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Kissed by Electrones! — Rasterelektronenmikroskopische Sichtweisen als kantonale Liäblings-Blüämä in Talwegeins. Stefan Meichtry und Dieter Telfser — Born in Bern, 2013.

© Dieter Telfser 2013 —  © Stefan Meichtry 2011 — <b><a href="http://telfser.com/stories/7968/">Kissed by Electrones!</a></b> — Rasterelektronenmikroskopische Sichtweisen als kantonale Liäblings-Blüämä in Talwegeins. Stefan Meichtry und Dieter Telfser — Born in Bern, 2013. — <b><a href="http://telfser.com/static/antville/telfser/files/Kissed%20by%20Electrons%20Bern.jpg">Die Übersicht der entstandenen Bilder 2013,</a></b> betrachtend stören mich Millionen Details und <em>natürlich ging das zu hurtig:</em> das Bild konnte nicht rasten, ich konnte es nicht wenden, darüber schlafen, <b>und/oder tiefenzeichnen.</b> Es entstand eben als <b>interdisiplinärer Überschwang</b> und sollte mit etwas <b>»Patisserie«</b> zeigen, das Überall Farbe und Vitalität steckt. Dieser anstifende und übergreifende Gedanke sollte über das Dickicht von Bergen und sollte dort fruchten. In der Tat schrieb Stefan pro Bild ein Gedicht dazu, und so wurde aus Schwarz Weiß, farbiger Levellerei wiederum floreale Prosa, an eine nicht fokussierte Zielgruppe bereitgestellt wurde.
Als ich Stefan Meichtry 2006 über seinen Kommentar auf telfser.com kennenlernte, ahnte ich nicht, dass es auch Leser und Scroller gibt, die so genau hinter das wachzwingende Dickicht und seine Farbwahl wahrnehmen können. Vielmehr, daraus persönliche Inspiration und mutstiftende Animositäten im Alltag daraus gewinnen. — Als ich sein Gedicht zum Thema »Schwäche«, das er inspiriert von einem Bild aus dem Jahre 2007 für einen Beitrag über »Dübelvorgänge«, entdeckte war ich berührt, und geschmeichelt. Er verstand etwas dass ich selbst nicht zu begreifen schien. Obwohl ich mit der Guerilliakommunikation zur Verbesserung der Welt nicht wirklich vorlieb nehmen konnte, erkannte ich was hinter jugendlichem »Ungestüm«, Schweizer Hartnäckigkeit im interdisziplinären Dialog an Lockerheit daherkam. — Sympatisch, unberechenbar und bärig!

Seine »rotzfrechen Ansichten« die er unter dem REMikroskop aufgenommen hat, genauer betrachtend, erkannte ich die z.T. unstrukturierte, aber tiefsinnige Qualität von äußerst humanistischen Sichtweisen. Es war nicht der biochemische Hype um Detailansichten, sondern es war so als wären da Interpreationen brach liegend, die im Grunde jedes visuelle Detail in sich birgt. Er bat mich um Farbe für seine eher Schwarzweißgraue Welt unter dem Projekttitel »Poppels«. Wie des öfteren beginne ich Beiträge mit dem Ziel etwas sagen zu wollen. Ohne den Anspruch zielgerechter Kommunikation oder Sprache die von A nach Z soll, sondern mit der Breitstellung eines Bouquets, das jede/r Lesen, Verstehen und Sehen kann wie er/sie will.

Nicht immer kommen jene Bildaussagen auch online, denn viele Gedanken sind in Ihrer Aussagekraft und in Ihrer Struktur einfach noch nicht fertig, vielmehr verinnerlicht und reif genug, als dass ich sie gleich posten wollte. Und natürlich finde ich Plattformen wie Facebook oder Twitter nicht unbedingt für aussagekräftig und von Bestand. Die Übung aus seinen Bildern farbige Bilder zu machen war, im Nachhinein betrachtet, eine Übung für und aus der Hüfte. So wie ich gut und gerne zu mehr »Ease« im Umgang mit visuellen Instrumenten aber auch Gedanken gemahnt werde.

