Reteid Resflet*24 Open Sources 7.3 |
Saturday, 15. October 2005
EnUnSpeeding Life! — Entschleunigung durch mehr Sichtbreite im Alltäglichen. Über die Kunst des Langsamen Verschnellens als Quervergleich zu technischen Schritthaltern. Mehr humane Taktfrequenz für weniger Divolution. — Unsere Hennen fühlen sich wohl am Land!
dieter
00:15h
Es ist schwer zu Erfinden was am Simplen, Einfachen, Verlangsamenden Konzept so wichtig ist. Alleine das Wort »Entschleunigung« müsste reichen um verständlich zu machen, dass Speed im wahrsten Sinne eben bestenfalls zur oberflächlichen Verschließung von Nervensträngen führt. Aber was ist dran an der bewussten mit gutem und langsamen Gewissen statt findenden Lebensprioriät? Ich zweifle an der Herkunft des Modells; viel zu ungesund scheint es mir über den Ozean gewachsen. Ich mag es nicht ein Gedankengut als Sachgut auf der Strasse zu wissen, zumal Wissenschaften heute ja einfach nur Erklärungsmodelle, und keine konkrete Marktgewichtigkeit haben dürfen. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, eine Verallgemeinerung zu diesem Thema macht deshalb Sinn, weil es der persönlichen Motivation darüber nachzudenken einfach besser nachkommt, als die in Ihren Prinzipien verleugnete Form an »Easyfying Complexity«. Basically it is not simple, to be and live Simplicity. Das hat schon Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen bekleidet. Ich täte mich allerdings auch noch schwerer das Thema unter einem dynamischen Aspekt beleuchten zu wollen, denn was ist Neu an dem Faktum der Unergründlichkeit von humanem Verhaltensweisen? So sagt z.B. die Tochter von Marlene Dietrich über Ihre Mutter: »Der Filmstar Marlene Dietrich war ja immer nur die Person im Spiegel, aber nie sie selbst. Sie war eine ganz normale Schizophrene.« Marlene Dietrichs Wille sei phänomenal gewesen. Trotz ihrer zahlreichen Liebhaber hat meine Mutter Sex gehasst. »Aber jeder ihrer Liebhaber wollte sie zu seiner Ehefrau machen.« Ich habe die Liebhaber meiner Mutter immer bedauert. »Geliebt habe ich meine Mutter nie. Ich habe sie als Darstellerin respektiert. Sie war brillant. Sie war faszinierend.« Ich persönlich schließe daraus, dass hinter einem Phänomen, also immer eine ausgeprägte Willensmotorik mit Weltsensorik und seine autarke Erhaltung steckt die zur beabsichtigten »Wesenschau« notwendig bleibt. Die Geschwindigkeit bricht in diesem Falle also seinen realen Winkel durch eine Unnachvollziehbarkeit für andere. Unnahbare Kühle als stoisches Disziplinmodell mündet zumindest politisch gesehen, meistens in einer Art Neoflorealismus. Spannend finde ich dabei, dass sich jene Versprechung selbst mit azyklischen Modellen von High- bzw. Low Politics verspricht. So bleiben durchaus relevante Modelle aus der Klinischen Psychologie, die über dessen Verbreitung durch Coaching via NLP via overwhelming Crispality, sprich Führung durch Technik auf der Strecke. Aber ich versuche mir das mal mit simplen Worten klar zu machen: Vorsprung durch Technik bedeutet also nicht mehr auf den notwendigen Vorsprung im Leben eingehen zu müssen? Ruhe durch Wissen als Einsicht in seiner gelassenen Ausübung, weil man es ja weis? – Anderen vielleicht vorbehält? – Politisch damit abgrenzt? – Back to the Roots dazu sagt? Verlangsamung in all seiner bodenständig anmutenden Vernunft ist aber gar nicht immer Ziel des Versuchs sein Leben durch eine Art Vivez et Laissez Vivre in gelenkigere Bahnen münden zu lassen. Viel mehr habe ich den Eindruck, es ist ein tröstendes Wort, ausgerichtet auf körperliche, geistige, seelische, und materielle Befindlichkeit in einer Zeit von Hypervitaminosen, Experimentalitäten, Bossalitäten, Allokationismen, Superluminalismen Superhumanismen und sonstigen Rhizomen bzw. Hyperverknotungen. Wichtig dabei empfinde ich aber die Erkenntnis, dass durch den gewünschten Abstand von realen »Miseren« kein Abstand als vielmehr eine Verfremdung der realen Situation eintreten muss. Versucht man z.B. dem Thema »Dreck« auszustellen, stört dies empfindlich das Gleichgewicht von Vorgaben und persönlichen Zielsetzungen in seiner Umsetzungsdynamik. Die verstrichene Zeit, oder ein entfernterer Ort wirft also nur ein