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Saturday, 1. May 2004
Neurodermitis — Ein Algorithmus um 7€ für die Apotheke

© Dieter Telfser 2005 — Neurodermitis - Ein Algorithmus um 7€ für die Apotheke.
Die Neurodermitis ist eine »unheilbare« chronische Hautkrankheit, die sich durch rote, schuppende, manchmal auch nässende Ekzeme bemerkbar macht. Weitere geläufige Bezeichnungen für die Neurodermitis sind: atopisches Ekzem, atopische Dermatitis und endogenes Ekzem. Sie tritt in der Regel das erste Mal bei Kleinkindern auf, aber auch Jugendliche und Erwachsene können noch an Neurodermitis erkranken.

Bei den meisten betroffenen Kindern verschwinden die Symptome mit dem Älterwerden, sodass von den ursprünglich Betroffenen im Erwachsenenalter 70% beschwerdefrei sind. Die N. wird immer häufiger beobachtet. Ca. 10% der Kleinkinder leiden daran. Aber auch nach langen symptomfreien Zeiten kann es wieder zu Krankheitsschüben kommen.

Der Name atopisches Ekzem macht dabei sehr deutlich, dass die Neurodermitis nur schwer einzugrenzen ist. »Übersetzt« bedeutet der Begriff lediglich »krankhaft veränderte Haut«, also eigentlich nichts. Entsprechend vielfältig sind die Erklärungsversuche der Wissenschaftler und Ärzte und auch das Erscheinungsbild der Erkrankung.

Durch die Verwandtschaft der Lunge mit der Haut kommt es bei Neurodermitikern auch oft zu Asthma. Das Hauptproblem für die Betroffenen ist der starke Juckreiz. Auch die soziale Komponente kann gravierend sein, da Betroffene ihre Erkrankung oft an Händen und auch im Gesicht haben. Da der Juckreiz zu den stärksten Reizen des Menschen gehört und dieser besonders nachts stark ist, kommt es oft zu Schlafdefizit insbesondere bei Eltern betroffener Kinder. Die daraus entstehende gereizte Stimmung innerhalb einer Familie belastet das Kind, welches dadurch einen verstärkten Juckreiz verspürt. Zur Linderung wird oft mit Kortison behandelt. Seit kurzem verfügbare Salben [z.B. Protopic, Elidel] ermöglichen vielen Patienten eine Beschwerdefreiheit ohne Kortison.

Die Erkrankung tritt meist in Schüben von unterschiedlicher Dauer und Stärke auf. Durch die oft ohne erkennbaren Grund auftretenden Krankheitsschübe, die aus ebenso unerfindlichen Gründen irgendwann wieder enden, entsteht oft eine große Unsicherheit über die letztlich erfolgreiche Behandlungsmethode. Die Abgrenzung zu Allergien ist zwar theoretisch eindeutig, in der Praxis aber schwierig, da Allergien und Neurodermitis zum großen Teil die gleichen Symptome aufweisen.

Die Therapieformen sind daher sehr vielfältig. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Neurodermitis gut zu Behandeln ist. Auch können mehrere Therapien parallel durchgeführt werden. Neben den oben genannten Kortikoiden [Kortison und ähnliche Wirkstoffe] und den seit Anfang 2002 erhältlichen kortisonfreien, aber auf das Immunsystem wirkenden Präparaten müssen ein paar wichtige hier erwähnt werden:

Die Schulung. Die Schulung als Therapieform wird selten von den Ärzten empfohlen und ist dennoch sehr hilfreich. Da jeder Behandler nur stichprobenartig den Patienten sieht, kann die eigentliche Behandlung praktisch nur durch den Patienten selbst erfolgen. Gelehrt wird unter anderem der Unterschied zwischen N. und Allergien, wie trage ich Salben / Cremes / Lotionen auf, wie lege ich Verbände an usw. Ein großer Schwerpunkt der Schulungen liegt auf psychischen Faktoren der Neurodermitis. Einfache Verhaltensregeln für Eltern betroffener Kinder und eine Anleitung zur [Selbst-] Beobachtung gehören dazu. Auch eine Ernährungsberatung ist Bestandteil einer N.-Schulung. Ebenso wie im Rahmen einer Schulung kann auch die Teilnahme in einer Selbsthilfegruppe das Wissen und damit die Lebensqualität deutlich erhöhen.

Die tägliche Körperpflege. Der typische Neurodermitiker hat eine trockene Haut, die einer entsprechenden Pflege bedarf. Hierzu gehört das nur kurze und dazu recht kalte Duschen statt dem ausgiebigen heißen Bad. Nach Bedarf werden die betroffenen Hautpartien mit fetthaltigen Cremes o. Lotionen gepflegt. Harnstoffhaltige Präparate helfen oft ebenfalls.

Die Vermeidung von Stress. Die Neurodermitis hat eine oft sehr wesentliche psychische Komponente, allerdings je nach Person auch nur nur untergeordnet. Allgemein wird Neurodermitikern empfohlen, Stress zu vermeiden. Bei Kindern kann sehr oft eine Verschlechterung des Hautzustandes z. B. vor Weihnachten beobachtet werden.

Die Klimabehandlung. Oft helfen auch Reisen ins Gebirge, auf die milbenfreie Höhe von 1.000 m im Winter und 2000 m im Sommer, oder auch das Baden in Salzwasser, wegen der geringen Luftbelastung mit Allergenen bevorzugt an der Nordsee statt an der Ostsee.

Komplementäre Therapieformen. Die sogenannte Alternativmedizin hat einige Verfahren hervorgebracht. Allen gemeinsam ist der deutlich größere Zeitaufwand des Behandlers für Gespräche, als dies beim Kassenarzt üblich ist. Durch diese psychisch entlastenden Gespräche sind diese Therapien oft auch wirksam, wenn dies durch die eigentliche Methodik nicht zu erwarten ist.

So, dies war nun der offizielle Text aus dem Netz zitiert vom www.net-lexikon.de. Da schon genug Menschen mit Kortison gequält wurden und aufgedunsene Gesichter dahertragen mussten, hier nun mal ein banaler Salben-Gegenvorschlag von meiner Seite um 7 Euro in der Apotheke zu mischen:

Diesen Text kann jeder Apotheker zu einer Salbe mischen:


Sulfur dep 2,5

Pix betul 2,5

Pasta Zinci ad 250

Schwefel, sprich, Sulfur mit Birke und Zinkpaste, wie wir es aus der Penatencreme kennen. Es handelt sich um kein Allheilmittel, aber mit etwas sozialer Zuneigung zum Patienten und der Klärung der Irritationsumstände ist das immerhin besser und billiger als chemische Keulen. Ich warne, die Salbe duftet intensiv und ist nicht so einfach wegzukriegen. Die Gründe sind der penetrante Duft von Schwefel und die Klebrigkeit von Zink.

Weißhäuter, die gerne weiße Haut tragen und nicht sonnengebrannt daherkommen, können die Schmiere auch als Maske verwenden. Man wirkt sehr barock damit.
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© Dieter Telfser 2004 für alle overdrivenen Dermagestressten.

Die Urheber dürfen aus rechtlichen und sicherheitstechnischen Vorkehrungen nicht genannt werden. Ich war Mitentwickler, aber nicht alleiniger Urheber. Hinweis: Die Selbstmedikamentation kann keinen Arzt ersetzen! Um Risiken und Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte in jedem Falle Ihr Arzt oder Apotheker befragt werden. Insbesondere bei uneindeutigen Krankheitssymptomen und/oder längerer Erkrankung ist die Meinung eines Facharztes unentbehrlich.

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