Die Übersicht der entstandenen Bilder 2013, betrachtend stören mich Millionen Details und natürlich ging das zu hurtig: das Bild konnte nicht rasten, ich konnte es nicht wenden, darüber schlafen, und/oder tiefenzeichnen. Es entstand eben als interdisiplinärer Überschwang und sollte mit etwas »Patisserie« zeigen, das Überall Farbe und Vitalität steckt. Dieser anstiftende und übergreifende Gedanke sollte über das Dickicht von Bergen und sollte dort fruchten. In der Tat schrieb Stefan pro Bild ein Gedicht dazu, und so wurde aus Schwarz Weiß und farbiger »Levellerei« wiederum floreale Prosa, die für eine nicht fokussierte Zielgruppe bereitgestellt wurde.

Nun wird dieser Baum an Ideen ein weiteres mal zur Weiteranstiftung ans Licht gehoben. — Die Ausstellung dieses mehr als polarisierenden Projektes eröffnet im bärigen Bern in Talwegeins vom Freitag, 5. April bis Samstag, 20. April unter dem Titel »Kissed by Electrones«.

Küssen Sie mal wieder Ihre Nachbarin!
Sie haben mehr zu teilen, als Sie glauben.
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© Dieter Telfser 2013 © Dieter Telfser 2005 © Stefan Meichtry 2013

Dass der Begriff »Lobbing« mit dem Begriff »Nobbïng« mehr als nur verschwägert ist, liegt auf der Hand, denn betriebliche Strategien lassen sich durch Prävention und Intervention in hierarchisch geführten Unternehmen, erneut gut und milde nach unten wälzen. Mir fällt jedoch auf, dass nur durch das Teilen des Problems ein neues gesucht werden will. So liegt die Kapriziosität der Wortwahl also in der eigenen Stärke jene überhaupt gesamt zu erkennen.Gobbing als soeben erfundenes Berufsbild könnte Brücke zwischen Mediation und Meditation eine kurze Überlegung wert sein. Immerhin werden in Zukunft Arbeitsplätze selbst erfunden und nicht mehr Teil einer kugelschweren Idee. — Aber sind Sie ein »Gobber«? — Wären Sie bereit als aktiver Vermittler zwischen Wischer und Verwischten zu kehren?

Bedenken Sie die Kunst der Mediation basiert auf Verständlichkeit von Botschaften. — Das bedeutet die sprachliche Gestaltung fordert 1. Einfachheit, 2. Gliederung und Struktur, 3. Kürze bzw. Prägnanz und dann noch so was wie zusätzliche Stimulatoren. Hier ein Beispiel um Einfachheit und Kompliziertheit zu veranschaulichen: Kuschel Elsa: [Die Einfache] »Bei mir kann man alles gut verstehen. Ich mache kurze Sätze und verwende bekannte Wörter. Fachwörter werden erklärt. Und ich bringe die Sachen anschaulich, sodass sich jeder was darunter vorstellen kann. Ich rede wie ein normaler Mensch, nicht wie ein Gelehrter.« und Croma Heini [Der Komplizierte] »Mein Name, welcher sich als kontradiktorischer Gegensatz zu dem soeben vorgestellten Gegenpol ergibt, subsumiert alle jene stilistischen Charakteristika, die die Rezeption auf der Wort- und Satzebene behindern, wobei extrem verschachtelte Satzkonstruktionen, ebenso wie die multiple Verwendung von Fremd-, Fach- und sonst wie esoterischen Wörtern zu einem [nicht selten auch Prestigezwecken dienenden] hochelaborierten Sprachmuster auf meist hohem Abstraktionsniveau beitragen.«

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Things to Say – Thoughts to Do! — Über die Sinnlosigkeit von Taten, wenn Worte sie begleiten sollten. Individualität als verwirrende Botschaft und Bedrohung im normalen Alltag. — Was Netzwerke nie können werden, und warum Drahtlosdenken kaum Kanäle findet. — Pudern statt sudern!

© Dieter Telfser 2010_15 for Julian Assange. — <b><a href="http://quotationsbook.com/quote/20458/" target="_blank">Imagination is the voice of daring.</a></b> If there is anything Godlike about God it is that. He dared to imagine everything.« — <b><a href="http://www.wikileaks.ch/" target="_blank"> WikiLeaks </a></b> is a non-profit media organization dedicated to <b><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/WikiLeaks" target="_blank">bringing important news and information to the public.</a></b> They provide an innovative, secure and anonymous way for independent sources around the world to leak information to our journalists. They publish material of ethical, political and historical significance while keeping the identity of sources anonymous, thus providing a universal way for the revealing of suppressed and censored injustices.
Im Normalfalle sind das hochsensible und in Ihrem Stereotyp ergründete iD-Träger, die Ihre Lebensperspektive bereits selbst vor Augen halten. Sprich: erwachsen sind und noch erwachsener werden wollen. Meistens wollen sie jung ausschauen, sexy bleiben, und wissen dabei gar nicht, wohin mit jener Energie, die niemals enden soll. Der alte, neue, unendliche Traum, der auch mit Markanz überschrieben werden kann, will tatsächlich seine Erkenntnisse gewinnbringend kennzeichnen.

