Reteid Resflet*24 Open Sources 7.3
Tuesday, 2. August 2005
Foaming Flatforms! — Die Welt als Scheibe in seiner digitalen Dimension. Über fixierte Standpunkte in der Wissenschaft, Erkenntnisse durch Mediendruck, Lieblosigkeiten und die Flucht nach Außen. Belegbarer Quatsch als sendbarer Sachverhalt bzw. Linderung der Behinderung durch Sichtgüter. — Riecht Gut, Tut Gut!

© Dieter Telfser 2005 — The World is a Flatform! — Foaming Flatforms! — Die Welt als Scheibe in seiner digitalen Dimension. Über fixierte Standpunkte in der Wissenschaft, Erkenntnisse durch Mediendruck, Lieblosigkeiten und die Flucht nach Außen. Belegbarer Quatsch als sendbarer Sachverhalt bzw. Linderung der Behinderung durch Sichtgüter. — Riecht Gut, Tut Gut!

Eigentlich zählt die Form einer Scheibe nicht, da ihre Dimension in den geometrischen Formen, geringer ist als die mess- und belegbare Länge mal Breite. Ihre Form wächst aber nicht, wie die Gewohnheit aus dem sich wiederholenden Tun heraus, nein, sie ist ein installiertes Regelmaß, in das die Aktionen dann eingepassen bzw. nachträglich eingezwängt werden. Die verhängte Form ist als zwar als »Zwang« erkennbar, nicht aber der selbst gesetzte Zwangscharakter. Mit einem gewissen Recht, könnte man also behaupten, dass dieses Regulativ eine veräußerlichte und entpersönlichte Gewohnheit geworden ist. Selbst gesetzte und stereotype Regien bilden mittlerweile Existenzen die ihren Halt in der Hingabe von Illusion und Freiheit nicht mehr beschränken.

Als symbolisches Gerüst und Regulativ der wiederholten Tagtäglichkeit sichern uns Medien heute Schutzbedürftigkeit und eine erhöhte Technik durch Geltung bzw. Entgeltung. Man spürt die Ordnung und einen sublimen Sinn von Gerechtigkeit in welcher Nachlässigkeit bzw. konsumierbaren Passivität wir die gleich bleibende Umgebung für unser Handeln abstimmen bzw. feinschleifen. Die Welt als ein Wahrscheinlichkeitsmodell tritt in ihren Ereignissen dann ein, wenn wir sie anscheinend dem Zufall überlassen. Die gegenpolende Aufrechterhaltung von Disziplinargewalt und Autorität über Filmchen gewähren gleichermaßen Person, Persönlichkeitsbild und eine stockende Individualität, da sie ja als Garant für die Erwartungshaltung selbst hielt. Sie ergänzt alles was der Regie entläuft zu einer Form an autonom steuerbarer Unordnung als Gegenpol zu Schmutz, Unrat und sonstigen Verunreinigungskonzepten, die dann fehl am Platz sind, wenn das bloße Versetzen eines Pixels nicht mehr essbar bzw. nachvollziehbar erscheint.

Ein Meisterwerk der Kochkunst ist dann wasserlöslich im Munde, wenn der hässliche Fleck in der Seele durch die Omelette wieder der eigenen Rangfolge und Erinnerung entspricht. Alle exakten Nachbildungen, wie beispielsweise Terminkalender repräsentieren ein Hochgefühl an Berechenbarkeit, perfekter Wiederholung und das Gefühl seine eigenen Vollzüge über die Herrschaft der Zeit im Griff zu haben. Routine als dafür gewählte Form der Selbstunterdrückung gibt den Takt von Maschinen und digitalen Begleitern an und pumpt Menschenmassen in einen Bewegungsapparat dessen Rhythmus wir über eine Kluft von Vergnügen und Familie der Seele entgegensetzen. Spannung als Abspannung bzw. Tätigkeit in der Liebe werden zeitlich so getrennt, dass selbst nach gründlicher Laboratoriumserfahrung Ziele und Maximalwerte erreicht werden können. Glück und Ritual werden über die Produktion von »Ruinen« in einer dem Müll bzw. die Erde umhüllendes Schimmelwerk so lange »piratisiert« bis sich die Arbeit in Stunden auch in Rückenlage auf dem Strand rechnet.

