Reteid Resflet*24 Open Sources 7.3
Friday, 30. April 2004
Gestalter als human-degeneriertes Auslaufmodell

Wenn man bedenkt, dass die meisten von uns mehr Tasten zupfen, als Erde in den Händen halten, ist es kein Wunder, dass unsere Körper nicht mehr artgerecht gehalten werden können. Das sich dies rückgekoppelt wieder auf unsere Arbeit auswirkt, ist, glaube ich, nicht erwähnenswert. Schreiben tue ich das heute, weil ich einfach merke, dass die enorme Vergeistigung bei allen digital orientiert denkenden Menschen eine humanistische Verfremdung annimmt, die mal kurz angelockert gehört. Ich bin hie und da verwundert darüber, dass meine Mitmenschen auf der Straße voreinander erschrecken, weil sie sich in ihren Augen nicht mehr als Menschen erkennen und nach möglichen Koordinaten suchen.

Die Bemessungsgrundlagen hierfür dürften vor allem in Wien, wo ich derzeit weile [aber nicht nur dort], Status bzw. die daraus resultierende sexuelle Paarungstauglichkeit sein. Ich war schon zu meinen schillernden Zeiten erstaunt über das Faktum, dass man mit banalen Farbcodes und der schlichten Nummer zu klein als attraktiv empfunden wurde. Tiere im Vergleich schnuppern zu Beginn mal und können sich dann riechen oder eben nicht. Erst danach kommt die eigentliche mögliche Annäherung. Verkehrt finde ich's grad bei den Humanos, da die ja nur mehr nach synthetischen Pheromonen duften und ihre sexuelle Kodifikation über die Marke eines Duftherstellers umleiten. Das heißt dann im Endeffekt sauber mit Duft oder dreckig, weil ungepflegt.

Was die eigentliche Pflege außen bedeutet, kommt tatsächlich in einen inneren Tauglichkeitsvergleich, denn schließlich hat man entweder das Geld oder eben nicht das Geld für die notwendige Darbietung der Hygiene. Dass die Hygiene heute mehr Dermatologen zu schaffen macht, als wir denken, spricht man allerdings nur unter Fachleuten, denn in Wirklichkeit sind wir zu total und zu total sauber. Dass man sich dabei nicht mehr riechen kann, ist eine logische Konsequenz, denn sogar die sogenannten Naturdüfte haben meistens nur mehr einen Anteil von 30-40 % neben dem üblichen Benzol als Strecker des eigentlichen Inhalts.

Ich ziehe gerne die Parallele zur Gestaltung, denn auch dort ist das Produkt kaum mehr riechbar, da neben Unmengen Postscriptmethyl, Schlagschatten und Kollagen kaum mehr die Silberanteile der Photos dahinter zu sehen sind. Man kann sich auch gar nicht mehr vorstellen, wie die Dinge denn entstanden sind und wer das wohl gemacht haben könnte. Dass wir tatsächlich Pixel gegen Silber verkauft haben, ist eine alte indianische Blödheit. Zumindest haben die ihre hohen Güter auch um Feuerwasser verkauft und blieben besoffen zurück.

Auch unsere Immunologie hat es gar nicht mehr drauf, mit etwas Dreck in den Speisen umzugehen, denn alles ist dermaßen sauber und gereinigt, dass man es tatsächlich nur mehr durch den Darm schleusen muss. Dazu braucht man dann wieder Unterstützung von Außen bzw. von der Apotheke, da die freien Radikale mit Vitamin E unbedingt wieder zu solaren Sichtweisen gebracht werden. Der letzte Schrei scheint ja DHEA fürs definitive Jüngerwerden oder einfach Ascorbinsäure nebenbei als Häuferl unter die Zunge. Naja, dass es einen Haufen "Schmonzes" in der chemischen Wirtschaft gibt, beweisen die Marken für die dazu kodifizierten Wehwehchen. Da werden Männer als Hypochonder bezeichnet und Frauen als die Belastbaren, aber dafür Weicheren in unserer Mitte. Wer hält für wen eigentlich mehr aus, frag ich mich dabei?

Der Hund liegt in der Unnahbarkeit durch zu langfristig materialisierte Gedanken. Wir wollten mehr, haben uns aber dafür weniger gegeben. Da müssen wir uns tatsächlich mit Luxus auseinandersetzen, müssen uns zwischen Windows und MACOS entscheiden, obgleich die Mädelsjunx das wirklich längst auf eine Schiene gebracht haben könnten. Letztendlich finanzieren wir deren Entwicklungsabteilungen, damit die wieder deren Marketing darüber recyceln. Ist das denn guter Mist? Kann man damit düngen? Ich weiß es nicht, aber vielleicht jemand anderes. Ich glaube sogar, Steve Jobs fungiert nur mehr als visueller Mentor eines Pyranhaplans.

Vielleicht müssen wir einfach genauer prüfen/wissen, was wir brauchen:

Mein Vorschlag derzeit:

Forest auf Radio Ambient oder
Limbik Frequencies
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© Dieter Telfser 2004

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. . . . Dieter Telfser 2020
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