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Sunday, 3. April 2005
Avanti il Prossimo! — Verzeihen Sie die Störung, aber würden Sie so freundlich sein wollen den neuen Leitfiguren dieser Zeit den Vortritt zu lassen, ohne sich damit messen zu glauben? What brings the generation of predispositonal personalities to their concepts? — Next, Please!

© Dieter Telfser 2005. Avanti il Prossimo! — Verzeihen Sie die Störung, aber würden Sie so freundlich sein wollen, den neuen Leitfiguren dieser Zeit den Vortritt zu lassen, ohne sich damit messen zu glauben? What brings the generation of predispositonal personalities to their concepts? — <a href="http://telfser.com/stories/3508/">Next, Please!</a>

Bilder die uns in Figuren leiten, sind syntaktische Darstellungsformen, die von den üblichen Sprechweisen abweichen, um Ihrer Nachhaltigkeit Eindruck einzuverleiben. Das Spektrum ist groß, Ziel bleibt jedoch der gestohlene Dialog als Machttechnik, um jene persönlichen Muster in uns abzurufen, die wir als ständig fehlendes Teil eines möglichen Ganzen einfach nur verstehen wollen. Die daraus erlernbare emotionale Abhängigkeit schenkt jenen Glauben, den wir für die innerste Kruste – auch als Vertrauen bekannt – wiederholen. Man gibt das Stückchen hart erarbeites Selbst gerne an jene Persönlichkeiten ab, von welchen man überzeugt ist, sie würden es über Generationen vermehren und vor allem viel anschaulicher vermitteln können, als man selbst dazu imstande ist.

Alleine die Verständlichkeit ist zu wenig, denn nur eindringlich erfassbare Konzepte, auch als PPP benannt, bewirken als Gegenstand der Betrachtung die glaubhafte Verbindung von Körpern als Kunst, Philosophie als religiöses Vertriebskonzept und seelischen Fähigkeiten als Forschungsmodul. Michel Foucaults Modelle der Verteidigung rührten in gespickten Strukturen als Anlehnung an Tibetische Persönlichkeiten. Aber lässt sich nicht mehr als personifizierte Güte in fast natürlicher Qualität verbinden? Wären die biologischen und historischen Grundlagen nicht bereits seit der Antike die selben, gäbe es wohl auch weiterhin gewaltige Verwechslungen mit vegetativem Leben und sensitiven Pflanzen als organischer Zellbestand.

Die wohl nachvollziehbarste Form von »Macht« ist jene nach Max Weber:
»Jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel, worauf diese Chance beruht.«
In den meisten aktuellen Definitionen und Darstellungen geht es aber um verschiedene Formen und Techniken der Einflussnahme innerhalb kleiner oder größerer Gruppierungen. Dass jemand auch Macht über sich selbst gewinnen könnte, dokumentieren Kreationen wie »Selbstbeherrschung« oder »Körperbeherrschung«. Bemerkenswert finden viele jene mentale Qualität über den eigenen Körper, die über das Können der indischen Yogis bebildert, bzw. in Tee- und Salzform zugänglich gemacht wird.

Da sämtliche Leitfiguren welcher Art auch immer auf suggestiv angelegten Techniken derer Veränderung basieren, möchte ich einladen jene so »neu« ausgeschöpften Gedanken, die man von Dekade zu Dekade zu essen glauben soll, einfach schneller hinzunehmen, anstatt sie mit einem persönlichen Konzept des Selbstbildnisses zu vergleichen, in der Prüfung ob man dem Bild der Figur denn gerecht werden könnte. Die daraus entstehende Verunsicherung führt zu eklatanten Verzögerungen in der Entwicklung der humanen Spezies und ich bin nahezu verwundert über die Zähheit von Mitmenschen und ihren teilweise konservativ zitierten Satzungen, die ein Muster halten welches nie wirklich fertig gezeichnet werden kann.

Dass große Ideen immer ein Teil von einem nie fertigen Konzept bleiben werden, halte ich weder für erwähnenswert noch besonders zielführend, um zu verstehen, dass eine prädispositionierte Persönlichkeit immer nur nach dem eigenen genetischen Bild handeln kann; — nicht aber dazu befugt ist, auf Grund des Alters der jeweiligen Zellinformation auf den kollektiven Wahrheitsgehalt der Gedanken zu pochen. Ich wäre verzückt, wenn bestimmte Lebenskonzepte und -haltungen nicht ständig zu Papier und Schirm diskutiert werden müssten, sondern sich gegenseitig im zwischen und -menschlichen mehr und eindeutiger vorzeigen würden.