Der Ablauf, bleibt trotz der offenkundigen Schwere, bzw. Leichtigkeit der Arbeit von einer gewünschten ungebrochenen Eleganz komplexe Konfigurationen so zu verstehen, dass sie dem Einzelnen das Gefühl geben die Macht über sein Gleichmaß bzw. Körperschwung tatsächlich messen zu können. War die Choreographie im Film noch den Körpern nach bemessen, so bleibt sie heute bestenfalls nur mehr ein Anteil des SingSangs an melodischen Verbindlichkeiten. Ein Meer an Wiederholungen soll uns die Gewissheit der Existenz von Trance geben; Furien erklären uns Bilder über Opfer, wie arhytmische Artensterben als eigenständige Einladungen, sich der Individualität als Lösung doch endlich wirklich zu stellen.

Widersprüche im Innovationsfieber sind aber erst dann nützlich, wenn der Ausgangspunkt mit der gleichen Heftigkeit offen gelegt werden kann. Die perfekte Wiederholung, wie wir sie derzeit flimmern sehen, zitiert also das Vorbild für die Unterscheidung von Original und Kopie und versucht damit die Schilddrüse zu Träne zu bringen. Das Identitische braucht also die Verdoppelung und Beliebigkeit in der Vervielfältigung selbst. Variationen sind selbst keine Vorgabe, sondern die Kunst sich die eigene Innovationsniederlage zu zugestehen. Die anscheinende Unendlichkeit in diesen Anstrengungen koppelt Natur und Kultur in einer Verschwendung die in keinem Konflikt mehr unterzubringen ist.

Wir lieben perfekte Töte durch Wiederholung, weil wir uns die klammheimliche Sehnsucht in ihrer Oberhand nicht unbedingt so zugestehen, wie das Verweben von Qualität in seiner Quantität. Die Kunst dient als Vermehrung des Formenreichtums, wohl auch nur mehr jenen Depots die auf Akkumulation basieren. Da die Einzigartigkeit als solche, immer reproduzierbarer werden muss, bleibt nur mehr der Reiz die Räume in Bildern aufrecht zu erhalten. Transparenz ist hierbei bestenfalls der schreckenerregende Weg, sich das nicht vergegenwärtigen zu wollen.

Seitdem uns geclonte Tiere und Menschen die Phantasie an der Substituierbarkeit des Menschen selbst nehmen, bedeutet Originalität nur mehr den persönlichen Mangel öffentlich unter Beweis zu stellen. Das Denken erhält einen aus dem Selbstausdruck entstehenden Wert, der immer mit lernbarer Wiederholung gekoppelt sein muss. So bleiben Mythen heute nur mehr reale bzw. materiale Kopien des Rohstoffes selbst, nicht aber nachvollziehbare Modelle der persönlichen Möglichkeiten. Allein Künstler, wer immer die sind, enthüllen Geheimnisse der Inkonsequenz der Muskelbewegungen und versuchen Virutalität mit Einzigartigkeit in ein unsterbliches Modell der Selbstbehauptung zu deponieren. War ein Unicum vor geraumer Zeit noch ein Mensch, so bleibt es heute doch wohl nur mehr ein Likör mit anestetischer Wirkung nach zu wackerem Essen.

Verdauung als Gewohnheitsprinzip ist aber deshalb lebenserhaltend, weil uns die Prototypen ausgehen. War ein Philosoph noch ein fehlender Knopf am Rock, bleibt er heute nur noch eine zu lutschendes Dragee aus Angst vor der eigenen Existenz in seinen Wunschbildern. Die Unverrückbarkeit als soziales Ordnungssystem bildet die Schere zwischen messbaren Ergebnissen und Treppchen der Grenzerziehung. In sich wohnen heißt heute also vorwiegend Leben im Augenblick als Eigenart sich der Gemeinschaft zu entziehen. Die blanke Angst die eigne Reproduzierbarkeit in Frage zu stellen, hinterlässt die Spuren unseres Mediendaseins und kratzt an den Fassaden der eigentlich überwältigen Mehrheit an komplexen Lebewesen auf dem Planeten.

Sichtgüter kleiden also den Mut der Seele und verlocken zum Versuch an sich, trotz Widerstände im eigentlichen System. So bleiben Entscheidungen, die wir als ganze Person treffen, unterhalb einer Schwelle von Individuation und dem klein bisschen Ahnung das Wesen in einem Menschen unverwechselbar zu machen. Wenn ich bedenke, dass all dies sowieso von Natur aus geregelt ist, wirkt die Schäbikeit von Eigen- und Einzigartigkeit in einem digitalen Warenhaus geradezu richtungsgebend.

Obgleich Tippgeschwindigkeit
als Selbstbegrenzung des Ausdrucks,
ein Gestaltungsprinzip zu werden scheint,
bleibt die Tugend als Übung auf der Strecke.

Willkommen an Bord!
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© Dieter Telfser 2005

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