Reteid Resflet*24 Open Sources 7.3
Friday, 14. July 2006
Multiple Melts! — Entindividualisierung in ihren persönlichen Konsequenzen. Über die stetige Verblassung von Charakter und den »Skill«, seine Autonomie zelebrieren zu müssen. Visuelle Sogeffekte als begleitende Utilitarismen im Zerfall von traditionell bürgerlichen Bindungen. Arbeitsteilung gegen Redelegation vor der Kamera. — Communities beefing Pluralities merging Policies!

© Dieter Telfser 2006 — <b><a href="http://telfser.com/stories/4629/">Multiple Melts!</a></b> — Entindividualisierung in seinen persönlichen Konsequenzen. Über die stetige Verblassung von Charakter und dem »Skill«, seine Autonomie zelebrieren zu müssen. Visuelle Sogeffekte als begleitende Utilitarismen im Zerfall von traditionell bürgerlichen Bindungen. Arbeitsteilung gegen Redelegation vor der Kamera! — Communities beefing Pluralities merging Policies!
»The Needs of the many outweight the Needs of the few« ist eine szenografisch gut ergründete inhaltliche Aussage im Star Trek Universum. Sie entspringt der Gewichtung von »Pleasure and Pain« [PAP], die seit der Ergründung von ethnischen Konzepen den politischen Zielvorgaben vor die Pferde gespannt werden. Mit dem Prinzip des Nutzens ist das Prinzip gemeint, welches jede beliebige Handlung gutheißt und/oder missbilligt, die eine Gefühlseigenschaft in ihrer Empfindungsfähigkeit nacherzieht, bzw. als persönliches Erfahrungsgut manifestiert.

Die Formen und Richtungen von heute skizzierten Charakteren entspringen einem See an Geschichte und darauf schwimmenden Musterblättern. Auch ob das Analytiker seit Beginn des 19ten Jahrhunderts versuchen aufzuzeigen, bleibt die Eigenart von Menschen seinem Eigennutzen immer noch unterlegen. Dies obgleich der Vorgang der Individualisierung ein im Grunde »positiv« bewerteter Vorgang ist, zumal die Volksdummheit als solche nicht mehr zentral steuerbar sein sollte. So hebt das pluralistische Prinzip von freundlich, friedlicher Koexistenz verschiedener Ansichten und Stilen den immer größer werdenden Gegensatz zu totalitären und radikalen Ideologien erst hervor.

Es scheint, als würde das filmisch am meisten dokumentierte Gefühl von »Gut« und »Böse« in seinem Herden- und Hordenkontext bunte Früchte hervorgebracht haben. Die Verwunderung ist groß, zumal ich feststelle, dass Autonomie gleich Autarkie ihr Filmmaterial, sprich: die Realität ausgeht. So werden Bücher zu Autobiographien und auch einst romantische Liebeskonzepte unfähige soziale Beziehungsfelder, die nach Behandlung statt Leben suchen. Die Weiterentwicklung der Spezies ist längst an Labors abgegeben, und so zeichnet auch die visuelle Industrie vorwiegend in amorphen Zellen hochgeistige Ansätze nach, die kein Tier je riechen wird können.

Entindividualisierung ist also jene Tendenz, die ihre Vorgänge von kaum mehr nachvollziehbaren sozialen Bindungen nutzt, um den existentiellen Wunsch nach Selbsterfahrung und Lernen in der Gruppe einem »normalen« und persönlich abstrahierten Vorgehen gegenüberstellt. D.h. die kompensierbare Schwäche wird zum Gruppenleidensvorgang, welcher erhöhte Gewaltbereitschaft aufzeigt und sich selbst seine Zeichen in einem Gruppenbild setzt, um das Gefühl vermittelt zu bekommen, selbst am Gesamtbild beteiligt zu sein. Der Wunsch nach aktiver Normalität, um irgendetwas seiner persönlicher Komplexität und Unergründbarkeit entgegenzusetzen ist größer denn je, obgleich im Grunde Großteil der Gesellschaft noch das Gegenteil tun. Bis auf jene, die sich das eben nicht mehr leisten können.

Daher sind moderne Universitäten auch keine physischen Arbeitsstätten mehr, sondern romantische Ideenzüchter am besten ohne Dornen im Auge. Auch On- oder Offline Communties stellen sich dem Zyklus als Vorbereitung für eine neue Volksbewegung, die man heute marktgerecht als »Freakaden« bezeichnet. Die Mutlosigkeit ist teilweise deshalb so fest verankert, weil die starken Hände von Medien in gefinkelten politischen Händen eben bestenfalls nach Just-In-Time Aheads verlangt und fast darauf basiert. Dass diese Unterstellung eine im Grunde von der Straße erfühlte ist, belegen aber stetig radikaler werdende Spitzfindigkeiten und Nasalitäten in den im Grunde seriösen Infokanälen.