Dadurch gäbe es wesentlich schneller die Möglichkeit umfassender voneinander zu lernen, als einem bestimmten Formulierungsbild auf die Sprünge zu helfen. Es hätte zudem den Vorteil, Farben und Vielfältigkeit im Austausch auch wirklich mehr als nützlich und vor allem für andere erlernbar zu machen. Das kann in Ruhe und vor allem in gleitsichtigen Modellen sehr gut einfach nebenbei passieren, ohne zu glauben man müsse neue Fakultäten gründen, um Universitäten zu refinanzieren. Sollte es noch Studierende geben, die nicht nur mehr ihr Papier am Ende brauchen, bitte ich sie, sich jenem sozialen Konstrukt zu stellen, welches freie Forschungsarbeit mit faktischen Fatalismen etwas mutiger entgegenpolt.

Freie Gedanken, wenn auch unter kommerziellen Prämissen, entstehen vorwiegend im sich ständig veränderbaren und mutierenden feinstofflichen Austausch miteinander! Um so bedauerlicher finde ich es, dass wir die älteren geistigen Väter, wahrlich zum alten »Meissen« geben und uns deren Fülle und Volumen, die ja nur viellichtiger und gegorener denn je präsentiert werden könnten, mit arroganter Gelassenheit nebenbei liegen lassen. Viele Konzepte und Wissen werden deshalb abgelehnt, weil jene einem neuen Zeitgeist bzw. –bild gar nicht mehr entsprechen wollen. Das kann nicht mit einem Generationskonflikt abgegolten werden, ja geschweige denn auf digitale Mechanismen der Publikationsvielfalt abgelegt werden.

Es gibt, gab Regeln und einfache mathematische Phantasien in unserer Gesellschaft, die heute flächendeckend nur mehr als bilanzierte Kommastellen Rechnungen zieren dürfen, damit die Umwelt etwas mehr zum kompostieren hat; — sollte dies das Portable Document Format in Zukunft überhaupt noch erlauben. Vielleicht brauchen wir neben der banalen Distillierfunktion des Produkts, auch eine Kompostierfunktion von AS, damit wir wertbare Gedanken doch mehr als nur »intelligent« und »übergreifend« verfügbar machen und dabei nicht einmal fermentieren.

Das Schlussbild könnten die Vereinigten Russischen Emirate mit ihrem äußerst natürlichen Bild zur medialen Opulenz liefern. Immerhin sind in jenem Land noch Werte erhalten, die in den Medien nicht erwähnenswert genug sind, und somit auch noch weiteren Generationen als Leitbild dienen können. Mir gefällt deren Haltung zu Wolle und den wärmenden Metaphern ohne internationalen Verklumpungen wirklich auf die Schliche kommen zu müssen. Es ist deren Eigensinn im Bewusstsein, dass die Mutter wohl auch kommerziellen Nutzen haben kann, aber nicht unbedingt haben muss.

Während man in Europäischen Breiten immer mehr »intime« und private Inhalte à 10% Happen den Medien vorwirft, behält man sich das Recht auf Unberechenbarkeit dort noch vor. Die Entscheidungsgrundlagen basieren eben nicht auf die Verwirklichung eines YottaZiels, als vielmehr auf das Sammeln von Resourcen für alle möglichen medialen und politischen Träger. Ich finde dies ein wesentlich sympathischeres Konzept, als die absolute Definition von richtungsweisenden Bildern in Form von Personen, die miteinander für ein gerade eben entstandenes Konzept neu angeordnet in einem anderen Licht posieren.

Die nächsten Konzepte von Persönlichkeiten auf der Rampe und am Drücker werden also nicht auf Grund des genetisch überlieferten Materials geliefert, sondern auf Grund der Vielfältigkeit in einer physischen Einheit ständig neu definierbaren Kraft und Dominanz. Man bezahlt mit persönlichem Unwissen und es wird wohl sehr viele mediale Clones dazwischen brauchen, bis man persönliche Vielfalt nicht länger mit affichierten Farben verwechseln wird, egal ob sich jene nun in Purpur, Weiß, Orange oder Taubenblut kleiden.

Persönlich wünschte ich mir den gesamten Zyklus nur etwas schneller!
Es lange weilt, wenn man sich dazu noch selbst zitieren muss.

Next, Please and Keep very Fast Forward!
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© Dieter Telfser 2005

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