielles Mittel zur Lösung des Problems zu suchen scheinen. Gäbe es die erlösende Gralle, hätten wir totale Hygienefreiheit in wohl allen Belangen und müssten uns nicht grämen über die Konsequenzen und Folgen von Praxis und Technik jener Schwäche, die dann plötzlich keine mehr wäre. Wir könnten uns verteidigen und immer stark sein, ohne unser Immunsystem mit der Basisinformation, die wir gerne von uns lassen, zu bemüßigen. Der reine Sex, der reinen Liebe willen für mehr Entlastung im sowieso von Natur aus autonomen Immunsystem. Kurz: wir bräuchten dann plötzlich alle nur mehr Liebeleben, ohne uns um unsere Identitäts- und Persönlichkeitsmutationen und deren sozialen Status persönlich kümmern zu müssen. Europa mit seinen viktorianischen Kontinenten würde sich von all zu gesunden Selbstbildnissen relativ schnell langweilen, denn es gäbe wohl kaum mehr jene Herausforderungen des kulturell wissenschaftlichen Bezwingens anderer Kulturen. Wir müssten uns ergeben! Den Gedanken, den Gerüchen und all den sich ständig wandelnden Geschmäckern, die mit der persönlichen Identität zu tun haben. Sex würde plötzlich riechen und wir müssten erneut Religionen und Wachstumsraten gegen das Bruttoinlandsprodukt zu unserer eigenen wahrgenommen Realität messen. Es würde dann wohl »Sieben« heißen, und wir würden Sieben zur Öffnung von Kanälen universeller Natur nutzen, die sich so oder so ständig selbst reflektieren. Das Okkulte am Vorgang der Bemächtigung würde zu einem Aneinanderstreifen von MHC-Komplexen und DNA-Knäuel ganz neue Texturen ergeben, mit denen in Wirklichkeit schon längst am Leben experimentiert wird. Das Zeitgefühl müsste nicht mehr strukturiert, als vielmehr bebildert werden, damit wir uns daran erhitzen. Was die meisten bei der Humanen Immunsystem Verteidigung Es bleibt ein unwiderstehlicher Lockruf für die Weiterentwicklung
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HolySoma! — Wackere neue Welt. Schmutzigkeiten Exklusive. Weit hergeleiteter Stoffwechsel in seinem gehässigen Kontext zueinander. Enthemmt, Verklemmendes für eine handvoll schwindliger Kontrollfreaks. — Wenn der wirtschaftliche Zwang zur visuellen Geborgenheit in seiner Kompensation wird, und sich das Portrait im Grunde nicht mehr verwerten lässt. — Also für mich, bin ich das!
dieter
06:52h
Meine Erfahrung mit Somatik liegt also in ihrer »Fürwahrnehmung« und erzeichnenden Erkenntnis. Ebenso aus dem Unverständnis, neuronale Inkompetenz im zwischenmenschlichen nicht hinnehmen zu werden. Obwohl ich mich in »offener Milde« übe, dazu immer schärfere Speisen esse, zeigt heutige Druckumwälzung ein sehr einfältiges Bild von Vorsprung durch Macht. Das Medienbild verschiebt sich eindeutig nach unten, und so fällt auch so ein »Log« wie dieses eher in die weniger schwer zu nehmende Richtung. Dies zumal Unternehmen, die deckendere Kommunikation vertreiben, gut und gerne mit ihren Hüften zu kämpfen haben. »HolySoma« entstand als Idee den Begriff »Weihnachten« von seiner nächtlichen Gnade zu entheben. Die Lust aus dem Wunsch zur Abstraktion, Vervielfärbung von Inhalten, die teilweise ja sehr persönlich, also auf einer anderen als nur zentralen Bühne spielen. Das bedingt, dass die Auseinandersetzung mit so umfangreichen Themen wie Stabilität, Frieden und Freiheit eben sehr wenig mit Gentechnik zu tun haben. Obgleich die Härte zu sich selbst seine individuelle Zerstörung impliziert, möchte ich dazu beitragen, die eigene Verantwortung für das Handeln weniger über den Körper zu komplizieren. Wenn der Traum die Geschichte belegt, und die Zukunft eine Art Wunsch, als nur zu visualisierendes Motivationsmodell, harter Realität gegenübersteht, bleibt Musik als einzig verständliche Sprache, in der Vermittlung übrig. Die Umschichtung von Formaten in seiner Übertragung deutet zwar erneut darauf hin, dass Freiheit zentral gestaltet werden will, reduziert sich aber gleichzeitig auf sein digitales Format. Es ist also nur eine Frage von Zeit, bis es sich erschöpft, neu entwickeln will. Moderne Somatik beschreibt also ihre Entschlüsselung unter ganz viralen kommerziellen Vorgaben: Negotiation, oder die Art sich »effizient« zu denken, reduziert sich auf seine parallelste Schnittstelle: Dopamin, eine Biosynthese