Ein Wir-Bild entsteht aus Not. — Not aus Notwendigkeit, Sachlagen zu ändern bzw. jene auch für andere bereitzustellen. Waren politische Parteien noch ein Leitbild für ganze Generationen, verliert eine »Commonbrause« an Volksmacht. Leading nennt man das aus der öffentlich vermarktbaren Perspektive. Wer nicht darüber berichtet, wird gerichtet. Ganz einfach, möchte man meinen, zumal das Geschäft ja die Vervollständigung von fehlenden Bildern bleibt.

Natürlich stellt das eine bestimmte Ordnung in Frage, führt quasi zu einem neuen Respektgebaren, denn ohne sich wiederholende Pfeiler wird wohl kaum etwas übrig bleiben von dem, worauf wir eigentlich sitzen. Nämlich von unseren Gedanken und unserem Wissen, jene auch einzusetzen. So kamen aus den Siebzigerjahren zitierte Dualmodelle wie Kognition und Emotionalerei direkt auf den Körper, zu der das ja auch gezielt lernte bzw. zu Protein und Zelle münzte.

Umdenken, d.h. sich echt transformieren, beginnt also erst einmal im Kopf und scheint jenem dann direkt zu Pratze zu folgen. Erstaunlich, dass wir dazu noch immer unterhalten werden wollen, denn ich kenne kaum noch Leute, die echte kreative Spannung auch aushalten. Diese innere Disharmonie, also quasi aufzeigender Lebensgegenstrom, birgt die Unvernünftigkeit, die wir als Warnsignale, aber auch Hinweise gut und gerne am liebsten als bewegtes Bild zum Greifen nahe fühlen wollen.

Wäre Wahrnehmung nicht ein längst ergründeter und vor allem vielfältiger Vorgang, müssten wir uns wohl tatsächlich auf eine vernetzte Brille verlassen, die genau jenes dezentrale Netzwerk als Prothese stützt. Dass wir das Netzwerk, das der Mensch intus hat, herkömmlich auch als Nervensystem oder Vegetativum bekannt, schon längst nicht mehr nutzen, gilt heute als bipolar oder ungesund. D. h., hier fällt es schwer, den Grad zu Eso und »Achso« vernünftig zu erklären. Das universelle Zitat aus dem Kosmos sollte ja anstiften, über die eigenen Grenzen andere zu erreichen.
© Dieter Telfser 2007 — Wenn »<b>Assimilatoren</b>« ihre eigenen Gründe bzw. Abgründe suchen, tun sie das meistens <b>aus folgenden Überlegungen:</b> einerseits verändern sie durch »<b><a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Ontological_commitment">Commitments</a></b>« jene inneren Einstellungen, <em>die dann über andere wieder zur Stärkung einer Art</em> »<b>Social Resetting</b>« führen, und andererseits <b>schießt man seine Bälle eben flacher,</b> also für andere erreichbarer als üblich. Die Technik titelt mit »<b><a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Low_ball">Low Balling</a></b>« und ergibt <b>unendlich variierbare Situationen.</b> Das Ziel bleibt die <b>haftende Konsistenz der damit verbundenen Gefühle</b> bzw. seiner Bilder und »<b>mehr</b>« <b>autonome Wertschätzung der Spielpartner.</b> — In diesem Falle aber immer <b>seine leiseste Abwägung,</b> inwieweit die eingeschlagene Richtung, der eigenen »<b>Tiefe</b>« der Seele tatsächlich <b>auf die Sprünge helfen könnte.</b> — <b>Visionen die also mit »leichtem Schwung« für seelische,</b> aber auch gesellschaftliche <b>Nutz- und Schmutzprozesse</b> und/oder <em>fehlenden sozialen Dialog</em> herhalten müssen, <b>können tatsächlich zur Krankheit führen.</b> — In der Werbung lassen sich Stimmungen <b>erfolgreich »medikamentös« leiten;</b> in der visuellen Zunft bzw. seinen politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen, ist das schon <b>um ein vielfaches beschwerter.</b> — <b>Opfer- Täterspiele sind also nicht nur in ihrer Zeitqualität selbst überholt,</b> sondern zeugen von <b>einer äußerst fortgeschrittenen <b><a href="http://www.mith.demon.co.uk/NORD.html">humanen Degeneration.</a></b></b> Jene wird im Grunde <em>kaum mehr dokumentiert</em> und aufgezeigt, zumal sich »<b>Verving Freaks</b>« <b>lieber selbst heilen,</b> als sich über <b>unterbrochene gesellschaftliche Interaktionen</b> auszukunften. — <b><a href="http://telfser.com/stories/4947/">The Verve of Time!</a></b> — Wie aus Schwarz endlich Weiß gemacht wurde und sich dazu Visionen unter die Haut schieben ließen. Sich leise aber schrittweise erhöhende Verpflichtungen, oder wie aus Verkäufern plötzlich Starverkäuferinnen werden mussten. Seelischer Schwung als reflektiertes Synonym für mehr Begeisterung beim Kübel tragen. — Irgendwie ist mir heute eher schwindelig!
Es fällt mir auf, dass zwischen modernen Predigern und Nachrichten eigentlich kaum mehr ein signifikanter Unterschied besteht. So schreibt man über Apple, weil es Quote bringt, und nicht, weil das Brett Furzgeräusche macht. Es ist auch bemerkenswert, dass heutige Kommunikation eigentlich kaum noch Botschaften enthält, zumal ja der Großteil darüber berichtet, aber nicht als solches zum selber-Bilder-erzeugen stimuliert wird. Natürlich wird die Scheibe matt, die Linse trübe und der Rest als solches Fun. Denn ohne Spaß ist kaum körperliche Wahrnehmung gewährleistet. — Beobachten kann man das vor allem vom Körper weg, denn das zum Körper hin ist ja sequenziell gewählte Nahrungsaufnahme, sprich Diät.

