Reteid Resflet*24 Open Sources 7.3
Wednesday, 14. June 2006
Smart Junctions! — Ein überfälliges privates Statement zum Thema Freunde und meine Unfähigkeit, jene zu erkennen. Amici esplicitamente non graditi. Handheld versus Entfaszination einer möglicherweise schillernden Persönlichkeit. — May any Exception be with you!

© Dieter Telfser 2006 — Smart Junctions! — Ein überfälliges privates Statement zum Thema Freunde und meine Unfähigkeit, jene zu erkennen. Amici esplicitamente non graditi. Handheld versus Entfaszination einer möglicherweise schillernden Persönlichkeit. — May any Exception be with you!
Ich mag Menschen! — Dummerweise sind Menschen aber keine zu pflegenden Pflanzen, sondern recht profund agierendes Zellgewebe. In diesem Sinne möchte ich ein recht privates Statement hierzu abgeben, zumal mir jene Kommunikation manchmal selbst ein Rätsel ist und bleibt.Vor allem im ach so anderen Wien scheint ein schriftliches Regelwerk hierzu, auf Grund der allgegenwärtigen East-Elasticity, hilfreich. Die an und für sich gut geglaubte Abschottungstechnik reicht nicht aus, um mich vor meiner eigenen recht naiven Selbstschutztechnik zu bewahren:


1. — Ich bin eine Oberzicke!

Die Art und Form meiner Darbietungen, Wortwahlen und Hirnverdrehungen entspringt selten einem 50:50 Dialog, sondern, wie ich zum vielten Male feststelle, einer überdrehten Form von nicht kanalisierbaren Botschaften, die den Gesprächspartner irritieren, aber auch faszinieren können. Das liegt nicht an der Stimme bzw. an der Körperquelle, von der aus ich spreche, sondern an einem Zustand, der mit Freude an der Begegnung eine klarer strukturierte Gesprächskultur für vollkommen überflüssig hält.


2. — Ich hasse es zu Faszinieren bzw. zu Beeindrucken!

Tue es bewusst oder unbewusst wohl trotzdem. — Meine Bauernherkunft wirkt mit Hochdeutsch zwar wie aus Frankfurt, das Temperament bleibt jedoch Schnalserisch. Ob ich nackt oder in gewählten Beinkleidern authentisch wirke, war nie studierte Absicht sondern »Freiheitskultur«, und die ist mittlerweile ganz bewusst reduziert auf Fotostudios, da ich nur teilweise die Kraft und Zeit finde, mich mit meiner Umwelt auch nachhaltig auseinanderzusetzen. Ich habe allerdings selten Nachsicht für Menschen, die sich durch meine Präsenz vor den Kopf gestoßen fühlen mögen bzw. gleich rosa anlaufen.


3. — Ich bin kein Psychiater!

Meine Lebenserfahrung basiert auf der Erziehung durch Tiere. Daher habe ich kein Verständnis für Menschen, die glauben, meine Beobachtungsgabe könnte für Ihre persönliche Identitätsentwicklung zur Entspiegelung genutzt werden. Ich bin auch kein Hellseher noch Genie, noch besonders talentiert. Meine Arbeit sehe ich als das liebevolle Arrangieren von Blumen. Punkt. — Ob das Detail oder Glosse ist, will ich nicht mal wissen und sehe das auch nicht mit einem Marktwert verbunden. Die Überzeugung lautet: Kiss the Future — Share the Universe!


4. — Ich bin sexuell nicht ortbar!

Ich behalte mir weder ein Outing vor noch sehe ich die genetisch verbundene Notwendigkeit zur gesellschaftsfähigen Reglementierung. Ob Sie Hetero-, Bi-, Trans-, oder Homosexuell zu mir sagen, ist mir im Grunde Käse. Ich würde mich zu jener Opposition bekennen, die keine Religion daraus macht. Verstutzt kann ich keinen Unterschied zwischen Gehemmten und Entzwirbelten Wesen im menschlichen Beitrag erkennen. — Körperöffnungen sind keine Glancekonzepte. — Never Fuck Alone!


5. — Meine Duftwolke ist gewünscht!

Ob und wie viel Körpergeruch auf welchen Duftböden Nasen nährt, ist rein egoistisch konzipiert, und hat nichts mit Hygiene zu tun. Die Botschaft ist recht einfach: Wahren Sie einen Körperabstand von mindestens eineinhalb Metern! Meine Kopfnoten basieren immer auf Holztönen. Pflege kommuniziere ich nicht über frische Bouqets oder lederigen Assets, sondern über die Ambivalenz von archetypisch gelernten Botenstoffen. Jene sind so gewählt, dass Penetranz ein Grundmuster in der Wahl der Qualität bleibt. Stefanotis auf Zeder ergeben mit Schweiß eben nichts anderes außer eine überparfümierte Zeiterscheinung. Ich trage öffentlich also keine Düfte, sondern versuche gezielt zu stinken!


6. — Es gibt keine großartigen Geheimnisse!

In Südtirol nennt man so jemanden wie mich ein »Urvieh«. Damit gibt man zum Ausdruck, dass jemand ein Original ist. Das erachte ich weder für bemerkens- noch auszeichnungswert. Es gibt eine außergewöhnliche Wandlungsfähigkeit, die mit simplen Überlebenstechniken zu tun hatte und vom Leben, also der Straße, gelernt ist. Dementsprechend funktioniert sie auch. Meine Lebensphasen waren immer medizinisch begleitet, zumal ich den zwischenmenschlichen Dialog hierfür als zu »ineffizent« und langsam erachtet habe. Ich werde mir Eingriffe und Techniken jedoch so lange vorbehalten, bis ich den Zeitpunkt für die Veröffentlichung für gesichert genug erachte.