von Adrenalin via Tyrosin. HolySoma ist also am virtuellen Ort vorbei, weil das räumliche Empfinden dem geistigen nachgereicht werden muss. Geschichtlicher Bezug wird mit jenen Bildern gegen gekoppelt, die sich in ihrer Lust erfüllen sollen. Kompensation wird zu einem graduierten Volkserlebnis, welches, je nach Symptomatik, empfindbar oder nur sichtbar werden soll. Ganz entgegen dem menschlichen Verständnis von »Ganz-« und »Glanzheit« sind entkörperlichte Modelle von Fitness jene, welche das Jagderlebnis wirklich garantieren. Es verschieben sich historische Modelle von »Güte« zu »Gut« und »Blösse« zu »Böse«. Die Verankerung erleben viele, seit wir uns von »NewAge«-Visionen zu erholen scheinen, auch als natürlich, wenn nicht gar nachhaltig »biologisch«. Entgegen der Meinung »Denken Hilft«, bleibt gerade deshalb immer weniger zu Essen für andere übrig. Wenn der Vorteil körperlich portierbares Wissen sein soll, ist der Mensch tatsächlich überflüssig, und wie es ausschaut arbeiten einige sehr hart daran, persönliche Modelle hiernach anzupassen. Irgendwie gehen heutigen »Wilden« die Labors aus, und so bleibt gut und gerne nur ihr globaler, wenn nicht gar übereifrig aggressiv wirkungsvoller Protest. Selten erlauben jene himmlisch abgeleiteten Absichten korrekte Bilanzierung für die allgemeine Zahlenschulung zum Kreislauf. — Auch habe ich den Eindruck, die Psychoanalyse hat in ihren dokumentierten Erkenntnissen zu viel an Waffen für jene entscheidenden Strategen geliefert. Die Konstruktion eines todsicheren psychischen Systems verleiht dem »Ich« die Stärke einer computergesteuerten Ratte, welche zum unbesiegbaren Wächter des Seelenlebens wird — doch um den Preis von dessen inneren Tod. Ein lebendiger Kontakt mit anderen »muss« vermieden werden, da erst durch das System von Verleugnungen und Zurückweisungen versinnbildlicht werden kann, dass jeder andere den Tod bringen könnte, aber niemals man selbst. Das Dilemma: jede noch so normale Situation wird durch ihre »Andersartigkeit« als gefährlich, wenn nicht gar bedrohlich eingestuft. So bleibt vieles in gut behüteten dystopischen Fiktionen wohl eine unentflammte Vision von Warnsignalen über die Entwicklungen des gesellschaftlichen Gegenwarts- aber auch Zukunftsbildes. Wenn Psychosomatik als Reaktion und Mangel an Links dekliniert werden soll, dann steckt der Begriff sehr viel wahrscheinlicher in unseren unzureichenden Beobachtungen und Erkenntnissen fest. Dasselbe ließe sich auch von dem derzeitigen Persönlichkeitsbild sagen, welches wir zwar klinisch beobachten können, jedoch nicht auf die Gruppe selbst beschränkt sehen können. Auch ist dieser sehr theoretische Begriff wenig hilfreich bei der Klärung gesellschaftlicher Interaktionen und Zubringer. In der Geschichte des Individuums sollte der offenkundigen »Leere« eine aktivierendere Bedeutung zugewiesen werden, zumal die Erkenntnisse hieraus wissenschaftlichen Maßstäben mehr dienen, als der z.T. geheimnisvolle Denksprung zum mystischen und verheizten Fachbegriff. Die stärkste Form an Abneigung vor unergründetem und für andere nicht nachvollziehbarem Wissen, bleibt also ein Gefühl diesem Unwissen Herr zu werden. Gehässigkeit, ist also eine direkte Konsequenz von unbedingt ersonnener Freiheit und nicht ausreichend empfindbarem Gespür. Obgleich eine dualistische Duldung der beiden Realitäten immer zu einer Spannung führen muss, wird wenig zur Bildung in diesem Bereich beigetragen. Erstaunlich abstrakt gibt man Universalität an die Farbenlehre und Abnormalität an die Politik. Natürlich entsteht daraus bestenfalls Kunst oder eben Design. — Beides im Grunde unverkäuflich. — Aus Selbstschutz? — Sogar Erich Fromm unterscheidet in reaktivem und charakterbedingtem Hass, um einfachen Gedanken genügend Wohnfläche zu bieten. — Obgleich Hetzkampagnen heute zur Werbelehre gehören, kommt seine syntaktische Programmierung aus der Gasse: ... Link
On Bullshit. — Prof. Harry Gordon Frankfurt schreibt über gesprochenen und wörtlich gedruckten Bullshit. Das ist nur die halbe Wahrheit. Der visuelle Bullshit, in dem wir täglich baden, stinkt noch viel mehr. In der deutschen Ausgabe des Traktätchens selbst sieht Prof. Gerd Fleischmann Bullshit. — Kühlt, erfrischt und hält wach!