Offensichtlich vor allem dann, wenn Konsumenten glauben, sie könnten wählen oder hätten tatsächlich die Wahl der Qual. Was gut für sie ist, nicht gut für sie ist, hat absolute körperliche Relevanz, da der Körper ja geistiger Tempel zur Selbstwahrnehmung geworden ist. Es ist die näheste Instanz mit Konsequenz: Folgen, die Wohlbefinden stimulieren oder Durchhänger erzeugen. Im Grunde ist das jedoch halb so wichtig wie das Faktum, das seine Existenz von degenerativer Genese versucht in Ruhe gelassen werden. Genau jenen inneren Frieden der notwendigen Selbstregulation wäre in einigen ach so manipulativen Gedanken der heutigen Zeit mehr als nur wünschenswert. Genau das Gegenteil scheint aber zu passieren.

Ohne programmiertes und verlinktes Bild, sprich: im Hintergrund wissentliches Netzwerk, wäre keine schrittweise Motivation zu erzeugen. Wir wollen das noch nicht gehabte und erlebte Bild wie einen Leckerbissen vor Augen gehalten bekommen, um genau jenem so lange zu folgen, bis es eben in sportlich unerreichbare Ferne rückt. Hunger ist das beste Argument, um weiterzuleben. Es erzeugt ganze Märchen an Versprechungen, die wir sehen und hören wollen, um weiter zu existieren. Meist ohne klangvollen Grund, und einfach so, weil wir eben Menschen sind.

Wenn ich mir die wolkenlose Unwirklichkeit heutiger Gedanken so anschaue, fühlt sich das meistens so an, als führte der Großteil der Menschheit Smalltalk, ohne es zu fühlen. Reden um der Unterhaltung willen, denn das Alter zählt ja seine Jahre nicht, und genau jene Weisheit oder manchmal auch Gelassenheit verliert seine bilderzeugende Kraft. Dass Senioren also nach so viel Pflege verlangen, liegt an der Vielzahl ungehörter Gedanken und selten an echter, bereits geschehener Verwundung im Inneren. Gebrochen ist man bald, unterbrochen allerdings wesentlich schneller ...