7. — Ich liebe Blumen!

Das bedeutet: als schön empfinde ich, was eigen ist. — Die Eigenartigkeit von Menschen an sich lässt sich natürlich nicht verallgemeinernd richten, und trotzdem klingen viele meiner Aussagen effektvoll absolut. Das liegt einerseits an der z.T. treffenden Formulierung [wenn jene überhaupt ankommt] und andererseits am Faktum, dass es eben nichts Absolutes gibt, was nicht ständig neu oder unter anderen Blickwinkeln neu gefächert werden sollte. In diesem Sinne bleibt ein bunter Hund, der zu laut bellt, also keine politische Gefahr, sehr wohl aber eine präzisierte Positionsangabe. Entnervt verfolge ich also statistische Erhebungen, die belegen, was ich sei oder eben nicht sei.


8. — Mein Misstrauen ist begründet!

Unsicherheit ist die stärkste Form an Sicherheit, allerdings übe ich hie und da auch Naturinstinkt. Das hat den Grund, Sachlagen vielseitiger zu fächern, als sie sich vom ersten Anblick heraus besprechen ließen. Die Erfahrung mit Übergüte zeigt sehr deutlich, dass die Qualität an einem entsetzlich unverstandenen Niveau angelangt ist. Das Gedankenmuster, keine Opferrollen darstellen, die es zu beheben gilt, halte ich für wichtig zu bemerken. Der Begriff »devot« [devotus = Hingabe] kommt von »sich in einer Aufgabe aufgeben« und nicht von einer sexuellen Praktik. Es wäre also gut zu wissen, was Ihr persönlicher Nutzen und Vorteil unserer Bekanntschaft ist, bevor Sie sich ihr hingeben. Sonst werde ich sicher sehr bald danach fragen.


9. — I am Not going to Rock You!

Auch wenn es so ausschaut als könnte ich in meinem eigenen Film auch andere Filme spielen, gebe ich bekannt, keinerlei filmische Vorbildung und Wissen, noch besonderes Interesse am darstellenden Gewerbe zu haben. Ich brauche meine regenerativen Träume und die reichen mir als Sichtgut allemal.Schauspiel ist alltägliche Sequenzialisierung und keine Bühnendisziplin. Auch wenn das Leben die Bühne zu sein scheint, habe ich nicht das Gefühl, ich müsste jemand anderem die Entscheidung über die Lichtinklinationen überlassen. Man kann lachen, kann es sich notfalls aber auch speichern.


10. — Ich will Feuerwehrmann werden!

Brände legen und Brände löschen war an der Bauhaus Universität schon 1997 eine spannende Disziplin. Es war der anfängliche Stiftungscharakter, der jetzt über ein Fullhouse-Konzept seinem neuen Namen gerecht wird. Ich wünsche mir: auch in emotional wissenschaftlicher Hinsicht und nicht erdrückt vom großen schweren Namen. Wenn ich Dinge in anderen Menschen auslöse, erwarte ich mir deren Reflektion und nicht meinen Monolog als Denkgeschwader. Es ist einfacher zu glauben als zu überzeugen. — Trotz allem ist der Glaube wichtiger als die Überzeugung.


11. — Ich bin kompliziert!

Alles lässt sich über rethorische Federführung ins Nichts auflösen und trotzdem bleibt die Substanz einer Aussage eine über viele Kanäle haftbare Methodik. Wenn eine Zielgruppe nicht als solche belegt werden kann und verpulvert wird, was an Puffer einst Purée war, habe ich nicht das Gefühl, ich müsse einem Marktsegment gerecht werden. Die grafische Industrie hat sich wund gezeichnet, und das liegt wohl nicht alleine an den eigentlich vielfältigen Werkzeugen, die wir heute dazu benutzen können. Handwerk hat sich aber recht weit von seinen einst goldenen Venen entfernt, finde ich.


12. — Ein Bild ist kein Schnappschuss!

Handyfrei seit 2004 erwarte ich mir analoge Dokumente, damit sie als solche auch erhalten bleiben. Ich kann nach zweieinhalb Jahren vollkommen ohne Handy berichten, dass das Zeitmanagement wesentlich besser und vor allem effizienter abwickelbar ist. Die Reaktivierung fand nach 8-9 Monaten seine fruchtbare Umsetzung. Es gab Notsituationen und Ja, — die waren dann auch wirklich welche. Ich habe sogar in Jenen meine Entscheidung nicht bereut, sondern stifte ganz im Gegenteil immer noch gerne an, mehr Wireless zu denken, als die dazu passenden Geräte zu benutzen. Flexibel ist wirkliche Zeitverbindlichkeit allemal mehr als seine geschäftige Neurotik.

Sie müssen mich also nicht mögen,
um sich selbst zu mögen!
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© Dieter Telfser 2006 | dieters mood hood

(application/zip, 8,192 KB)



Also wenn ich was sehe, dann merke ich mir das meistens. — Nicht weil ich das so interessant finde, sondern weil ich gar nicht anders kann. Ich lerne nicht von Wörtern oder Büchern, sondern meistens von mir zugetragenen visuellen als auch musikalischen Eindrücken.

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