dieter
06:42h
Bullshit? — Als Buch, als körperliches Objekt, das wir mit Hand und Auge wahrnehmen, ist das kleine Artefakt (oder sollte ich ›Machwerk‹ schreiben?) sicher genau das, was Frankfurt so nennt: »[Die] Aussage gründet weder in der Überzeugung, dass sie wahr sei, noch in dem Glauben, dass sie falsch sei, wie es für eine Lüge erforderlich wäre. Gerade in dieser fehlenden Verbindung zur Wahrheit – in dieser Gleichgültigkeit gegenüber der Frage, wie die Dinge wirklich sind – liegt meines Erachtens das Wesen des Bullshits.« Der erste Eindruck ist ernüchternd, als ich das Büchlein sehe und in die Hand nehme: Schlechte Proportion, überzogener Auftritt in Leinen, ein Leichtgewicht, das der vornehm dunkelroten Aura nicht standhält. Innen ist der Text großspurig auf den dadurch noch kleiner wirkenden Seiten verteilt. Ich habe das Gefühl, da macht mir einer mächtig was vor – verstehe ich das richtig: Bullshit? Zurück zur Form. So wie es in der verbalen Kommunikation, auf die sich Frankfurt im Wesentlichen bezieht, Bullshit gibt, gibt es das auch in der visuellen Kommunikation – auch in typografischen Arbeiten, zu denen das Buch gehört. Vor allem aber in der Werbung, in der Bullshit Prinzip ist, da immer etwas angeboten werden muss, was wir nicht brauchen. »Auf dem Gebiet der Werbung und der Public Relations und dem heutzutage eng damit verbundenen Gebiet der Politik finden sich zahllose eindeutige Fälle von Bullshit, die als unbestreitbare und sogar klassische Beispiele dieses Genres gelten können.« Die Augen sehen anders als das Typomaß. — Ist schon 5 : 8 (1 : 1,600) eine schlechte Näherung an den Goldenen Schnitt, so »fällt [es] schwer, dies noch von der Proportion 2 : 3 zu behaupten«, wie Jan Tschichold in seinem Aufsatz ›Willkürfreie Maßverhältnisse der Buchseite und des Satzspiegels‹ schreibt. Zunehmend genauere Näherungen lassen sich aus der Fibonacci-Folge 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, ... ablesen, die nichts Anderes als den Goldenen Schnitt, die Stetige Teilung, darstellt: Jede Zahl ist die Summe der beiden vorausgehenden und verhält sich zur jeweils vorausgehenden annähernd so wie die folgende zu ihr selbst – die Näherung ist umso besser, je größer die Zahlen sind. In der Sprache der Geometrie bedeutet das: Ist eine Strecke im Goldenen Schnitt geteilt, so verhält sich der größere Abschnitt zum kleineren wie die gesamte Strecke zum größeren. Der klassische Satzspiegel eines Buches ist immer so angelegt, dass der Kopfsteg, der Raum oberhalb des Textblocks, deutlich schmaler ist als der Fußsteg, und auch schmaler als die Randstege außen. In Bullshit sitzt der Text auf der Seite wie die Rappermode bei den Kids, der Schritt auf Höhe der Knie. Ein typografisches Gegenbeispiel zu Bullshit ist die elegante Broschur von Robert Bringhurst: The Solid Form of Language. An Essay on Writing and Meaning. Kentville: Gasperau Press, 2004. Der Text über geschriebene und gedruckte Sprache im Gegensatz oder auch Verhältnis zur gesprochenen ist in radikalem Flattersatz gesetzt, ohne jegliche Trennung. Das geht einfacher im Englischen als im Deutschen, weil die Wörter in der Regel kürzer sind und dadurch nicht allzu große Löcher am Zeilenende entstehen. Der strukturierte Karton-Schutzumschlag mit Schöpfrand vorne und glattem Schnitt hinten und verhuschten Schriftzeichen (auch auf dem schwarzen Kartonumschlag) allerdings ist übertrieben kunstgewerblich. Schrift wird hier zu Tapete. Die romantische Ironie von Frankfurt im letzten Satz des Traktats teile ich nicht. Ich halte sie für Koketterie, reif für die Talkshow. Wäre Aufrichtigkeit Bullshit – welche Bedeutung, welche Funktion sollen Wörter, soll Sprache dann überhaupt noch haben? So schwierig ist die Sache offenbar doch nicht. ... Link |
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