Mehr weiß ich nicht!
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© Dieter Telfser 2012

Zahlreiche Netze, die in speziellen Nervenstrukturen verkörpert sind, dienen dazu, Information nach nützlichen gemeinsamen Kennzeichen zu klassifizieren. — Beim Sehen detektieren sie die Äquivalenz von Wahrnehmungserscheinungen, die mit Ähnlichkeit und Kongruenz in Bezug stehen, wie das unterschiedliche Aussehen eines Gegenstands der von unterschiedlichen Orten aus gesehen wird. — Beim Hören erkennen sie Klangfarbe und Akkord unabhängig von der Tonhöhe. Äquivalente Wahrnehmungserscheinungen haben in allen Fällen diesselbe Gestalt, und sie definieren eine Gruppe von Transformationen, die die Äquivalente ineinander überführen, die Gestalt aber invariant lassen. — Wir suchen nach allgemeinen Verfahren zur Konstruktion von Nervennnetzen, die Formen so erkennen, daß sie für jede Eingabe, die von dieser Form ausgeht, zu derselben Ausgabe führt. — Wir suchen insbesondere nach solchen Netzen, die der Histologie und Physiologie der tatsächlichen Struktur entsprechen. [Pitts und McCulloch, 1947]

Leseliste | Quellenangabe: »Cybernetics | Kybernetik« — The Macy-Conferences 1946-1953. Band 1 — Transactions/Protokolle — Diaphanes Verlag — ISBN 978-3-935300-35-3 — Zwischen 1946 und 1951 wurden unter dem Titel »Cybernetics. Circular Causal, and Feedback Mechanisms in Biological and Social Systems« insgesamt zehn Konferenzen unter der Schirmherrschaft der Josiah Macy, Jr. Foundation veranstaltet. — Diese sogenannten Macy Conferences markieren das vielleicht folgenreichste wissenshistorische Ereignis der Nachkriegsgeschichte. — Die Macy-Konferenzen sind von herausragendem wissenschaftshistorischen Interesse, weil es sich bei ihnen nicht um abgeschlossene Texte handelt, sondern um interdisziplinäre Unterhandlungen, in denen noch an- und ausgeschlossen, aufgehoben und verworfen wird.

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Quer durch’s Designbeet. — Design ≠ Design. — Ist Design Kunst? Design und dessen Bedeutung als subjektives Gedankenspiel.

<b><a href="http://www.desein.it/">© Claudia Frass 2011</a></b> | <b><a href="http://telfser.com/stories/7619/">Quer durch’s Designbeet </a></b> — Facharbeit für Maturaprüfung 2010/2011 [Lehranstalt für Soziales "Robert Gasteiner" Bozen] — <small><b><a href="http://telfser.com/files/Clod_Designbeet/" target="_blank">Ich male nicht den ganzen Tag!</a></b> — Mein Beruf ist Mediengestalterin und ich beschäftige mich tagtäglich mit dem Wort Design. Dieses recht kurze Wort, das man immer wieder hört, beeinflusst unsere Gesellschaft, unsere Denkweisen und unser Handeln immens. <b>Mehrmals schon wurde von mir erwartet, dass ich eine talentierte Zeichnerin bin.</b> Vielleicht stimmt das. <em>Ehrlich gesagt ist dies nur ein weiterer Beweis, dass es Klischees gibt.</em> Und viel zu oft schon wurde ich gefragt, ob ich mich mit Stift und Papier durch den Tag male. <b>Wobei das Zeichnen und vor allem das Skizzieren nur einen kleinen Teil meines Berufes ausmacht.</b></small>
Warum gibt es eine so große Ahnungslosigkeit über die Aufgaben eines Designers, wenn die Menschheit, von optischen Reizen, förmlich erdrückt wird? Wäre Design eine Volkskrankheit, würde die Kenntnis darüber sicherlich zunehmen. Liegt es also an einem globalen Desinteresse, oder ist eine Hinnahme einfach angenehmer, als eine Auseinandersetzung?

Als ich meine Facharbeit über Design schrieb, hab ich dutzend mal Titel und Themenschwerpunkt gewechselt. Schließlich wurde mir klar, wie wenig ich selbst mich mit Design überhaupt auseinandergesetzt hatte, obwohl ich als Grafikerin ständig damit zu tun habe ...
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© Claudia Frass 2011 | Quer durch’s Designbeet

Ich male nicht den ganzen Tag! — Mein Beruf ist Mediengestalterin und ich beschäftige mich tagtäglich mit dem Wort Design. Dieses recht kurze Wort, das man immer wieder hört, beeinflusst unsere Gesellschaft, unsere Denkweisen und unser Handeln immens. Mehrmals schon wurde von mir erwartet, dass ich eine talentierte Zeichnerin bin. Vielleicht stimmt das. Ehrlich gesagt ist dies nur ein weiterer Beweis, dass es Klischees gibt. Und viel zu oft schon wurde ich gefragt, ob ich mich mit Stift und Papier durch den Tag male. Wobei das Zeichnen und vor allem das Skizzieren nur einen kleinen Teil meines Berufes ausmacht.