Manchmal habe ich das Gefühl, als würden sich die Interviewpartner gerademal wie zwei Hunde anbellen und dann selbsttätig wieder an der Leine aus dem Newsroom geführt. Das Phänomen kommt wohl nicht aus Europa, ist aber in Europa besser nachzuvollziehen, als in jenen Ländern die sich an von Menschen gemachte Medienerstattung gar nicht mehr erinnern. Dazu erwähne ich, dass man in Europa zwar keine Schulden teilen kann, es aber noch ein langer Weg sein wird, Synergien daraus zu schöpfen. Das bunte Gruppenziel verspricht ja Stärker in der Einheit, Größer im Pluralismus und Fähiger im Wertschöpfen zu sein. Der Vorgang der Verblassung entsteht also nicht nur nach dem Wunsch von realen Kontrasten, sondern unterliegt gar einer modischen Bildersprache:
© Dieter Telfser 2006 — <b><a href="http://telfser.com/stories/4629/">Multiple Melts!</a></b> — Entindividualisierung in seinen persönlichen Konsequenzen. Über die stetige Verblassung von Charakter und dem »Skill«, seine Autonomie zelebrieren zu müssen. Visuelle Sogeffekte als begleitende Utilitarismen im Zerfall von traditionell bürgerlichen Bindungen. Arbeitsteilung gegen Redelegation vor der Kamera! — Communities beefing Pluralities merging Policies!
Im Ergründen was wer nicht tut um Zeitreisen als freundliche Naturerfahrung nicht gleich als omnipotente Glücksendlösung plakatieren zu müssen, kam ich recht schnell auf technische Konzepte: Clustering, sprich die Ermittlung und Analyse von Gruppen und ihrem -verhalten in einem Zusammenhang, erschöpfen sich wohl in der notwendigen Ordnung und Ortung von Vektoren selbst. Das multivariable Prinzip von verteilten Zufallsvariabeln bildet wohl die wahre Dimension eines Vektorraumes. Ein Cluster bleibt also, wie die Menschen vom All beobachtet, nur eine Anhäufung von Punkten, die untereinander einen berechenbaren Schwerpunkt zu ihrer eigenen und persönlichen Distanz erforderlich machen. Das Ziel bleibt also eine metrische aber auch philosophische Abstraktion in der Ermittlung von Hierarchien bzw. deren faktische Gefühlselastizität.

Begriffe wie Können und Müssen werden also neuronalen Prinzipien untergeordnet, die gar über Leistungsvermögen, bzw. über die Kapazitäten selbst Auskunft geben. Die vielfältigen Blickwinkel bzw. einst individuellen Ansichten unterordnen sich also ihrem eigenen Vorteil bzw. Nutzen. Das ergibt zwei Enden und zwei Anfänge und schwächt die Bildverwaltung im menschlichen Gehirn. Optionalität ist also ein gehyptes Endprodukt, das die industrielle Revolution für die gewaltigen Massenbewegungen benötigte. Allerdings hatte man damals weniger Bild und Text, zumal die Vorstellungen wesentlich gefühlsechter an die »Universitäten« kamen. So bilden virtuelle Gemeinschaften heute auch den steuerbarsten Religionsersatz, zumal zentrale Konzepte nach wie vor in sich selbst erschöpft werden wollen. Die dazu eingesetzte Gewalt ist also ein faktischer ungenutzer kultureller, aber auch wirtschaftlicher Überschuss.

Dass man das heute als Extrem bezeichnet, liegt an der Empfindungsabstumpfung, die nach wie vor Hauptthema von weltbewegender Wertschöpfung bleibt. Verwirrend ist hingegen die Beobachtungsgabe der Empfindungen selbst, die in ihrer verklumpten Verholzung erst wieder ihre biologischen Muster sucht. Jene Raster ermitteln die Netzwerke von Organisationen die sich partout nicht mehr auf einen Nenner bringen wollen, um ein überirdisch Gesamtes auf die Straße zu katapultieren. Somit ist Schmerz und Leid wieder sichtbar und wenn auch nur über einen Bildschirm zumindest näher und ferner denn je. Die daraus zwangsläufig resultierende Apathie nimmt jene Butter vom Brot, die einst Freude am Austausch also bilateralen Handel bewirkte. Das Treffen zählte und nicht die Anwesenheit der Security oder Schreiber.

Es lässt sich also kaum behaupten, dass das richtige Mischverhältnis eine friedliche Gewichtung ausmachen wird. Vielmehr degenerieren die Zutaten in ihrem persönlichen Erlösungsmodell zum eigenen Motivationsprotest. Ein visueller Streik der zentralen Hypophyse wäre eine Möglichkeit, Nutzen und Kosten, Glück und Leid, Vor- und Nachteile oder alle sonstigen bipolaren Messvorgänge auf deren Sinnlosigkeit zu umschreiben. Ich denke es bleibt uns nicht erspart, den Sinn alltäglich neu zu ergründen, ohne deshalb auf die zwei Enden verzichten zu müssen.

© Dieter Telfser 2006 — Multiple Melts! — Entindividualisierung in seinen persönlichen Konsequenzen. Über die stetige Verblassung von Charakter und dem »Skill«, seine Autonomie zelebrieren zu müssen. Visuelle Sogeffekte als begleitende Utilitarismen im Zerfall von traditionell bürgerlichen Bindungen. Arbeitsteilung gegen Redelegation vor der Kamera! — Communities beefing Pluralities merging Policies!

Alles ist Möglich, auch wenn es niemand braucht.
Der Stoff ist sein bester Motor, auch wenn ihn alle haben.
Persönlich ist also dann persönlich, wenn die Empfindung gelebt wird.
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© Dieter Telfser 2006

Persönlich empfinde den Prozess mit zunehmend stärker ausgeprägten Persönlichkeitsbildern und gar witzigen Darbietungen als eine ziemlich verdrossene Verschleierung jener Inhalte, die eigentlich den Wunsch zu Glück im Inneren vermitteln sollten. Die Gruppenromantik als zelebrierte und fast vereinheitliche »Jagddisziplin« irritiert jene die sich suchen, aber auch jene, die sich bereits gefunden haben und im Grunde nur die Interaktion zueinander wünschen. In Bewegung zu bleiben bzw. den Vermischungen der Zeit, seinen eigenen Charakter entgegenzuhalten, ist doch genauso nur eine religiöse Verbilderung wie jene, die die Pop-Industrie im Grunde nicht mehr schaffen kann. Also, irgendwie kommt mir die Bourgeoisie abhanden!

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