Reteid Resflet*24 Open Sources 7.3
Thursday, 29. April 2004
Adobe’s Level 7 und die grünen Eier - Haute Postscript Destillate für extra viel Workflow dazwischen

Dies ist ein kleiner Beitrag für jene Gestalter, die vielleicht ebenso wie ich, hie und da gezwungen werden, druckbare PDFs an Drucker zu versenden bzw. die eigene Verantwortung denen in keinem Fall übertragbar machen zu wollen. Adobe selbst klingt mittlerweile recht freundlich am Telefon und man kommt sich fast vor wie in der Identifikationsabteilung des Innenministeriums. Zudem machen die Mädelsjunx ja tatsächlich Schluss um 5, wie eben echte Drucker früh aufstehen und dann zu einer "gscheiten" Feierabendzeit nach Hause wollen.

Mich ärgert Adobe, obgleich die echt guten Standard zu Microsofts Produkten nebenkoppeln. Ich bin mir nicht sicher, ob die gebändelt haben, oder ob beide Firmen nicht eigentlich mehr ihren Standards gehorchen als jenen der reizenden Telefondamen in den Callcenters. Wahrscheinlich haben die das Gefühl, sie sitzen in einem Tower und lotsen Landeanflug LH 737 nach Tokio um, weil gerade was defragmentiert ist. Man weiß es nicht, denn genau lässt sich sowieso nichts ergründen. Motzen macht aber echt Luft in der Lunge und führt auch gar zu neu hochkommenden Gedanken für tatsächlich brauchbare Schöpfereien.

Wieso müssen wir uns mit JPG3, 4 oder sind die schon bei 5? (immerhin haben sich die mal als Gruppe bezeichnet: JointPhotograficExpertsGroup = JPEG) herumschlagen und uns den Schnaps nehmen lassen, weil die das auf Postscriptmethyl reduzieren wollen. Ganz verstehe ich das nicht, denn es ist ein direkter Affront an alle, die ihre Arbeit gerne und lieb mit Verantwortung und eben Herz machen. In Zukunft dürfen wir also nur noch herumdraggen, Schriften um 3.000 Euro kaufen und dann noch PDFs daraus generieren. Ja, wo bleibt denn da der gute Marilleler, den ich aus meinem Heimatdorf kenne? Immerhin braucht es für die gute olle Marille echt guten Boden, der sich über viel Pflege heranbilden muss. Dann braucht man noch Glück mit dem Wetter und wenn's dann ganz gut werden soll, den richtigen Kupferkessel. Muss ich mein Wissen über Kupferkessel vielleicht in deren Level 3 einbinden, damit die lernen, dass Zink gar nützlich sein kann.

Eine Nebenerscheinung von fliegenden Dokumenten, die gschwind gebrannt werden, ist, dass niemand niemandem nichts mehr wirklich gibt, sondern Teil unser aller Arbeitsprozessabläufe wird. Es kommt mir wie der schmissige Effizienzflug einer Turboprop Maschine vor, die gerade mal einen Gipfel mitstreift. Was tun also mit dem Standard im Prozess? Verstehen wir uns alle besser, nur weil wir Standards im Dialog verwenden? Ist es tatsächlich nicht so, dass wir systematisch verblöden, da wir uns ja ach so gut zu verstehen glauben? Ist es nicht interessanter komplett aneinander vorbeizureden, um jedes Mal eine mögliche neue Basis auszuhandeln, so wie das früher Obst- und Gemüsehändler am Markt gemacht haben? Wieso brauchen wir uns so gut zu verstehen? Geht denn dabei das wirklich vitale Leben nicht wirklich an uns vorbei?

Ein Prozess als Ablauf ist zudem immer nur der Weg im mathematischen Algorithmus angedeutet. Die Formel dazwischen zeigt nur mögliche Aktion, die aber nicht unbedingt zur Interaktion führen muss, da man sich ja wiederum gar auch über den Algorithmus verstehen kann. So weit ich von meiner Matheprof weiß, liegt die Kunst der Mathematik in der Kombination von Intuition und der Kombination selbst. Die war echt lustig, obgleich ich nachsitzen musste.

Die Eier ohne Marketing liegen also durchaus noch im Verborgenen, und vielleicht schaffen wir es ja dann, vitale Typografie (wo sich jeder Buchstabe an die Hypophyse gekoppelt immer neu generiert) und etwas gschwindere G9Computer auf/unter unseren Tischen zu haben, ohne die Tiefe auf unseren Flachröhren zu suchen.

Frohe Ostern allerseits!

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