Um diesen Irrtum aufzuklären, ist es wichtig zu begreifen was Design überhaupt ist. Dazu reicht nicht einfach zu googeln oder einen blick auf Wikipedia zu werfen; Design ist so umfangreich, dass es nicht leicht ist, dessen Aufgabenfeld zu vermitteln. Ich lerne es selbst jeden Tag neu zu begreifen. Trotzdem will ich versuchen, anhand eigener Erfahrungen und Inspirationen, mit meiner Facharbeit ein besseres Verständnis über die aufgaben eines Gestalters zu schaffen.

Versteht man wie ein Designer arbeitet, versteht man auch wieso seine Produkte effektiv [oder auch nicht] sind. Thematiken sollten besser hinterfragt werden. Wenn man versteht wie Design funktioniert, versteht man auch warum man eine bestimmte Müslipackung im Kaufregal bevorzugt, warum man sich in einem Raum besonders wohl fühlt, warum man der besten Freundin eine weiße Perlenkette zum Geburtstag schenkt, warum man sich in einem Flughafen zurechtfindet, warum man sofort das Warndreieck im Auto findet und und und ... versteht man einmal das Wieso, würde man als Konsument weniger an der Nase herumgeführt werden und der Irrtum über die Arbeit eines Gestalters würde aufgeklärt werden. Gutes, schlaues Design ist so effektiv, dass der beste Gestalter sich vor dessen Wirkung nicht schützen kann.

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Eigentumswohnungen zum Verlieben in Erfurt —
75 m², 83 m² und 97 m² auf dem Gelände, wo einmal sechs Wohnbaracken für NS-Zwangsarbeiter standen mit einer Grundfläche von jeweils 250 m² für einen gemeinsamen Schlafraum, einen Aufenthaltsraum und einen Waschraum, jede für ca. 50 Personen. Auf der Werbetafel des Bauträgers ist der Blick auf das ehemalige Verwaltungsgebäude eines Unternehmens zu sehen, das die industrielle Vernichtung von Menschen perfektioniert hat und billige Park- und Verkaufsflächen. Am Ende werden sich die Balkone abwenden. Nur das Wohlfühlbad mit Sekt wird auf der Nordseite liegen. — Vergessen?

<b><a href="http://www.buero-fleischmann.de/">© Prof. Gerd Fleischmann 2011</a></b> — <b><a href="http://telfser.com/stories/7530" target="_blank">Eigentumswohnungen zum Verlieben in Erfurt</a></b> — 75 m², 83 m² und 97 m² auf dem Gelände, wo einmal sechs Wohnbaracken für NS-Zwangsarbeiter standen mit einer Grundfläche von jeweils 250 m² für einen gemeinsamen Schlafraum, einen Aufenthaltsraum und einen Waschraum, jede für ca. 50 Personen. Auf der Werbetafel des Bauträgers ist der Blick auf das ehemalige Verwaltungsgebäude eines Unternehmens zu sehen, das die industrielle Vernichtung von Menschen perfektioniert hat und billige Park- und Verkaufsflächen. Am Ende werden sich die Balkone abwenden. Nur das Wohlfühlbad mit Sekt wird wohl auf der Nordseite bleiben. — Vergessen?
Vor der weithin sichtbaren Werbetafel steht eine Stele aus der Außenausstellung des Erinnerungsortes
 Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz, die das Barackenlager und einen Schlafsaal zeigt und erläutert – klein, farblos und fast unauffällig. Das am Ende verrottete Gelände des Erfurter Traditionsunternehmens J. A. Topf & Söhne wurde an einen privaten Investor verkauft, der der Stadt Flächen für einen Erinnerungsort zur Verfügung stellt, und von der Polizei geräumt:

Das Unternehmen hat neben einer Vielzahl von Brauerei- und Lagerausrüstungen auch im Auftrag der SS Leichenverbrennungsöfen für Vernichtungslager gebaut. 1941 lebten insgesamt über 600 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus der Sowjetunion, Italien, Frankreich, Belgien und Holland in einem umzäunten und bewachten Barackenlager am Südrand des Firmengeländes. Sie ersetzten eingezogene deutsche Beschäftigte und stellten Flugzeugteile her. Einzelne mussten auch an den Ofenteilen für die Krematorien in den Lagern Buchenwald, Dachau, Mauthausen/Gusen, Mogilev, Groß-Rosen, und Auschwitz/Birkenau arbeiten.