anderes Licht, aber keine andere bzw. verändernde Erkenntnis dazu. Das halte ich für einen der größten Trugschlüsse der heutigen Zeit, samt seinen fatalen Folgen: very en vouge als magischer Lösemittelbegriff »Outsourcing« oder »Global Sourcing«. Geht man davon aus dass wir uns über Photonen zum Fortschritt animieren lassen bzw. jene elementare Anregung über Licht auch als persönliche Wahrnehmung für uns nachempfindbar, bzw. nutzbar machen wollen, haben wir tatsächlich noch viel vor uns. Überflutet von esoterisch bzw. tibetisch angehauchten Konzepten messen wir heute Auren in km/h und wundern uns nicht über eine praktisch vollkommen enthobene Funktion solcher Ergebnisse. Zeitdruck wird als Showeinlage dann zur Motivation von »Emsigen« benutzt, wenn sich dualistische Erfolgszeichnungen nicht mehr ablichten lassen. So ist Luminal Speed derzeit auch der nachgeschriebene Beweis für persönlich definierte und gestaltete Existentialität. War Verantwortung noch das unkatholische Modell von »Nicht-Schuld« bleibt sie in direkter Bemessung zur eigentlichen wirtschaftlichen Brauchbarkeit. Es ist fast so als würde die Kirche noch nachhaltige Buchhaltungskurse predigen um die globale Verantwortung zumindest etwas auf »Even« zu stellen. Die daraus gewonnene neu geglaubte Dimension an Zeitqualität, welche in seiner räumlichen Ausdehnung längst schon die vierte Zeitdimension überschritten hat, gewinnt also durch die Undurchsichtigkeit ihrer Berechenbarkeit immer mehr an sozialer Gewichtung. In Wirklichkeit liebäugeln die einzelnen von Natur aus ja gleich berechtigten Raumdefinitionsgrößen mit einer objektorientierten Dynamik welche eine Gegengewichtung in der Natur der humanen Spezies selbst sucht. In diesem Falle definiert sich Geschwindigkeit bzw. seine Entschleunigung durchaus als das Verhältnis von zurückgelegtem Weg und der dafür in Zeit bezahlten Qualität. Eine Geschwindigkeit kann also nicht immer direkt und mit physischen Konzepten gemessen werden. Die Motivation für mehr Offenheit bleibt also das dezentrale Erleben der Veränderung des Zustandes für sein persönliches Umfeld. Wiederholt man jenen Gedanken in seinen einzelnen Wunschsegmenten, erleben wir derzeit eine weltweite große Bitte um mehr Veränderung eines Gesamten, ohne die Einzelteile dabei zu vergessen. Man könnte auch Massensynergie dazu sagen, oder vielmehr Apoliktika auf Eis mit dem Quäntchen mehr Durchdringlichkeit. Mehr oder weniger bleibt aber jene Situation der gegenseitigen Demaskierung übrig, die ich persönlich zur Genüge aus »The Unaesthetic Face in Love« kenne. Dahinter ist also im Stillen mehr als davor, damit das Offene seinen Aspekt der Überraschung in seiner Technik nicht verliert, oder gar mindert: »Isn’t it nice, when your Network works with you?« Die Motivation bleibt also einer zentralen Idee von Zugpferdtechnik vorbehalten. Ja, und natürlich geht so etwas nur langsam, denn würden wir annehmen Gentechnik und Internet wären die modernen Peitschen für die schnellere Umsetzung von Materie, würden wir als normale Menschen wohl ziemlich teintlos daherschauen. Theoretisch müssen wir einen Großteil unseres Handelns gar nicht verstehen, um uns selbst jene Aktionen zu setzen, die wir uns auch glaubhaft wieder vor die Nase setzen. Polaritäten wie Wissen durch Unwissen auf die schreibende Presse umgemünzt, bedeutet aber nur mehr die Wahl der Mundart so zu setzen, dass sie der gewünschten Emotionseinklage auch entspricht. Der Charakter als Glyphe ist ja deshalb heute autoadaptiv weil wir mehr zusammenzählen als dividieren. Eine Allianz in diesem Millenium bedeutet also nicht einen wirtschaftlichen Zusammenschluss erträglich zu manifestieren, sondern ihn als Community für agilere Ziele erneut zu streuen. Selten kommt dabei eine Unternehmenshaltung zu Tage als vielmehr der persönliche Wunsch der Erleichterung im wahrnehmen der eigentlich wirtschaftlich anzugehenden Themen. So bleibt eine Star-Alliance eben der Wunsch nach den Sternen, die uns das Überleben sichern, weniger aber die Sterne selbst. Den Rest halte ich für »Börslerei« mit etwas Corba. Da haben wir den Salat: /% story.backlinks %> |
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