Na und?

Hinter dem VW-Käfer steht der KdF-Wagen, eines der wichtigsten Projekte der nationalsozialistischen Organisation »Kraft durch Freude«. / In der ehemaligen Kölner Gestapo-Zentrale war nach 1945 das Standesamt untergebracht. / Die Sowjetarmee nutzte das KZ Buchenwald bis 1950 als »Speziallager Nr. 2«. / In die SS-Kaserne Nürnberg zog die US-Armee ein und etikettierte sie in Merrel Barracks um. / Opel organisierte in den 50-er Jahren Seifenkistenrennen auf der Betonbahn vor der Führertribüne auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. / Das mächtige Gebäude wurde und wird auch bei den Norisring-Rennen umkreist – »... der einzigartige Stadtrundkurs«. Start und Ziel waren und sind an der gleichen prominenten Stelle vor dem Torso der Haupttribüne, die heute wie ein verfaulter Zahn aussieht. / Das Nürnberger Volksfest am Dutzendteich blickt immer auf den Torso der Kongresshalle, deren Fassade mit Granit aus dem Konzentrationslager Flossenbürg bekleidet ist. / In Flossenbürg bauten Flüchtlinge und Vertriebene auf Grundstücken, wo vorher die Baracken des Konzentrationslagers standen. / Konrad Adenauer, dem oft der Satz von Franz Josef Strauß »Wer noch einmal ein Gewehr in die Hand nehmen will, dem soll die Hand abfallen« zugeschrieben wird, gab wohl dem Drängen ehemaliger Wehrmachts-Offiziere und der Industrie nach, als er 1955 über das »Amt Blank« die Bundeswehr einführte. / Die Beispiele ließen sich endlos fortsetzen. / Das wird umso erschreckender im Rückblick: Worauf etwa ist die Freiheit der Vereinigten Staaten von Amerika gegründet? — Auf Landraub und Völkermord.


Na und?

»Das Leben muss weiter gehen« sagen wir Achsel zuckend. Wir fahren doch auch mit der Bahn, die die Logistik für die »Endlösung« bereit gestellt hat und in der DDR weiter Deutsche Reichsbahn hieß. Können wir immer die »schlimme Vergangenheit« [Christian Meier] im Kopf haben?

Das Thema Erinnern, Verdrängen, Vergessen ist nicht neu. Die Amnestie in Athen von 403 v. Chr. nach dem Sturz der Dreißig und der Wiedereinführung der Demokratie sollte verhindern, dass durch eine Vielzahl von Verfahren und Verurteilungen der gesellschaftliche Zusammenhalt verloren geht. Die Forderung zu vergessen, nicht zu erinnern, was das Wort ›Amnestie‹ bedeutet, wurde in der weiteren Geschichte immer wieder aufgestellt. Die uralte Erfahrung, wonach man nach solchen Ereignisen bisser verdrängt und vergisst als sich tätig zu erinnern, ist keineswegs überholt. Und es ist auch nicht ausgemacht, dass tätige Erinnerung Wiederholung ausschließt. Wenn aber die Erinnerung an Gedenktagen und -orten fest gemacht wird, ist das nicht mehr als Tourismus in perfekter und wissenschaftlich abgesicherter Ausstattung. Nichts darf stören.

Für Juden aber als der größten Opfergruppe gibt es kein Vergessen:
To be a Jew is to remember.Elie Wiesel

Was wäre, wenn Deutschland als Zeichen gegen das Vergessen,
auf Dauer auf alle Waffenexporte verzichtet hätte?

Paul Celan — Die Todesfuge,
ist an der Erinnerung zerbrochen.
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© Prof. Gerd Fleischmann 2011

Lesetipps: Annegret Schüle: Industrie und Holocaust. Topf & Söhne — Die Ofenbauer von Auschwitz. Herausgegeben von der Stiftung Buchenwald und Mittelbau-Dora. Göttingen : Wallstein, 2010 — Der industrielle Massenmord in Auschwitz wäre ohne die von der Erfurter Firma J. A. Topf & Söhne konstruierten Leichenverbrennungsöfen und deren Gaskammer-Lüftungstechnik nicht möglich gewesen. Annegret Schüle rekonstruiert die Geschichte dieser Firma und belegt die Mitwisser- und Mittäterschaft der Inhaber, Ingenieure und Monteure. Dargestellt wird, wie ein Thüringer Traditionsunternehmen, das in der Weimarer Republik Bestattungsöfen für städtische Krematorien entwickelte, zum direkten Auftragnehmer der SS wurde. Die Autorin fragt, wer diese Menschen waren, die in der Massenvernichtung eine technologische Herausforderung, eine Chance zur Gehaltssteigerung und einen zukunftsträchtigen Markt sahen. Wie war es möglich, dass sich in der Betriebsgemeinschaft kein Widerspruch regte und sogar Arbeiter aus dem kommunistischen Widerstand zu Mittätern wurden? Wie gingen die Beteiligten und die beiden Nachkriegsgesellschaften mit dieser Schuld um? — Topf & Söhne ist ein Beispiel dafür, welche Schlüsselrolle private Wirtschaftsunternehmen bei der Massenvernichtung im Nationalsozialismus spielten. Zu diesem Teil der Industriegeschichte des 20. Jahrhunderts leistet diese Monographie einen wichtigen Beitrag.

Christian Meier: Vom Nutzen und Nachteil des Vergessens: Ein zentraler Glaubenssatz unserer Zeit lautet: Um eine Vergangenheit zu »bewältigen«, muß man die Erinnerung an sie ständig wachhalten. Christian Meier, einer der bedeutendsten deutschen Historiker, stellt diese Geschichtsversessenheit in seinem brillanten Essay in Frage. Er weist nach, daß in früheren Zeiten nicht Erinnern, sondern Vergessen das Heilmittel war, mit einer schlimmen Vergangenheit fertigzuwerden. — Christian Meier ist die Weltgeschichte durchgegangen, um herauszufinden, was die Menschen früher taten, wenn sie nach Kriegen oder Bürgerkriegen Versöhnung suchten. Sein Befund ist ebenso erstaunlich wie einfach: Die Welt setzte seit den alten Griechen auf Vergessen. — Die deutschen Verbrechen der NS-Zeit aber konnten nicht vergessen werden. Die öffentliche Erinnerung an sie war und ist unabweisbar. Und bei allem Ungenügen: Die Auseinandersetzung damit hat sich gelohnt. Gilt also seitdem eine neue Regel? Wie ist etwa mit der Erinnerung an das Unrecht später gestürzter Diktaturen, zumal des SEDRegimes, umzugehen? Wäre vielleicht auch heute Vergessen eher angebracht als Erinnerung? — Das Gebot zu vergessen und die Unabweisbarkeit des Erinnerns. Vom öffentlichen Umgang mit schlimmer Vergangenheit. — München : Siedler, 2010 — Auch als Lizenzausgabe bei der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, erschienen — fast umsonst.

“Stets gern für Sie beschäftigt, ...". — Menschheitsverbrechen und Berufsalltag. Ein Film von Aldo Gugolz. DVD, 30 Min. Stadt Erfurt. Erinnerungsort Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz. 2011 — Über Leichen (Arbeitstitel) — Als in Auschwitz und den anderen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern Millionen Menschen ermordet wurden, standen die Mörder vor technischen Problemen. Tötung und die Beseitigung der Leichen sollten ohne Unterbrechung, kostengünstig und Brennstoff sparend vonstatten gehen und möglichst wenig Spuren hinterlassen. Um dies zu bewerkstelligen, war die SS auf zivile Experten angewiesen, die keine Skrupel hatten, sich in die praktischen Probleme der Vernichtung hineinzudenken und entsprechende Lösungen zu entwickeln. Die Erfurter Firma Topf & Söhne hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Die Geschichte dieser ganz normalen deutschen Firma beginnt im Erfurt des 19. Jahrhunderts und führt bis in die Krematorien von Auschwitz. — Regisseur Aldo Gugolz drehte mit Steadycam Operator Istvan Imreh auf dem ehemaligen Fabrikgelände, das inzwischen abgerissen wurde.

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